Читать книгу Zerrissen - I. Tame - Страница 10

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Das Ende der High School war für Keno eine Erlösung. Er war jetzt knapp neunzehn und beschloss sofort, dieses kleinkarierte Kaff zu verlassen, um im „Texas Language Center“ auf der Uni in Austin, Sprachen zu studieren. Ja, Sprachen … das war sein Ding!

Außerdem war er es leid, John jeden Tag anschmachten zu müssen und Darleens „toten“ Blick zu spüren, der durch ihn hindurch zu blicken schien. Seitdem die beiden für alle anderen Schüler als zerstritten galten, war John wieder ziemlich weit nach oben gerutscht in der Beliebtheits-Skala. Die meisten Mitschüler vermuteten, dass sich die beiden wegen Keno’s offensichtlichem Interesse für Darleen gestritten hatten. Alle hatten großes Verständnis für den älteren Bruder, der seine Schwester vor einem riesigen Fehler bewahren wollte. Keno stellte in ihren Augen nichts dar. Darleen hüllte sich in Schweigen, was ihre Mitschülerinnen natürlich noch verrückter vor Neugier machte.

Keno wurde weitestgehend ignoriert. Seit er bei John in Ungnade gefallen war, war er auch für die anderen nicht mehr interessant.

Keno packte seine paar Klamotten zusammen und verschwand einfach. Vor einer Woche hatte er seinen Vater krankenhausreif geprügelt. Der ging mit einer Axt auf Keno los. Dabei sollte er inzwischen gelernt haben, dass Keno viel zu schnell und kräftig geworden war, um von ihm überrumpelt zu werden. Bei Keno war einfach ein Draht durchgebrannt. Nachdem er den Notarzt gerufen hatte und behauptete, sein Vater sei überfallen worden, war Keno abends noch einmal zu dem kleinen Waldstück spaziert, in dem John und er am Mofa rumgebastelt hatten. Am Rande des Tümpels hatte er die letzte Flasche Fusel seines Vaters geleert und sich dabei die Seele aus dem Leib geheult. Dieser Teil seines Lebens war nun endgültig vorbei. Gott sei Dank!


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