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Stig Töfting. Der Tätowierte. *14.8.1969 Aarhus/Dänemark

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Im Alter von 13 Jahren ereilte den späteren Fußballprofi ein schweres Schicksal, das für lange Zeit in der Medienwelt geheim bleiben sollte. Stig Töftings Eltern kamen bei einer Familientragödie ums Leben. Erst viele Jahre später wurde berichtet, dass der kleine Stig, in Dänemark „Töffe“ genannt, am Tag nach dem Tod der Eltern bei einem Jugendturnier Fußball spielte und nach einem Lob seines Trainers wortlos davongerannt sei. (14)

Die Profikarriere des Dänen begann im Jahr 1989 bei Aarhus GE Von dort wechselte er nach 5 Jahren zum Hamburger SV. Während seines ersten Gastspiels an der Elbe kam Töfting nur sporadisch zum Einsatz und spielte zeitweilig auf Leihbasis für Odense BK, den dänischen Erstligisten auf der Insel Fünen. 1997 kehrte Töfting über eine Zwischenstation beim MSV Duisburg, wo er Stammspieler war, zum HSV zurück. Vom Volkspark wechselte er zu den Bolton Wanderers in England.

Töfting nahm für die dänische Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften in Frankreich (1998) und Japan (2002) teil. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn arbeitete er als Co-Trainer von Randers FC und bei Aarhus GF.

Ein Ballzauberer war Stig Töfting zu keiner Zeit, dafür umso erbarmungsloser, wenn es um die Verhinderung von Angriffen seiner Gegner ging. Da kannte der kahlköpfige Defensiv-Mittelfeldspieler kein Pardon. Das tätowierte Kraftpaket mit dem Körper eines Bodybuilders pflegte einen Stil, der jedem gegnerischen Spieler Angst und Schrecken einflößte, bevor das Spiel überhaupt angepfiffen wurde. Einem Mann wie ihm ging man besser aus dem Weg.

Das galt auch jenseits des Platzes, aber nicht jeder, der ihm im Laufe seines ereignisreichen und manchmal tragischen Lebens begegnete, wusste davon. Weggefährten in jenen Jahren bezeichneten den 41-maligen dänischen Nationalspieler im alltäglichen Umgang als netten Kerl, auf den man sich verlassen könne.

Bereits im Jahr 1999 wurde gegen Stig Töfting eine mehrtätige Haftstrafe verhängt, weil er in alkoholisiertem Zustand einen Mann in einem Schnellimbiss in Aarhus tätlich angegriffen hatte. Zeugen sagten aus, der Mann habe ihn provoziert und als „Verräter“ und „Deutschenschwein“ bezeichnet. Zu seinem engeren Bekanntenkreis soll damals auch der Chef einer „Hells-Angels“-Gruppe gehört haben.

Drei Jahre später kam es noch schlimmer. Bei einer Abschiedsfeier der dänischen Nationalmannschaft im Juni 2002 versetzte Töfting dem Barkeeper des „Cafe Ketchup“, einem beliebten Restaurant in Kopenhagen einen Kopfstoß, und dem, seinem Kollegen zur Hilfe eilenden Koch, einen Faustschlag. Dafür wurde er zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre gefordert. Auslöser des Streits war, dass Töfting die Musik im Restaurant zu laut fand, weil er und seine Mitspieler singen wollten. Der Restaurant-Manager hingegen hatte Töfting und die Spieler gebeten, das Singen einzustellen.

Diesen erneuten Ausraster erklärte Töfting mit dem Hinweis, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Wegen des Vorfalls und der folgenden Haftstrafe, die er im Frühjahr 2003 im Gefängnis Mögelkaer in Dänemark antrat, trennten sich die Bolton Wanderers von ihrem Spieler Töfting.

Nach seiner Entlassung kickte er in China und kehrte anschließend in sein Heimatland zurück, um erneut für seinen Stammverein Aarhus GF anzutreten. Dort feuerte man ihn wegen einer erneuten Prügelei, in die er verwickelt war.

Sein nächster Verein wurde der schwedische Erstligaklub BK Häcken, bevor „Töffe“ vom dänischen Zweitligisten Randers FC verpflichtet wurde. Mit diesem Team stieg er in die erste Liga auf. Dreimal wurde Stig Töfting dänischer Pokalsieger: 1992 und 1996 mit Aarhus GF, 2006 mit Randers FC. Ein Mitspieler in Reihen von Bolton Wanderers wunderte sich indessen nicht über den „Körpereinsatz“ seines Kollegen. Der sei eben sehr temperamentvoll und flippe schon mal aus, wenn man ihn provoziere.

Stig Töfting ist verheiratet und hat drei Kinder.

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