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Frage 5: Lässt Du Emotionen zu?

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Definitiv: 24,2 %

Eher ja: 42,2 %

Teilweise: 21,7 %

Eher nein: 11,8 %

Gar nicht: 0 %

Hier ist gemeint, ob Du eine aufgrund eines Lernprozesses bereits vorhandene Emotion durch eine physische Reaktion zulässt oder ob Du sie zurückhältst beziehungsweise verdrängst. Zweiteres ist sehr ungesund und passiert einigen von uns oft ganz unbewusst. Von den Probanden dachte nur rund ein Viertel, dass es Emotionen definitiv zulässt; über ein Drittel lässt sie nur teilweise oder noch weniger zu.

Wie genau sieht das aus? Wenn man etwas – ob bewusst oder unbewusst – nicht fühlen will, werden diverse Unterdrückungsstrategien genutzt: Sport, Arbeit, essen, putzen, lesen, Filme. Selbst Nachdenken ist eine Art aktiver Ablenkung, und auch der Konsum von Drogen führt zur Verschleierung der eigentlichen Gefühle.

Aber warum machen wir das überhaupt? Weil wir Angst vor unseren Gefühlen haben und nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Manchmal erscheinen sie uns fremd, unheimlich, unberechenbar. Also versuchen wir, sie zu umgehen, um in unserer Komfortzone bleiben zu können und die Kontrolle zurückzuerlangen. Gerade sehr rational orientierten Menschen, sogenannten Kopfmenschen, erscheint dies als einfacher. Vielleicht hast Du es auch gar nicht anders gelernt – je nachdem, wie Du erzogen wurdest. Viele von uns haben gelernt, es wäre eine Schwäche, Gefühle zu zeigen. Dabei zeugt es doch eigentlich ganz im Gegenteil von Stärke, mit Emotionen umgehen und sie klar kommunizieren zu können.

Nicht ausgelebte Gefühle stattdessen werden ins Unterbewusstsein verschoben (damit verschwinden sie oberflächlich erst mal), von da ins Tiefenbewusstsein (eventuell träumst Du davon) und im schlimmsten Fall drängen sie in Form von physischen Schmerzen oder einer psychischen Krankheit wieder nach oben.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es sehr schädlich ist, belastende Erlebnisse nicht richtig zu verarbeiten. Ich konnte zwei Jahre lang nicht weinen, obwohl ich es mir oft regelrecht herbeisehnte – aber ich hatte ein bestimmtes Erlebnis zu lange verdrängt, sodass ich an diesem Punkt nicht mehr so leicht rankam. Ich hatte massive Schlafprobleme, konnte nächtelang gar nicht schlafen, und wenn ich dann doch mal wegdämmerte, schreckte ich durch Albträume wieder hoch. Selbst heute noch bemerke ich manchmal, dass die dicke Schutzmauer, die ich aufgebaut hatte, um Menschen nicht mehr so nah an mich heranlassen zu müssen, wieder da ist. Das ist nur ein Beispiel für mögliche Folgen, aber ich möchte dir ans Herz legen: Versuch, Dich mit Deinen Problemen auseinanderzusetzen. Lass Deine Emotionen zu und fühle sie bewusst – in der Regel ebben sie dann nach einigen Minuten ab. Vor allem schmerzhafte Emotionen fließen zu lassen, ist wichtig für den Lern- und Heilungsprozess. Kurz: Sei eher der neutrale Beobachter, akzeptiere, dass sie da sind, verliere Dich jedoch nicht in ihnen.

Die Erleuchtung

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