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3. Kapitel Harold und Justin und der Rest der Welt

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Sonja Salzmann lag nun in ihrem Grab, hier in Billings, irgendwo in Missouri, weit von Deutschland entfernt, begraben auf einer Wiese hinter einem Drugstore. Harold, der größere der beiden Männer, schien gläubig zu sein. Er hatte ein Gebet gesprochen. Sie hatten für Minuten schweigend an dem frischen Grab gestanden und hatten Abschied genommen. Mehr hatten sie nicht tun können. Die Leiche des Fremden, der ein Untoter war, hatten sie ebenfalls beiseitegeschafft. Der Untote würde verbrannt werden - später. Dann waren Charlotte und ihre beiden Freunde Harold und Justin in einen leer geräumten Drugstore gefolgt.

Sie saßen da und schwiegen. Harold und Justin hatten Kaffee gebracht, den sie nun tranken. Die Situation wirkte irgendwie unwirklich, völlig surreal. Lag Sonja wirklich dort in ihrem Grab? War das wirklich alles geschehen? Charlotte sah abwechselnd zu Harold und Justin.

„Es gab keine andere Möglichkeit, findet euch damit ab“, sagte Harold irgendwann leise. „Wäre der Biss irgendwo an den Extremitäten erfolgt, hätte man eure Freundin vielleicht durch eine schnelle Amputation noch retten können. Doch bei einem Biss in den Hals oder in den Schultermuskel ist nichts mehr zu machen. Sie wäre als Untote zurückgekehrt“, sagte er mit heiserer Stimme. Er hörte sich an, als würde er sehr viel rauchen.

Die Rollläden in dem Drugstore waren herunterlassen. Ein diffuses Licht beherrschte die Szene.

Es ist aus!, hatte Charlotte gedacht, als der Schuss aus Harolds Waffe die Stirn von Sonja durchschlagen hatte und die Freundin aus Studienzeiten rückwärts auf dem Bürgersteig aufgeschlagen war. Die bringen uns um. Wahnsinnige ...

Aber Justin, der jüngere der beiden Männer hatte beschwichtigend die Arme erhoben. „Verschwinden wir besser von der Straße. Billings wurde zwar geräumt, aber wir können nicht sicher sein, dass sich hier nicht doch noch andere Untote herumtreiben. Und bringen wir eure Freundin hier weg. Wir müssen sie beerdigen. Den Untoten verbrennen wir später.“

Charlotte kehrte aus den Gedanken zurück und sah zu den anderen.

„Hätte sich Sonja - unsere Freundin - denn so schnell verwandelt?“, fragte Roland mit spröder Stimme. Was redete er da? Verwandelt? Die ganze Geschichte, die Harold und Justin erzählt hatten, klang total abgehoben. Er konnte noch immer nicht glauben, dass der Fremde Sonja einfach so einen Kopfschuss verpasst hatte.

Harold hatte seinen Cowboyhut neben sich auf einem niedrigen Tisch abgelegt. „Es war ein Gnadenakt. Es gab keine Hoffnung, nicht bei dieser Art Biss. Sie hätte irgendwann Fieber bekommen, dann Krämpfe. Dann wäre ihr Herz stehen geblieben - und sie wäre zurückgekehrt, als beißendes, um sich schnappendes Monstrum. Manchmal braucht es Tage, bis sich die Gebissenen verwandeln, bei anderen geht es sehr schnell. Es war ein Gnadenakt, glaubt mir, eurer Freundin war nicht mehr zu helfen, sie hätte nur unnötig gelitten, schrecklich gelitten. Wir haben es einmal zu oft erleben müssen. Es ist besser so.“ Er sah kurz unter sich. „Habt ihr denn wirklich überhaupt nichts mitbekommen von dem ganzen Chaos?“

Roland und Peter sahen sich schweigend an.

„Nein“, erwiderte Charlotte lapidar. Wie auch. Sie schilderte in aller Kürze, dass sie die letzten drei Wochen in den Wäldern auf Trekking-Tour waren, im Mark-Twain-Nationalpark - ohne Kontakt zur Außenwelt. Kein Satelliten-Telefon, kein Internet. Sie waren für sich geblieben, hatten es so gewollt - die Welt hatte draußen bleiben sollen. Kein Stress, keine nervigen E-Mails, keine Anrufe, die niemand brauchte - nichts davon.

