Читать книгу Die Missionen 101-110 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21011 - Jan Gardemann - Страница 38
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Am Raumhafen von Leranda wartete ein großer, gepanzerter Schwebewagen. Zwei Zivilisten nahmen den Hauptmann an der Rampe am Empfang und geleiteten ihn zu der schwarzen Limousine, die sich sofort in Bewegung setzte. Währenddessen wurde das Raumschiff gewartet. Nachdem die üblichen Checks durchgeführt worden waren, meldete der Captain die Maschine beim Tower startklar. Der Copilot kam aus der Kommandozentrale in den Passagierraum und wandte sich an Kalisadas Adjutanten.
„Wo bleibt der Hauptmann? Wir müssen unseren Flugplan einhalten.“
„Bitte warten Sie noch einige Minuten. Er versprach, binnen einer Stunde zurück zu sein.“
Der Copilot kehrte in die Zentrale zurück, und der Adjutant fixierte seine Uhr. Ab und zu warf er einen Blick nach draußen. Das Vorfeld war bis hinüber zur Abfertigung hell erleuchtet. Panzerspähwagen drehten ihre Runden. Einige Transporter mit Containern fuhren vorüber. Sonst war nichts zu sehen. Wieder tauchte der Copilot auf.
„Der Captain bedauert“, sagte er. „Aber länger können wir nicht warten. Der Flug unterliegt einem strengen Zeitfenster.“
„Ich möchte mit dem Captain sprechen.“
Der Adjutant wurde in die Kommandozentrale gebeten, wo er darlegte, dass Hauptmann Kalisada aufgrund eines Funkspruchs der Sicherheitsbehörde ein Geheimgespräch mit dem Gouverneur führe. Andererseits werde er dringend auf Nomdoom erwartet. Wenn man das Zeitfenster ignoriere, könnte das Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Daraufhin erklärte der Captain, noch eine halbe Stunde, aber keine Minute länger warten zu wollen. Dreißig Minuten ließen sich ohne Probleme einholen.
Die Hälfte der eingeräumten Frist war kaum verstrichen, da bat der Adjutant, per Funk mit der Raumhafenpolizei sprechen zu dürfen. Dort hieß es, der schwarze Schwebewagen sei kein Regierungsfahrzeug gewesen. Mehr wisse man leider nicht darüber. Schließlich zeigte sich der Tower bereit, ein Gespräch mit dem Gouverneur herzustellen.
„Das Schiff muss in wenigen Minuten starten“, schilderte er die Lage.
Doch anstelle des Gouverneurs meldete sich nur seine Mitarbeiterin. „Der Gouverneur befindet sich derzeit gar nicht auf Leranda. Er verbringt einige Zeit bei Freunden und kommt erst in zwei Tagen zurück.“
Der Adjutant bekam feuchte Hände. „Ist das sicher?“
„Aber ich bitte Sie!“ Die Mitarbeiterin tat jeden Zweifel entrüstet ab.
In den nächsten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Nach wenigen Fragen und Antworten erfuhr der Adjutant, dass in den letzten vierundzwanzig Stunden mit Sicherheit kein verschlüsselter Funkspruch an irgendein Raumschiff abgesandt worden sei, geschweige denn eines, das Kalisada aufforderte, auf Leranda mit dem Gouverneur zusammenzutreffen.
Der Adjutant tupfte sich den Schweiß von der Stirn. „Da haben wir die Bescherung“, stöhnte er.
„Welche?“, fragte der Captain.
„Die Antwort müssen Sie sich selber geben.“
Versehen mit seinem und Hauptmann Kalisadas Handgepäck verließ der Adjutant das Raumschiff, das wenig später seine Triebwerke anließ und startete. Kaum war die Maschine in der Luft, befand sich der Adjutant auf dem Weg in die Stadt. Neben ihm im Fond des Schwebewagens saß die Mitarbeiterin des Gouverneurs.
„Die ganze Sache ist mir vollkommen unverständlich“, rief sie immer wieder. „Was soll das nur bedeuten?“
„Das Schlimmste.“
„Dazu kommt noch“, fügte die Frau hinzu, „dass es sich bei dem schwarzen Schwebewagen gar nicht um ein Fahrzeug des Gouverneurs handeln kann. Die fahren ausschließlich blaue Wagen.“
„Ein Expertenteam der Streitkräfte ist bereits unterwegs“, erklärte der Adjutant.
„Woran denken Sie. An ein Attentat etwa?“
„Von Entführung aus politischen Gründen bis zu Kidnapping ist alles möglich. Andererseits ist der Hauptmann nicht reich.“
„Nun, für Lösegeldforderungen würde wohl das Schatzamt aufkommen.“
„Wenn man politischen Druck ausüben wollte“, fuhr der Adjutant fort, „würde man sich eine andere Persönlichkeit ausgesucht haben, denke ich. - Und was denken Sie?“
„Vielleicht taucht Hauptmann Kalisada bald wieder auf.“
„Dann wäre das Ganze ein ziemlich übler Scherz.“
Der Peinlichkeit, eines üblen Scherzes wegen Polizei und die Mitarbeiterin des Gouverneurs alarmiert zu haben, wurde der Adjutant enthoben. Hauptmann Kalisada tauchte nicht wieder auf. Man fand auch keine Spur von ihm.