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4.1.2. Die Darstellung des Redaktionsprozesses des protomasoretischen hebräischen Texts im vorliegenden Kommentar
ОглавлениеDer Kommentar zu den einzelnen Kapiteln des MT schließt jeweils mit einem Abschnitt, der mit „Diachrone Analyse“ überschrieben ist.
Proto-EsterDie Analyse beginnt jeweils mit einem Absatz über Proto-Ester. Er enthält eine kurze Darstellung der generellen Bedeutung dieser ersten Textstufe sowie ihrer hauptsächlichen Unterschiede zum MT. Dem folgt eine Übersetzung des entsprechenden Abschnitts von Proto-Ester, basierend auf dem A.-T.81 Die textlichen Details werden sodann im Vergleich mit dem MT kurz analysiert. Abschließend werden wichtige Fragen hinsichtlich der Proto-Ester-Fassung des Kapitels diskutiert.82
Die protomasoretische RedaktionDie Abschnitte unter der Überschrift „Die protomasoretische Redaktion und die Entstehung des MT“ sind besonders bedeutsam für das Verständnis des MT. Sie beginnen jeweils mit der Liste der wichtigsten „Extras“ und Varianten des MT gegenüber Proto-Ester. Diese Unterschiede ermöglichen ein tieferes Verständnis der literarischen Techniken der Redaktoren und der sie tragenden Leitmotive. Wir betrachten die intertextuellen Spiele der Redaktoren, das Gewicht und die Bedeutung, die sie dem Hof und der königlichen Herrschaft Persiens beimessen, die Darstellung der Probleme, die sich aus der Enthüllung der Identität der jüdischen Protagonisten ergeben, den Umgang mit dem Fehlen jeglicher Erwähnung von Gott und die Art der Thematisierung von Hamans Status. Die angewandten literarischen Techniken und die verschiedenen Themen, die die protomasoretischen Redaktoren in den Vordergrund rücken, kommen in den Abschnitten zum redaktionellen Vorgehen im Rahmen der Kommentierung der Kapitel 1–7 sowie des Schlusses in den Kapiteln 8–10 zur Sprache. So zeigen diese Beobachtungen, dass es ein ganz besonderer redaktioneller Prozess war, in dem alle Kapitel von Proto-Ester umgearbeitet und die Kapitel 8–10 als Schluss hinzugefügt wurden.
Der MTDer protomasoretische Text (Proto-MT) ist vermutlich die wichtigste hebräische Quelle, die die Übersetzer der LXX verwendet haben. Der Vergleich zwischen der LXX* und dem MT zeigt jedoch, dass die LXX nicht genau dem masoretischen Konsonantentext der großen hebräischen Codices des Mittelalters entspricht.83 Die Hauptunterschiede zwischen dem vom Übersetzer der LXX verwendeten Proto-MT und dem MT werden in den Anmerkungen zum Text, die sich an die Übersetzung des MT anschließen, sowie am Ende der diachronen Analyse jedes Kapitels erörtert.