„Aber wie ...“, setzte Roland an. Alles erschien so unwirklich, irgendwie hirnrissig. Zombies, Untote ... - das gab es in Filmen oder in Büchern, aber doch nicht in der wirklichen Welt.

„Keiner weiß es“, fuhr Harold fort. „Zuerst gab es Kurzmeldungen im Fernsehen und im Netz. Wir hielten es für Hysterie, dachten sogar an einen Werbegag der Marketing-Strategen. Die Toten laufen ... Ihr wisst ja, was für einen Mist es im Internet gibt. Dann kam es zu den ersten Zwischenfällen in einigen Krankenhäusern. Auch in Altenheimen. Nun ja, und irgendwann wurde das Militär eingeschaltet, die Nationalgarde, alles und jeder, der irgendwie eine Waffe halten konnte. Es ging so unglaublich schnell. Niemand konnte doch mit so etwas rechnen. Terroranschläge, durchgeknallte Fanatiker, ja. Aber das hier ...“

Roland hob kurz unterbrechend die Hand. „Ist das jetzt lokal hier in der Gegend passiert. Wir haben die Sirenen gehört, oder ...“

„Eher oder“, erwiderte Justin anstelle von Harold. „Einheiten der Nationalgarde haben Billings evakuiert, es hieß, es gäbe Safe Zones auf den Militärstützpunkten, wohin die Zivilbevölkerung dann gebracht wurde. Und es hieß auch, dass alles nur eine temporäre Angelegenheit sei. Wir haben alles im Griff. Tja, viel Spaß dann. Was mittlerweile im Netz grassiert, spricht eine andere Sprache. Die ... Seuche, so denn es eine Seuche ist, scheint weltweit ausgebrochen zu sein. Europa, Asien ... „ Justin wischte sich kurz über die Augen. „Aber keiner weiß etwas Genaues. Afrika und Südamerika gelten als Schwarze Zonen auf der Landkarte, aber bei der Bevölkerungsdichte in den Armenvierteln, dürfte sich das Virus rasend schnell ausgebreitet haben. Wir beide haben uns entschlossen, hierzubleiben und nicht in eine der Safe Zones zu gehen, besonders nicht auf einen Militärstützpunkt.“

„Scheiße“, sagte Charlotte in die entstandene Stille. Untote ... Zombies ..., weltweite Katastrophe. Und wir sind mittendrin.

„Und wo kommt das Virus her, so plötzlich. Ich kann das nicht begreifen. Tote sind tot, basta!“, sagte Peter mit brüchiger Stimme.

Harold lächelte grimmig. „Wir sagen zwar Virus, aber keiner weiß, ob es ein Virus ist. Die Fakten sind dünn, und im Netz rumort es. Gerüchte gibt es viele - aber Fakten, na ja. Am schlimmsten hat es allem Anschein nach die größeren Städte getroffen. Das Militär soll Napalm eingesetzt haben - und die neuen Megabrandbomben, die alles dem Erdboden gleichmachen. Trotzdem lassen sich die Untoten nicht aufhalten. Die Regierung hat sich irgendwo in einen Bunker zurückgezogen, zumindest der Teil, der überlebt hat - heißt es. Die Präsidentin grinst hin und wieder von den Fernsehschirmen und macht auf wir packen das schon!. Aber wir glauben nicht daran. Na ja, die letzte Ansprache der Präsidentin ist jetzt auch schon eine ganze Weile her, vielleicht ist sie mittlerweile auch schon tot. Oder eine der Untoten ...“

Charlotte wiederholte das Gesagte noch einmal in Kurzform für Roland und Peter. Ihren Blicken nach zu urteilen, hatten sie nur wenig von dem im breiten lokalen Dialekt Vorgetragenen verstanden. Harold und Justin sprachen ein sehr breites und kehliges Englisch, das an Texaner erinnerte.

„Was war das eigentlich vorhin mit den Sirenen. Eine Warnung durch die Militärs?“, fragte Roland kurz darauf.

