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2.3. Der griechische Mehrheitstext: die LXX

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Der LXX-Text von Ester erscheint in großen Unzialen, fragmentarisch im Papyrus 967 (3. Jahrhundert u. Z.) und in ungefähr dreißig Minuskelhandschriften. Die Ausgabe von Robert Hanhart6 gebraucht das Sigel o’ für den griechischen Mehrheitstext. Die handschriftliche Überlieferung der LXX von Ester ist nicht völlig einheitlich. Im Allgemeinen geht man davon aus7, dass der Codex Vaticanus und Papyrus 967 den ältesten Text bieten, dass die wichtigsten Minuskeln zwei geringfügigere Revisionen bezeugen und dass eine hexaplarische Revision durch einen Korrektor des Codex Sinaiticus bezeugt ist, wie auch durch einige weitere Zeugen.8

Bei den Abschnitten, die Parallelen im hebräischen Text haben, ist man sich im Allgemeinen einig, dass die LXX eine relativ freie Übersetzung einer hebräischen Vorlage darstellt, die dem MT nahekommt.9 Gleichwohl legen mehrere Unterschiede zwischen MT und LXX nahe, dass die hebräische Vorlage, die die Übersetzer der LXX benutzten, nicht völlig identisch mit dem hebräischen Text war, der zum Konsonantentext des MT führte. Auch nachdem die LXX fertiggestellt war, wurden dem hebräischen Text noch Glossen hinzugefügt.10

Das Vorliegen der sechs Zusätze (A bis F) ist der bedeutendste Unterschied zwischen der masoretischen Überlieferung und der LXX. Diese Zusätze finden sich in fast allen griechischen Fassungen von Ester und in den von ihnen abhängigen Versionen.11 Sie enthalten insgesamt 105 Verse, die zu jenen 167 Versen mit Parallelen im MT hinzukommen. Die sechs Zusätze führen eine ganze Reihe von Elementen ein, die im MT nicht vorkommen. Mit Hilfe der Erzählung von Mordechais Traum (Zus. A1) und seiner Deutung (Zus. F), der Wiedergabe der Gebete von Mordechai und Ester (Zus. C) sowie der Schilderung von Esters Auftreten vor dem König (Zus. D) stellen sie die theologische Dimension der Ereignisse heraus, betonen explizit das Eingreifen Gottes und die Frömmigkeit der jüdischen Protagonisten. Darüber hinaus unternehmen es die Inhalte des Erlasses zur Vernichtung der Juden und des Gegenerlasses (Zus. B und E), einen antisemitischen Diskurs bloßzustellen. Außerdem zeigen die Zusätze die Loyalität der Juden und Jüdinnen gegenüber dem Persischen Reich – zu entnehmen der Erzählung von den Anschlagsplänen der Eunuchen, die Mordechai aufdeckt (Zus. A2). Ein Kolophon (Zus. F,11) führt zuletzt die Identität des Autors des Manuskripts und ihr Datum an.

Ester

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