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Bezugsfelder

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In der Auslöschung werden auf der einen Seite Autoren nebst einem Werk genannt, auf der anderen Seite beschränkt Murau sich auf bloße Nennung bzw. Aufzählung von Schriftstellern.

Wird das Werk nicht direkt zum Thema, so handelt es sich um eine Systemreferenz. Die in der Auslöschung vorliegenden Systeme sind gattungsspezifisch und epochal begründet. Die häufige Erwähnung französischer Philosophen und Literaten der Aufklärung oder der Prosastilisten der französischen und russischen Erzähltradition des 19. Jahrhundert sind eindeutig systemreferent, denn inhaltlich bestimmte Erfahrungen und Erkenntnisse der Zeit der Aufklärung, wie poetologische Verfahren der Romankunst des 19. Jahrhundert werden mit Muraus Innen- und Außenleben verknüpft und konfrontiert.

Wird das Werk genannt, so handelt es sich um eine Einzeltextreferenz. Eine intertextuelle Aufarbeitung bezieht sich in diesem Fall nicht nur auf die Epoche, den literarhistorischen Kontext des Autors oder der Gattung, sondern auf das Werk en detail. Thematische Bereiche wie z.B. die Anarchie oder die Poetikreflexion werden so in ihrer Bedeutung für die Auslöschung erweitert, indem z. B. Titel wie Brochs Esch oder die Anarchie und Kropotkins Memoiren eines Revolutionärs oder Jean Pauls Siebenkäs und Paveses Handwerk des Lebens genannt werden. Daß diese Werke an signifikanten Stellen innerhalb des Romans eingebracht werden, erhöht den Grad des intertextuellen Bezugs.

Ein drittes Bezugsfeld ist eher untypisch in der Intertextualitätsdebatte: die Biographie des Autors. Bernhard hat in seinen Schriften und Reden nicht nur politische Mißstände und deren Verursacher namentlich angeklagt und brüskiert (z.B. den Alt-Nazi Filbinger in Vor dem Ruhestand, 1979, oder den österreichischen Finanzminister in »Vranitzky. Eine Erwiderung«, 1985), sondern auch unliebsame Künstler angegriffen. Die Heidegger-Beschimpfungen in Alte Meister setzten in ihrem Einfallsreichtum und ihrer Komik Maßstäbe, die allenfalls noch von der Goethe-Polemik in Auslöschung erreicht werden.

Die biographischen Projektionsfelder aller Autoren in dieser Untersuchung müssen beachtet werden, da Murau als Bernhards fiktiver Autor eine ausgesprochen persönliche Literaturgeschichte schreibt. Unter der scheinbaren Oberflächenstruktur dieser Biographeme werden substantielle Muster sichtbar, wie z.B. die Krankheitsanfälligkeit des Künstlers und seine daraus resultierende Geistigkeit et vice versa.

Der literarische Realitätenvermittler

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