Harold zuckte die Achseln. „Die Sirenen schalten sich jeden Tag zweimal ein. Ich denke, dass irgendjemand eine Automatik eingeschaltet hat. Das läuft schon seit einer kleinen Ewigkeit so. Es gibt wohl niemanden mehr, der die Automatik ausschalten könnte. Ganz zu anfangs wollte man mit den Sirenen die Untoten anlocken. Man dachte wohl, man wäre sie schnell wieder los. War aber ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Niemand hat damit gerechnet, dass der Lärm so viele von den Dingern anlocken würde. Es kamen nicht nur einige, sondern ganze Herden. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie blöd die Jungs mit ihren Knarren dann geguckt haben, als die Untoten plötzlich vor der Tür standen. Na ja, will nicht zynisch klingen, aber es gab etliche, die sich einen Spaß daraus machten, Untote abzuknallen. Zuerst Volksfeststimmung - und dann Trauermarsch. Ging ziemlich schnell. Aus Spaß wurde Ernst, tödlicher Ernst. Aber -“ Er sah schnell zu Justin. „... uns kommen die Sirenen nicht ganz ungelegen, immerhin halten sie uns die Untoten vom Leib. Wir jedenfalls verhalten uns so ruhig wie möglich. Und was das Umland betrifft ... Wir wollten uns vor einiger Zeit mit einem Wagen umsehen, haben dann aber schnell kehrtgemacht. In den Nachbargemeinden sieht es schlimm aus. Eine unglaublich große Anzahl von Untoten steht dort um die Häuser mit den Sirenen herum. So etwas wollt ihr bestimmt nicht sehen. Bleib doch hier, zumindest für eine Weile. Gemeinsam haben wir eine größere Chance zu überleben. Wir haben genügend Lebensmittel und Wasser. Der Brunnen der Stadt ist ein Segen.“

Harold sah die Deutschen der Reihe nach an, doch er spürte, dass sie nicht hierbleiben würden. Sie wollten nach Hause, nach Deutschland.

„Gibt es Nachrichten aus Europa. Was ist mit Deutschland?“, fragte Peter nach einer Weile des Schweigens. Er glaubte zwar nicht wirklich daran, dass sich irgendein Amerikaner für den Rest der Welt interessierte, aber er ließ sich gerne eines Besseren belehren.

Justin, der gerade seinen Revolver kontrollierte, zuckte mit den Achseln. „Wohl ähnlich wie hier. Die größeren Städte hat es allem Anschein nach zuerst erwischt. Aber die Deutschen sind wohl dabei, den Großraum Frankfurt-Flughafen als Bollwerk gegen die Zombiehorden auszubauen. Zumindest war das eine der letzten positiven Nachrichten im Netz. Der Flughafen gilt als Herzstück in Europa. Aber ... wir haben hier genug zu tun. Alles außerhalb berührt uns nur am Rande.“

„Aber die Energieversorgung funktioniert noch, oder ...?“, fragte Charlotte.

„Noch“, entgegnete Harold. „Aber ich würde auf Dauer nicht darauf zählen. Viele der Atomreaktoren werden langsam heruntergefahren, heißt es zumindest. Ihr wisst, die Gefahr einer Kernschmelze, wenn so ein Scheißding durchgeht ... Und es scheint in Japan erneut einen Zwischenfall gegeben zu haben. Wenigstens haben wir noch das Internet. Falls irgendwo doch ein Reaktor hopsgeht, werden wir es wissen. Allerdings bleibt fraglich, wohin man flüchten sollte oder kann. Es ist einfach alles nur verworren. Ohne das Netz wären wir wohl ziemlich aufgeschmissen. Aber wie lange das so bleibt, kann auch keiner sagen ...“

Sie schwiegen eine Weile vor sich hin, bis Roland meinte: „Und wie soll es jetzt weitergehen? Wir können doch nicht hier bis in alle Ewigkeit herumsitzen. Funktioniert der Flugverkehr noch? Ich meine, wenn das mit Frankfurt stimmt, könnte man doch ...“

