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Der Perfektions-Wahn

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Große Bevölkerungsanteile sind kompromisslos gegen Atomkraft, gegen Steinkohle, gegen Braunkohle, CO2, gegen Glyphosat, gegen das Töten von Tieren, gegen Gifte sowieso und selbstredend sind sie gegen Windkraftanlagen, da sie Fledermäuse, Insekten und Vögel schreddern, gegen neue Hochspannungsleitungen, gegen Plastikmüll, gegen Diesel sowieso und man ernährt sich vegan. Natürlich treibt man Sport und bevorzugt „gesundes“ Essen. Jeder, der von dieser „Zwangs-Optimierung“ abweicht, wird beschimpft und beleidigt. Da werden schon mal über die sozialen Netzwerke Drohungen ausgesprochen. Für jemanden, der sich moralisch überlegen fühlt, scheint das irgendwie kein Problem.

Die Presse befeuert den Veganismus, indem gezeigt wird, unter welch widerlichen Bedingungen Tiere zum Teil gehalten werden. Manche Tiere wurden früher auch schlimm behandelt. Es gab weniger Menschen und damit weniger Tiere. Viele Sachen waren früher normal. Die meisten Sachen sind besser geworden – manches leider schlimmer. Vermutlich werden viele ältere Ställe unter „Bestandsschutz“ betrieben. Es wird nicht gezeigt, unter welchen Bedingungen Vieh lebt, das in Ställen untergebracht ist, die nach neuen EU-Normen gebaut sind. Das bringt keine Einschaltquoten oder keine Leser. Sicher ist es sehr wichtig, Defizite zu thematisieren. Aber die Welt besteht nicht nur aus Defiziten. Hier greift dann die „selektive Wahrnehmung“ (vgl. Ref. 129): Aus der Tatsache, dass es Tieren bei der Massentierhaltung nicht gut geht, wird geschlossen, dass Massentierhaltung grundsätzlich schlecht sei.

Die Presse berichtet über Kastrationen ohne Narkose. In Randnotizen liest man, dass die EU hier nicht zu einer Regelung bereit war. Man müsste Medikamente geben. Dies aber das widerspricht anderen Regelungen bezüglich erlaubter Gifte bzw. Medikamente.

Prüfen wir die „gute alte Zeit“: „Früher“ war alles besser, oder?

Deutschlands freier Fall

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