Читать книгу Die Missionen 101-110 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21011 - Jan Gardemann - Страница 37

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Wie immer, wenn ein hochrangiger Militärangehöriger der Streitkräfte von Axarabor zu einer Inspektionsreise aufbrach, geschah dies unter höchster Geheimhaltung. Außerdem bekam er Einblick in die Geheimdienstdossiers. Sie klärten ihn über die politische, wirtschaftliche und militärische Lage in dem betreffenden Sektor insoweit auf, wie sie im Augenblick vom Geheimdienst beurteilt wurde. Dermaßen mit aktuellen Informationen versehen, flog Hauptmann Trihan Kalisada nach Nomdoom im Xi‘il-System.

Die Maschine verließ planmäßig den Raumhafen von Vigliano, um nach drei Sprüngen in den Hyperraum auf Nomdoom zu landen. Auf Geleitschutz durch Kampfjäger wurde verzichtet. Das hätte nur unnötige Aufmerksamkeit erregt.

„Wann“, fragte der Hauptmann seinen Adjutanten, „werden wir ankommen?“

„In drei Stunden Bordzeit, Hauptmann.“

„Dann kann ich ja noch eine Runde schlafen.“

Er kippte seinen Sessel in die Liegeposition. Doch aus dem Schlummer des Hauptmanns wurde nichts. Ein Mitglied der Crew überbrachte ihm einen Funkspruch. Er war an Kalisada adressiert. Der Adjutant weckte den Hauptmann.

„Bedauere, ein Funkspruch.“

Leise fluchend richtete Kalisada sich auf. „Von wem?“

„Sicherheitsbehörde, Hauptmann.“

„Lesen Sie!“, drängte Kalisada.

„Der Text ist verschlüsselt, Hauptmann.“

„Auch das noch.“

Der Adjutant reichte ihm den Handcomputer. Kalisada machte sich persönlich an die Arbeit, den Text ins Reine zu bringen. Die Buchstabenfolge war nach der Literatur-Methode chiffriert. Maßgebend zum Erhalt des Klartextes, war ein Name, ein Buchtitel oder eine Gedichtzeile. Die jeweilige Differenz zu A wurde Buchstabe für Buchstabe vom Schlüsselsatz auf den Text übertragen. Langsam schälte sich etwas Sinnvolles aus dem Durcheinander. Kalisada schaltete den Handcomputer aus.

„Leider muss ich auf Leranda zwischenlanden. Ein Gespräch mit Mallatuk.“

„Dem Gouverneur?“

„Es gibt wohl einige Missverständnisse zwischen den Militärangehörigen und den Eingeborenen. Ich soll vermitteln.“

„Was Ihnen sicher gelingen wird, Hauptmann“, sagte der Adjutant.

„Ich werde die Angelegenheit so schnell wie möglich erledigen. Der Gouverneur erwartet mich am Raumhafen.“

Obwohl es sich kaum mehr lohnte, schloss Kalisada noch einmal die Augen. Diesmal jedoch, um nachzudenken. Er fühlte sich geschmeichelt, dass man ausgerechnet ihn mit dieser Aufgabe betraute. Normalerweise musste er sich immer um die unangenehmen Dinge kümmern. Vielleicht sprang sogar eine Beförderung dabei heraus, wenn er die Angelegenheit zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten löste.