„Ja, es gibt noch Flugverkehr, aber es sind nur Flüge von Militärmaschinen erlaubt - habe ich im Internet gelesen“, sagte Justin. „Einige Zivilmaschinen sollen abgestürzt sein, als sich Passagiere in Untote verwandelten und das Chaos an Bord ausbrach. Aber ...“ Er hob fast entschuldigend die Schultern. „Gerüchte, nochmals Gerüchte. Es gibt keine Sicherheit. Alle unsere Informationen sind aus zweiter oder dritter Hand bzw. aus dem Netz. Und ihr wisst doch selbst, wie kreativ die Leute im Internet sein können.“

„Ihr wollt zurück nach Deutschland, nicht wahr“, stellte Harold fest. „Kann ich verstehen. Wenn die Welt den Bach runtergeht, wäre ich auch lieber zu Hause bei Freunden oder der Familie. Wenn ihr wirklich nicht hierbleiben wollt, solltet ihr vielleicht versuchen, bis zur Whitehawk Air Force Base durchzukommen. Auf der Air Base werdet ihr möglicherweise mehr herausfinden, aber es könnte auch sein, dass sie euch dort in eine Safe Zone stecken. Und weiß der Teufel, ob diese Zones wirklich sicher sind. Ich gebe nichts drauf.“

„Warum seid ihr beiden hiergeblieben?“, fragte Charlotte in die entstandene Stille.

Harold warf Justin einen schnellen Blick zu, der kurz bestätigend nickte. „Warum wohl ...“, erwiderte Harold. „Justin und ich sind zusammen. Ich meine, wir leben zusammen. Und hier in der Gegend sind schwule Pärchen nach wie vor nicht gerade gerne gesehen. Also bleiben wir lieber unter uns, bis die Zeiten wieder etwas normaler sind. Vorerst. Hier in der Gegend kennt fast jeder jeden. Und wir können darauf verzichten, in den Safe Zones möglicherweise auf gewisse Herren zu treffen, mit denen wir in der Vergangenheit einige unliebsame Zusammenstöße hatten. Da würden uns einige wahrscheinlich liebend gerne einen Kopfschuss verpassen wollen, dabei genüsslich lächeln und konstatieren: Waren halt Zombies, nicht wahr. Mussten wir halt tun ...

„Idioten sterben niemals aus“, erwiderte Charlotte leise, die dabei an Sam gedacht hatte. Sie schüttelte den Kopf.

„Was ist mit Sam?“, wandte sich Roland an Charlotte. „Er ist doch auf Whitehawk Air Force Base stationiert. Kann er dort vielleicht etwas für uns tun?“

Charlotte legte den Kopf schief und schenkte Roland und Peter einen langen, sehr nachdenklichen Blick. Ausgerechnet Sam, ihr verfluchter Noch-Ehemann. „Oh“, meinte sie schließlich mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen, „Sam, der wird mich zuerst erschlagen, dann nochmals vergewaltigen, dann vierteilen und sich danach einen Whisky Sour genehmigen, um das Ereignis freudig zu begießen. Vergesst es!“

Roland winkte unwirsch ab. Charlottes Proletentour ging im langsam auf die Nerven.

„Nein!“, entfuhr es Charlotte. Roland kapiert es einfach nicht. Wie auch ... „Also nochmals im Schnelldurchlauf: Ich bin fertig mit Sam und dem ganzen Rest hier. Sam ist gefährlich, ein Psychopath, der alles und jeden kontrollieren muss. Er akzeptiert kein nein. Und abgesehen davon - Sam ist ein Loser, der mehrfach degradiert wurde. Da ist nichts von wegen großer Karriere beim Militär. Er kann uns nicht helfen - und er würde es sowieso nicht tun. Sam hilft sich selbst, bestenfalls noch seinen Saufkumpels. Das war es dann aber auch schon ...!“

„Und was machen wir dann?“, fragte Peter. „Okay, vergessen wir Sam, aber Whitehawk Air Force Base scheint mir in unserer Situation doch das Naheliegendste zu sein. Ich für meinen Teil will zurück. Du doch auch ...“ Er sah Roland von der Seite her an.

