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3.4. Die Zusätze in der LXX und im A.-T.

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Sowohl in der LXX als auch im A.-T. bringen die Zusätze A–F Themen zur Sprache, die in der übrigen Erzählung nicht vorkommen (einen Traum [Zus. A und F], Gebete [Zus. C], detaillierte Inhalte der Dekrete [Zus. B und E]), aber für den Fortgang der Erzählung nicht unbedingt notwendig sind. Es bestehen kaum Zweifel, dass sie erst spät einer Erzählung hinzugefügt wurden, die grosso modo der „gemeinsamen Erzählung“ von MT, LXX und A.-T. entspricht. Wie die sechs Zusätze A–F verfasst und in die griechischen Texte eingefügt wurden, wird weiterhin diskutiert.65

Einige dieser Zusätze könnten zunächst unabhängig im Umlauf gewesen sein, bevor sie zu einem Teil der Erzählung wurden. Mordechais Traum (Zus. A und F) weist logische Spannungen gegenüber der Erzählung auf, was den Gedanken nahelegt, dass hier ein älteres Werk eingepasst wurde.66 Außerdem ist es möglich, dass Esters Gebete und die Inhalte der Erlasse (Zus. C, B und E) als eigenständige Texte zirkulierten, die Anspielungen und Bezugnahmen auf die Ester-Erzählung enthielten.67 Über die ursprüngliche Sprache der Zusätze wurde und wird diskutiert. Die Zusätze A, C, D und F enthalten Semitismen, was darauf hindeutet, dass sie ins Griechische übersetzt wurden, wohingegen das Griechisch der Zusätze B und E literarischer ist, was nahelegt, dass sie auf Griechisch verfasst wurden.68

In LXX und A.-T. sind die Textfassungen der Zusätze sehr ähnlich.69 Man kann daraus schließen, dass sie von einem dieser Texte in den anderen eingefügt wurden. Bickerman, Moore, Clines und Fox70 denken, dass die Zusätze aus der LXX in den A.-T. übernommen wurden. Jedoch zeigen Jobes71 und vor allem Claire-Sybille Andrey72, dass eine Einfügung der Zusätze in die LXX aus dem A.-T. wahrscheinlicher ist. Wenn also einige Zusätze aus dem A.-T. in die LXX eingegangen sind, dann dürfte die entgegengesetzte Hypothese eher für den Zusatz E zutreffen, denn 7,35–38A.-T. setzt die Kenntnis von Zusatz E in der LXX voraus, bevor er in 7,22–32A.-T. eingefügt wurde. Die unterschiedlichen Formen des Griechischen in den Zusätzen und die vielfältigen Probleme, die sich daraus ergeben, lassen darauf schließen, dass das Einfügen der sechs Zusätze das Ergebnis eines langen und komplexen Prozesses ist.73

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