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Drei Missionsgebiete der Religion, die in einer unseligen Verbindung stehen

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Die Risiken für schädliche Auswirkungen der Religiosität sind zum großen Teil an die Haupterwartungen geknüpft, die Menschen in ihrem Leben an die Religion haben. Drei Rollen sind von besonderer Bedeutung, wenn man verstehen will, wie es kommt, dass die Religion in manchen Fällen heilende Auswirkungen hat und in anderen schädliche. Diese drei Rollen sind einerseits miteinander verbunden, andererseits aber auch deutlich unterschieden und trennbar. Erstens kann die Religion dazu beitragen, die Sicherheit innerhalb einer Gruppe zu verstärken, sei es in einer religiösen Gruppe oder in einer Nachbarschaft, in einer ethnischen Gruppe oder in einer Nation. Zweitens kann die Religion das Selbstwertgefühl des Einzelnen stärken, indem sie die Wahrnehmung des Selbst als wertvoll und kompetent unterstützt. Drittens kann die Religion persönlich empfundenes eigenes oder fremdes Leid lindern. Oberflächlich betrachtet mögen diese drei Missionen eng miteinander verbunden erscheinen. In der Tat existieren sie oft in Harmonie miteinander. Dennoch gründen sie sich auf grundverschiedene Prozesse, wodurch Bruchstellen entstehen, durch die sie in entgegengesetzte Richtungen driften können. Wie in den Staaten, die durch das ehemalige Jugoslawien zusammengehalten wurden, verschwindet die an der Oberfläche sichtbare Ruhe, wenn sie zu sehr belastet wird, und die Nähte können aufreißen.

Die drei Missionen der Religion haben unterschiedliche Ursprünge. Das Absichern des Gruppenzusammenhalts und der Aufbau des Selbstwertgefühls des Einzelnen dienen dazu, soziobiologische Verhaltenssysteme zu mobilisieren, die ursprünglich durch Prozesse der biologischen Evolution entstanden sind. Der Aufstieg des Homo sapiens über andere frühe Hominiden ist auf dicht geschlossene Gruppen zurückzuführen, die diese Verhaltenssysteme möglich machten. Die Rolle der Religion bei der Linderung persönlichen Leids scheint einen anderen Ursprung zu haben. Sie scheint ein kreatives Produkt der Selbstbeobachtung und ethischen Entscheidungsfindung durch intuitiv begabte und visionäre religiöse Anführer zu sein, entstanden in einem Prozess, der durch Dialog, Rhetorik und andere Vorgänge kultureller Veränderung geformt wurde, und nicht durch die biologische Evolution. Um diese Unterscheidung zu wahren, werden die Rollen, die der Religion beim Aufbau des Gruppengefühls und des individuellen Selbstwertgefühls zukommen, als „soziobiologische Religion“ bezeichnet, während die Rolle der Religion beim Lindern persönlichen Leids als „persönliche Spiritualität“ behandelt wird.

Religion hilft, Religion schadet

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