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18: Junge mit schwimmendem Hund:

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Jenseits der Hauptstraße ist die Parkanlage, mit einigen wunderschönen, großen Bäumen, gepflegten Blumenbeeten, einer Schachecke mit großen Spielfiguren, und einem kleinen See. Wenn es sehr warm ist, gehe ich extra in das fremde Territorium und schwimme ein wenig im See herum. Damit ich bei dieser Vergnügung nicht durch Menschen gestört werde, mache ich das meist bei Nacht. Wenn ich, wie heute, bei Tage dort unterwegs bin, ist dies meist um meinen zweibeinigen Freund, den Schachspieler Igor zu sehen, der sich dort oft heiße Duelle, mit anderen Schachspielern liefert. Der Gewinner einer Partie erhält eine vorher ausgemachte Geldsumme von seinem unterlegenen Gegner. Igor ist ein sehr guter Spieler und verdient sich während der angenehmen Jahreszeit ein hübsches Geldsümmchen, das er an seine Familie, irgendwo in Russland sendet.

Als ich am See, in Richtung der Schachecke vorbeilaufen will, steht am Uferrand ein kleiner, blonder Junge, der eine Hundeleine in seiner Hand hält und der angstvoll in Richtung des Wassers ruft: „Albi, Albi, wo bist du“? Der Junge beschirmt seine Augen um besser gegen die gespiegelte Sonne im Wasser sehen zu können. „Albi, Albi“! Jetzt will der Junge, mit seiner ganzen Kleidung, ins Wasser laufen, um seinen Hund Albi zu retten. Ich renne zum Uferrand, beiße mich, in der Jeans des Jungen fest und zerre ihn zurück. Als er verdattert dasteht, stelle ich mich zwischen ihn und den See. Dem blonden Jungen kullern nun einige Tränchen über seine Wangen und er unternimmt noch einen letzten Versuch: „Ich muss doch Albi retten, als ich die Leine weggemacht habe, ist er ins Wasser gesprungen und nicht mehr aufgetaucht. Lass mich vorbei, damit ich zu ihm schwimmen kann“. Doch ich schüttele verneinend den Kopf, denn ich denke dass das viel zu gefährlich ist. Die Kleidung würde sich rasch mit Wasser vollsaugen und die dann nassen Schuhe würden ein Übriges tun das Kind untergehen und ertrinken zu lassen. Ich bewache den Knaben und der getraut sich nicht mehr sich dem Seerand zu nähern.

Ich denke an eine Geschichte die sich, zum gleichen Thema, in der Lüneburger Heide abgespielt hat: Ein 40jähriger Mann hat seinen Hund, der sich in einen Fischteich begeben hatte, zur Hilfe kommen wollen. An diesem Tag war es auch noch sehr kühl gewesen und so hat der Mann, bis auf die Schuhe, die gesamte Kleidung anbehalten und ist ins Wasser gesprungen, um seinen Hund vor dem Ertrinken zu retten. Die Kleidung hat sich mit dem Wasser vollgesaugt und die kalten Wassertemperaturen haben dazu geführt, dass sich der Mann unterkühlte und selbst nicht mehr schwimmen konnte und unterging. Eine Rettungsschwimmerin hat dann den Mann aus dem Fischteich herausgeholt. Die Ersthelfer und später die Sanitäter und Ärzte versuchten den Mann zu reanimieren, was aber von keinem Erfolg gekrönt wurde. Der Mann ist gestorben. Übrigens ist der Hund, freudig mit dem Schwanz wedelnd, von selbst aus dem Fischteich herausgekommen.

Doch zurück zum kleinen Jungen, der hat alle Versuche eingestellt, an mir vorbei, ins Wasser zu springen um seinen Hund zu retten. Plötzlich ist eine Bewegung im See sichtbar und eine kleine Promenadenmischung schwimmt ohne Probleme an Land. Ein schlanker, halbhoher Hund, mit schwarzem Fell, das von weißen Haaren an den Pfoten und an der Brust unterbrochen wird und Spitzschweif, kommt heraus. Er schüttelt das Wasser aus seinem Fell, sieht mich, - überlegt ob er mich anbellen soll, verzichtet klugerweise aber darauf und macht lieber einen größeren Achtungsbogen um mich herum, damit er sich an die Seite seines jungen Herrn stellen kann. „Albi, Albi, was machst du denn für Sachen“? wird der Hund ausgeschimpft. Der klemmt seinen Schwanz ein wenig zwischen seine Beine und stellt sich hinter seinen jungen Begleiter, damit er einen Schutzwall zwischen sich und mich bringt. Dann überlegt Albi nochmals ob er mich nun verbellen soll oder nicht, aber der Hund hat intelligente Augen und erkennt wie schnell ich bei ihm sein könnte und ihm einige kräftige Krallenspuren verpassen könnte. Der Junge streichelt seinen Hund, dann gehen sie beide zufrieden zum Parkausgang. Albi schaut sich ab und zu noch vorsichtig nach mir um, denn einen so großen Kater hat man nicht gerne unbeobachtet im Nacken sitzen.

Freunde, bitte sagt es Euren Kindern: Wenn der Familienhund ins Wasser springt, nicht nachrennen und zu retten versuchen, denn meistens kommt der Hund von selbst auch unbeschadet wieder aus dem Gewässer, wie meine kleine Geschichte zeigt. Wenn eine Gewässerströmung aber zu stark sein sollte, dann ist die Strömung auf jeden Fall für Euch ebenfalls zu stark, denn der Hund hat noch einige tierische Instinkte und die helfen ihm hilfreiche und gute Entscheidungen zu fällen, wie die eigene Rettung am sinnvollsten erreicht werden kann. Liebe Eltern, macht Euren Einfluss geltend, nehmt Euch Zeit für die Aufklärung und sorgt dafür, dass keine Kinder unnötig dem Wasser zum Opfer fallen.

Conn: Happy Years

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