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Prolog

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›Ich weiß nicht, was es war. Der Nebel dieser Erkenntnis umhüllt mich und ich muss die Augen schließen, um sein Gesicht erneut zu sehen.

Was ist nur geschehen? Ich weiß es nicht. Die Gefühle haben mich überwältigt und mein Herz zum Platzen gebracht. Es war etwas Enormes, einmaliges und doch frage ich mich, ob es wirklich passierte. Alles, was ich je glaubte zu wissen, wurde infrage gestellt. Alles, was ich jemals über Realität dachte, wurde bezweifelt. Denn plötzlich ist was geschehen, was ich nie für möglich gehalten hätte. Niemals.‹

Das war der erste Absatz, den ich las. Während der Sommerferien verstarb meine Oma. Eine außergewöhnliche Frau, die ich sehr geliebt habe. Sie war immer für mich da und ich konnte lange nicht damit umgehen. Plötzlich soll sie nicht mehr da sein? Eine Vorstellung, die mich einfach nur traurig stimmte. Nach wie vor. Und doch musste ich es lernen. Es war seltsam für mich. Meine Eltern waren verreist und ich musste mich, mit meinen 16 Jahren, um alles kümmern. Nein, meine Eltern waren nicht im Urlaub. Sie mussten geschäftlich verreisen.

Eines Tages ging ich auf den Dachboden, um dort ein wenig Ordnung zu schaffen und alles auszusortieren, was nicht mehr dahin gehörte. Einfach war es nicht, aber es war unvermeidlich. Ich saß mehrere Stunden in der Hitze.

Es war ein sehr heißer Sommertag. Ich hatte meinen CD Player mit hochgenommen und hörte gerade ein Album, welches ich mir vorher erst neu kaufte (und es noch nicht auf meinen MP3 Player packen konnte). Aufregend war das nicht. Der Dachboden war staubig und voller Spinnweben. Als ob jahrelang niemand hier oben war. Vielleicht war dies ja auch der Fall. Wie dem auch sei, irgendwann, als die Lust und die Luft sich dem Ende neigte, fiel mir etwas in die Hände. Es war ein Bild eines jungen Mannes. Definitiv nicht mein Großvater, aber es sah relativ alt aus. Auf der Rückseite des Fotos las ich:

›Was wäre wenn …‹ Ich verstand nicht, was diese Zeile bedeuten sollte. Packte das Foto aber zu den Sachen, die ich behalten wollte. Als ich weiter suchte, wurde mir schmerzlich bewusst, welche Bedeutung das Bild für sie hatte. Er war die Liebe ihres Lebens. Irgendetwas aber hinderte sie daran, zusammen zu kommen oder zu bleiben. Natürlich sollte ich solche Gedanken nicht haben. Schließlich bin ich nur hier, weil Oma damals Opa heiratete. Wieso sollte dieser Fremde die Liebe ihres Lebens gewesen sein? Man kann sich erneut verlieben, dachte ich zumindest. Erfahrung hatte ich noch keine darin.

Ich hatte ihr Tagebuch gefunden. Darin stand alles. Schon in den ersten Sätzen las ich:

1955 ›Niemals werde ich Jack vergessen. Er ist die Liebe meines Lebens. Es ist alles so schwer ohne ihn. Aber wir konnten unmöglich zusammen kommen. Es ging einfach nicht. Er gehörte nicht hierher und ich hätte unmöglich mit ihm gehen können.‹

Das magische Armband

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