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Donnerstag, 4. Juni 1998, Anna mittendrin

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Schon früh ist Anna wieder auf den Beinen. Sie muss sich zur Arbeit vor Ort zurückmelden und verlässt die Pension ohne Frühstück. Das Essen ist ihr ohnehin vergangen. Sie nimmt nur ihre Wasserflasche mit.

Auch am Vormittag versucht sie, Max zu erreichen. In Hamburg geht er nicht ans Telefon. Bei ihm zu Hause hebt auch keiner den Hörer ab. Auch Nina erreicht sie nicht, wahrscheinlich ist sie schon zu ihrem Dienst gegangen. Soll Anna etwa die Hotline anrufen?

Nach einiger Überwindung wählt sie eine der beiden Nummern. Glücklicherweise steht Max´ Name nicht auf der Liste. Dann ist er auch nicht dabei. Warum nur meldet sich Max denn nicht? Er weiß doch ganz genau, dass sie von ihm hören möchte! Ben hat recht, er ist wirklich oft ganz schön maulfaul.

Die Einsatzfahrzeuge sind recht ordentlich nebeneinander auf dem Feld nahe der Strecke abgestellt. Ordnung im Chaos. Dort ist auch viel Platz zum Landen für Hubschrauber. Anna kann sich nicht erinnern, ob das Feld bereits gemäht war, oder ob das für die Hubschrauber gemacht wurde. Ist ja auch nicht wichtig, aber vermutlich war es vorher schon so.

Die Geräusche der Kräne haben ihre ganz eigene Melodie: Sobald die Seile und Haken platziert sind, fängt das Sirren der Rollen an. Und wenn beim Strammziehen dann die Spannung aufgebaut wird, kommt ein Ächzen oder Stöhnen bei den Seilen und Riemen hinzu. Und schließlich, wenn das zu bergende Teil gehoben wird, fängt das Kreischen an. Sie hat es nun schon oft gehört. In Annas Ohren klingt es teilweise wie ein Tier, das unsagbar leidet. Jedes Rucken der Konstruktion ist wie ein letztes Aufbäumen und Zucken vor dem endgültigen Ende.

Unglück

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