„Kein Thema“, sagte Charlotte. „Ich will auch zurück, da könnt ihr sicher sein. Mich hält hier nichts mehr. Aber ich will Sam nicht noch einmal über den Weg laufen. Herrgott, ich habe keine Lust euch den ganzen Mist bis ins kleinste Detail zu schildern. Das war keine Ehe, das war die Hölle. Ich habe Angst vor ihm. Mehr Angst, als mir diese ganze verschiss ... blöde Situation macht. Glaubt ihr, es macht Spaß, mit mehreren Rippenbrüchen in die Notaufnahme zu gehen und den ganzen idiotischen Sozialfuzzies irgendeine dämliche Geschichte erzählen zu müssen, nur damit das Monster von Ehemann kein Disziplinarverfahren an den Hals bekommt oder gar in den Knast geht? Sam kennt keine Grenzen. Wenn es nicht in seinem Sinne läuft, schlägt er zu. Und er kann verdammt hart zuschlagen!“

„Okay.“ Roland winkte ab. Dass die Ehe von Charlotte ein derartiges Chaos war, hatte er für übertrieben gehalten. Charlotte hatte eine Vorliebe für deftige Ausdrücke, aber er hatte vieles davon für überspitzten Sarkasmus gehalten, mehr nicht.

„Also werdet ihr nicht hierbleiben, sondern zum Stützpunkt weiterfahren“, stellte Harold fest. Er warf Justin einen schnellen Blick.

„Ja“, erwiderte Roland mit fester Stimme. „Ich will zurück nach Deutschland. Er dachte an seine Kinder, die ihn hassten und die er trotzdem liebte. Und auch an Sibylle, seine Exfrau, der er so weh getan hatte. Die Welt mochte den Bach runtergegangen sein, aber da war noch einiges zu klären. Was danach kam ... Unwichtig.

Peter nickte bestätigend. Er sah zu Charlotte. „Und wenn Sam uns doch über den Weg läuft, wird er von mir eine Abreibung bekommen, die er für den Rest seines Lebens nicht vergessen wird. Nein, sag jetzt nichts! Ich habe den Kerl schon damals so eingeschätzt, wie du ihn uns jetzt beschrieben hast. Aber du hast früher ja immer beschwichtigt. Es wird alles gut, alles bestens, alles ist wunderbar.“

„Also Whitehawk Air Force Base ...“ Charlotte schenkte ihren ehemaligen Kommilitonen einen nachdenklichen Blick. Sie hoffte inständig, dass sie Sam niemals wieder über den Weg laufen würde. Nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für Peter, der ein lieber, gutherziger Kerl war und überhaupt nicht ahnen konnte, was Sam mit ihm anstellen würde, sollten die beiden wirklich aneinandergeraten.

„Und ihr?“, wandte sich Roland an Harold und Justin. „Ihr wollt also wirklich hierbleiben, alleine? Oder wollt ihr mit uns kommen. Wir haben genügend Platz im Camper. Es muss ja nicht Whitehawk Air Force Base sein, aber wenn ihr wegwollt, sonst wo hin ...“

Harold winkte ab. „Hier sind genügend Autos mit vollen Tanks, wenn wir wegwollten. Aber - nein. Wir bleiben hier. Aber ihr solltet Wasser und Nahrungsmittel ergänzen. Nach drei Wochen in den Wäldern dürfte euer Proviant ziemlich aufgebraucht sein, oder? Wir haben hier mehr als genug. Drüben bei Harleys Grocery sind die Regale noch voll, zumindest im Lager.“

Roland sprang auf die Beine und reckte sich, sein rechter Fuß war eingeschlafen. „Machen wir uns auf den Weg und füllen zuvor die Vorräte etwas auf ...“

„Charlotte“, meldete sich Harold noch einmal zu Wort, als sich auch die anderen erhoben.

Sie sah ihn an. „Ja?“

Er schien zu überlegen, wie er das, was er sagen wollte, vorbringen konnte, ohne allzu verletzend zu wirken.

„Du musst aufpassen bei deinem Aussehen. Ich hätte dich fast für eine Untote gehalten. Es gibt Menschen, denen sitzt der Finger ziemlich locker am Abzug ...“

Charlotte verzog etwas das Gesicht. „Ich weiß, bei mir ist wohl das Risiko größer, von irgendjemand erschossen zu werden oder ein Messer in den Schädel zu bekommen, als von einem Untoten gebissen zu werden. Keine Sorge, ich werde schon auf mich aufpassen ...“

Tempus Z

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