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Ein realistischer Ansatz

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Machiavelli sah die Gesellschaft weniger, wie sie sein sollte. Er wollte die Politik nicht als Zweig der Ethik betrachten, sondern unter rein praktischen und realistischen Gesichtspunkten.

Anders als frühere politische Denker sah er den Zweck des Staates nicht darin, die Moral seiner Bürger zu stärken, sondern darin, für ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit zu sorgen. Daher ersetzte er Richtig und Falsch durch Begriffe wie »Nützlichkeit«, »Notwendigkeit« und »Erfolg«. Er stellte den Nutzen über die Moral und sah als Qualitäten eines erfolgreichen Führers Effektivität und Umsicht an, weniger dessen Ideologie oder moralische Rechtschaffenheit.

Im Zentrum der politischen Philosophie Machiavellis steht die Vorstellung der Renaissance, die menschliche Gesellschaft müsse sich mit menschlichen Begriffen messen lassen – losgelöst von den religiösen Idealen der Kirche. Er ging bei seiner Analyse daher von der menschlichen Natur aus und betrachtete das menschliche Verhalten im Lauf der Geschichte. So gelangte er zu der Schlussfolgerung, dass die meisten Menschen von Natur aus selbstsüchtig, kurzsichtig, wankelmütig und leicht zu hintergehen sind. Seine Sicht der Dinge war realistisch, wenngleich zynisch. Machiavelli glaubte, dass man sich einige der menschlichen Schwächen zunutze machen könnte. Voraussetzung ist die richtige Führung.


Ein effektiver Herrscher kann die menschlichen Schwächen seines Volkes wirkungsvoll nutzen. Dazu muss er wie ein Schäferhund sein, der eine Herde Schafe hütet.

Big Ideas. Das Politik-Buch

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