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Frage 14: Wie wichtig sind dir gewisse Werte? 14.1: Wie wichtig ist Dir Materialismus?

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Materialismus entstammt dem lateinischen Wort „materia“ = Stoff. Alles Sichtbare und Greifbare besteht aus Materie.

Gemeint ist also eine Lebensweise, die den persönlichen Status anhand von Gütern misst. Ebenso spielen Einkommen, Beruf, Haus und andere Statussymbole eine Rolle. Es wird also vorwiegend kapitalistisch gedacht.

Dem Durchschnitt scheint eine solche Lebensweise mittelmäßig wichtig zu sein, wobei die Tendenz eher in Richtung unwichtig geht. Ich selbst hatte ebenfalls für mittel gestimmt, obwohl es mir lieber gewesen wäre, unwichtig ankreuzen zu können, doch das wäre nicht ehrlich gewesen. Klar möchte ich in diesen Zeiten gewisse Einkünfte als Existenzgrundlage erzielen, und darüber hinaus gönne ich mir auch hin und wieder gerne mal etwas. Doch dieser reine Materialismus stößt mich persönlich ab. Immer das neueste Handy haben, immer die coolsten Klamotten tragen, eine Vielzahl an Gegenständen zu haben, die man eigentlich gar nicht braucht. Wir leben in einer Haben-Gesellschaft, besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht zu haben. Natürlich ist es bewundernswert und wirklich praktisch, was unsere Technologie mittlerweile hergibt. Aber brauchen wir das wirklich alles? Ich glaube nicht. Einmal sah ich im Fernsehen eine Doku zu einem Experiment bezüglich Minimalismus. Zu Anfang der Woche wurde ein Haus ausgeräumt, um sich einen Überblick über die Sachen zu verschaffen. Mit all diesen Dingen wurde tatsächlich eine halbe Lagerhalle gefüllt! Ist das nicht erschreckend?

Besonders auf Reisen wird mir immer wieder bewusst, wie gut es uns geht – es gibt ein breites Angebot von diversen Artikeln sämtlicher Kategorien, zum Beispiel an Nahrungsmitteln. Als Backpacker lebt man eher sparsam – da wird dann auch gerne jeden Tag Haferbrei mit Apfel zum Frühstück verzehrt und wenn’s sein muss auch noch mal zu Mittag. Und das ist dann vollkommen okay. Immer wenn ich über Materialismus nachdenke, kommt mir eine Situation bei einem Roadtrip durch Neuseeland in den Sinn. Es war der letzte Tag des Trips und wir suchten uns zum Lunch eine Stelle am Wasser. So entdeckten wir einen Steinstrand, machten es uns auf den Felsen bequem, sahen längst aus wie Kanalratten und hatten nur noch Essensreste, die überhaupt nicht zusammenpassten. Aber das war egal, schließlich hatten wir uns und unsere Lebensfreude. Wir haben sehr viel gelacht an diesem Tag und waren mit wenig glücklich.

Zum Glück lässt sich in unserer Gesellschaft mittlerweile ein Wertewandel beobachten – Carsharing, Streaming-Dienste, Secondhandkleidung … Die Tendenz zum Umdenken ist da. Gehe doch mal mit offenen Augen durch Deine Wohnung und schau, was Du wirklich zum Leben brauchst. Das dürften jedenfalls kaum Güter sein. Es kommt nicht darauf an, wie gut die Kamera Deines Smartphones ist oder wie viele Dinge Du an sich besitzt. Was Dich zum Menschen macht, ist Deine Persönlichkeit.

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