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18. Januar 2016 - Zarifa: Krankenhaus - Ein noch nicht ganz so alter Freund

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Nur wenige Tage, nachdem Rayan aus dem Koma erwacht war, klingelte sein Mobiltelefon. Er runzelte die Brauen, weil das Display eine ihm unbekannte Nummer anzeigte. Dies war mehr als ungewöhnlich, denn er pflegte mit der Herausgabe seiner Kontaktdaten übervorsichtig zu sein und sie nur guten Bekannten anzuvertrauen. Selbst die Ländervorwahl gab ihm keinen Aufschluss auf den Gesprächspartner. Sein Misstrauen erwachte und er überlegte einen Moment lang, in welcher Sprache er den Anruf entgegennehmen sollte.

Kurzerhand entschied er sich für Englisch. Das schien ihm das geringste Risiko für seine Identität zu sein.

„Hello?“, meldete er sich also. Ein leises Lachen, das ein wenig wie eine rostige Tür klang, war die Antwort.

„Ich wette, deine Gehirnzellen arbeiten jetzt auf Hochtouren, Eure Hoheit“, tönte es wenig respektvoll aus der Leitung. „Nachdem du so lange gebraucht hast, bis du abnimmst, hast du bestimmt erst geknobelt, wer dran sein könnte.“ Erneut das gleiche, raue Lachen.

Rayan hatte bereits am Lachen seinen noch nicht ganz so alten Freund aus England erkannt: „Nosy Nutter“ nannte sich der geniale Nachtklub-Besitzer, der so ganz nebenbei das Hobby hatte, Informationen aus aller Welt zusammenzutragen.

Bei seinem letzten Aufenthalt in England hatte der Mid-Zwanziger Hanif und vor allem Rayan ziemlich aus der Patsche geholfen, indem er ihnen die Flucht ermöglicht hatte.

Sofort war Rayan wie elektrisiert, doch gab er sich Mühe, seiner Stimme nichts anmerken zu lassen. Cool und ein wenig provozierend sagt er: „Jason. Wie schön meinen englischen Freund einmal wieder zu hören.“

Dann wurde sein Tonfall schneidend: „Dein Anruf kann nur eines bedeuten - unser gemeinsamer ‚Freund‘ ist irgendwo, wo ich ihn kriegen kann.“

Hörbar beleidigt entgegnete sein Gesprächspartner daraufhin: „Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich bei meinem richtigen Namen nennst.“ Er machte eine kurze Pause und wartete - vergeblich - auf eine Antwort.

„Naja, egal jetzt. Wie immer hältst du dich nicht mit Höflichkeitsfloskeln auf, was?“, kommentierte er weiter.

Dann wurde er ernst. „Ja, du hast richtig geraten. Endlich hat Smith sich einmal wieder persönlich auf Reisen begeben, statt irgendwelche Lakaien loszuschicken. Interessanterweise meidet er alles, was mit Amerika zu tun hat, wie der Teufel das Weihwasser. Ich glaube, du hast ihm mächtig Angst eingejagt und er nimmt deine Drohung ernst.“ Jetzt lachte er wieder sein spezielles Lachen.

„Zu Recht!“, knurrte Rayan. Er würde dem Engländer niemals verzeihen, dass dieser versucht hatte, ihn zu töten. Seine Schläger waren damals mit Eisenstangen auf den Scheich losgegangen und hatten ihn schwer verwundet. Dass er überlebt hatte, war nur Hanif zu verdanken, der im letzten Moment dazugekommen war und die Täter erledigt hatte. Später hatte Smith behauptet, er habe ihm lediglich „eine Lektion erteilen“, nicht aber ihn töten wollen. Doch das machte für Rayan keinen Unterschied. Wer seine Gorillas mit derart derben Waffen ausstattete, nahm Totschlag wohlwollend in Kauf.

Rayan - Das Blut Von Zarifa

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