Читать книгу Die Missionen 101-110 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21011 - Jan Gardemann - Страница 27
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Tyson gab sich redlich Mühe, um seiner Rolle als reaktionärem Spinner gerecht zu werden. Als es ihm gelungen war, Baxter von sich zu überzeugen, fraß ihm dieser aus der Hand. Es gab sogar mehrere Gelegenheiten, in denen der Ranger ihm seinen ungeschützten Rücken zuwandte. Tyson hätte nur noch seinen Blaster ziehen und abdrücken müssen. Ein Fehlschuss war auf diese Distanz praktisch ausgeschlossen. Aber der Mann des Nachrichtendienstes der Flotte hatte sich anders entschieden, er hatte Blut geleckt. Er wollte die Söhne der Freiheit ans Messer liefern. Koste es, was es wolle!
Aber es geschah einfach nichts. Die Rettungskapsel blieb auf ihrem Kurs ins Nirgendwo. Stunde um Stunde zog sich hin wie ein Tropfen gesättigter Nerion-Lösung, ohne das etwas passierte. Zu Anfang redete Baxter nahezu unaufhörlich auf ihn ein und brachte ihm die Sichtweise der Söhne näher. Neben der Politik wollte die Loge aber auch das Privatleben der Menschen massiv beeinflussen. Das bekräftigte Tyson nur noch mehr in seiner Ansicht, dass dieses Übel an der Wurzel gepackt werden musste.
Irgendwann geschah es dann. Baxter hörte ein Geräusch. Dumpf. Wie Treibholz, das gegen den Bug eines Bootes schlug. Leise, aber doch deutlich genug. Irgendetwas war dort draußen. Besser gesagt: irgendjemand!
Jerome Baxter strahlte über sein ganzes Gesicht. „Mach´ dich zur Abreise bereit, Lawrence!“
Tyson lächelte. Sie beide wussten, dass dies nicht sein echter Name war. Aber es war ein Name und er hatte kein Problem damit, denn er war sowieso nur ein Mittel zum Zweck.
Erneut schlug etwas gegen die Außenhülle. Dann fühlte es sich so an, als würde die Rettungskapsel von einem Traktorstrahl erfasst und in Bewegung versetzt.
„Hast du Angst, Larry?“
Tyson sah den Ranger an. Natürlich hatte er Angst. Davor, dass die Kameraden von Baxter seine Charade durchschauen würden. Angst davor, dass sie gleich kurzen Prozess mit ihm machen, und ihm genauso einen Kopfschuss verpassten, wie der Ranger es bei Anderson getan hatte. Aber von diesen Gründen konnte er Baxter nichts sagen. Also schüttelte er den Kopf. „Ich habe nur vor einer einzigen Sache Angst“, meinte Tyson mit fester Stimme.
„Und das wäre, mein neuer Freund?“ Baxter sah ihn durchdringend an.
„Davor, dass das Sternenreich vor die Hunde geht!“
Baxter lächelte und legte ihm seine Pranke auf die Schulter. „Das werden wir zu verhindern wissen. Mit Männern wie dir!“
Zusammen gingen die beiden zur Luftschleuse. Als sie dort ankamen, hörten sie das rhythmische Klackern. Ein anderes Schiff machte fest. Es würde also nicht mehr lange dauern, dann kam Tyson endlich aus diesem Bleisarg heraus. Er atmete tief durch. Gleich war es soweit!