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2.7.1. Jüdische Diasporagemeinden in der hellenistischen Zeit

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Bedeutende Teile des jüdischen Volks lebten seit der Zeit der babylonischen (597–540) und der persischen (539–333) Herrschaft außerhalb von „Israel“. Biblische Texte erinnern an die Deportation der Juden und den Aufbau jüdischer Gemeinden in Mesopotamien (2 Könige 25, Ez 1; 24; 33; Jer 24–29 usw.) und in Ägypten (Jer 40–44). Archäologische Funde aus der Ära der Achämeniden haben dies bestätigt.111 Seit der hellenistischen Zeit erreichten die jüdischen Diasporagemeinden eine präzedenzlose Zahl und Größe112 und wuchsen während der Römerzeit weiter.113

Nach der Eroberung des Achämenidenreichs durch Alexander den Großen wurde die hellenistische Herrschaft im gesamten Mittelmeerraum, im Nahen und Mittleren Osten etabliert. Nach Alexanders Tod wurden konkurrierende Königreiche gegründet. Judäa und im weiteren Sinne die südliche Levante fielen ab 320/301 v. u. Z. unter die Verwaltung der ägyptischen Lagiden, die bis 200 v. u. Z. die Kontrolle behielten. Im Verlauf des Fünften Syrischen Kriegs nahm Antiochos III. Judäa in Besitz, das dann in die Hände der Seleukiden überging, die Syrien und Teile von Kleinasien und Mesopotamien kontrollierten.114 Während der lagidischen und zu Beginn der seleukidischen Herrschaft löste die hellenistische Verwaltung von Judäa keine größeren Spannungen aus.

In dieser Zeit entwickelten sich jüdische Diasporagemeinden in Ägypten – vor allem in Alexandria, wo eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden außerhalb Judäas entstand –, in der Kyrenaika, in Syrien – insbesondere in Antiochia und Damaskus – und in Kleinasien.115

Die Juden in den großen städtischen Zentren neigten dazu, sich in die hellenistische Kultur zu integrieren. Griechische Sprachkenntnisse waren unverzichtbar, und es kam zum Dialog zwischen hellenistischer und jüdischer Kultur. Viele Juden nahmen am sozialen und politischen Leben der Städte teil. Dennoch führte der Prozess der Integration nicht zu einer vollständigen Assimilation. Die Juden wurden nicht gezielt zu „Bürgern“ der Stadt, in der sie lebten, sondern blieben meist als ethnisch-religiöse Gruppen erkennbar. Manchmal kam es zu Spannungen mit anderen Gruppen, und ein polemischer Diskurs mit Blick auf die Juden, insbesondere im lagidischen Ägypten, zeichnete sich ab.116

Ester

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