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Frage 16: Glaubst Du an etwas im religiösen Kontext?

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Ja: 19,6 %

Eher ja: 14,9 %

Teilweise: 18,9 %

Eher nein: 25,0 %

Nein: 21,6 %

Was ist Glaube? Der Glaube ist eine subjektive Überzeugung. Das zu verstehen ist ganz wichtig – es handelt sich um keine objektive These, die als wahr oder falsch erwiesen werden kann. Du darfst glauben, was auch immer Du möchtest, das kann und darf Dir niemand vorschreiben. Aus diesem Grund finde ich es auch nur angemessen, den Glauben, in den Du hinein geboren wurdest, irgendwann zu hinterfragen.

Ich wurde in eine sehr religiöse Familie hineingeboren und musste jeden Samstag am Gottesdienst teilnehmen. Zwar glaubte ich an Gott, vertrat aber schon früh die Meinung, das auch tun zu können, ohne die Kirche zu besuchen. Deshalb betete ich irgendwann nur noch zu Hause und ging lediglich an Ostern, Weihnachten und zu besonderen Anlässen in die Kirche.

Mittlerweile hinterfrage ich meinen Glauben sogar komplett. Obwohl er mir nach dem Verlust meines Partners sehr geholfen hat – mir tat es unglaublich gut, an etwas glauben zu können; es gab mir Kraft –, frage ich mich heute, ob der Katholismus wirklich zu mir passt. Einige damit einhergehende Glaubenssätze und Regeln kann ich nicht mehr mit meinen Überzeugungen vereinbaren. Vielleicht geht es Dir ähnlich. Repräsentierst Du wirklich die Religion, der Du angehörst, oder ist es doch eher eine Art Tradition? Falls das der Fall ist, hinterfrage auch Du Deinen Glauben.

34,5 Prozent der Teilnehmer gaben an, mindestens eher an etwas zu glauben, 18,9 Prozent glauben teilweise an etwas und 46,6 Prozent, also fast die Hälfte, glauben eher nicht an etwas.

Experten können nicht genau sagen, wie viele Religionen es tatsächlich gibt, aber es wird jedenfalls in fünf großen Weltreligionen unterschieden:

Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Judentum, Islam. Zudem existieren Daoismus und Konfuzianismus. All diese Weltanschauungen unterscheiden sich in ihren Auffassungen, obgleich sich die meisten im Kern ähneln.

Du kannst auch an etwas nicht-Religiöses glauben. Bist Du Atheist, glaubst Du womöglich an Technologie und Bionahrung, an sozialen Frieden und Nachbarschaftshilfe. Oder konkreter: Der CEO glaubt an Kapitalakkumulation, der Unternehmer an ewigen Fortschritt, der Chemiker an das Reich des Kohlenstoffs, der Astrophysiker an ferne Galaxien, der Psychoanalytiker ans Unbewusste, die Esoterikerin an spirituelle Energien, der Liberale an die Freiheit. Das alles sind nur Beispiele und können hinterfragt werden, und Glaubensinhalte können sich auch überschneiden.

Jedenfalls denke ich, der Mensch glaubt, weil er gar nicht anders kann, als zu glauben. Jedes Weltsystem und jedes Wissen baut auf einen Glauben auf. Selbst Wissenschaft schafft Wissen auf einem Grundstein mit dem Kern, alles zu hinterfragen. Jedes Wissen beruht auf Glauben, um uns unsere Welt einfacher zu machen.

Letzten Endes ist es egal, an was Du glaubst oder eben nicht. Ich möchte nur, dass Du dazu stehst und Dich nicht versteckst. Du hast alles Recht, zu glauben, was Du möchtest, und das sollte toleriert werden. Hauptsache, es bietet Dir Sicherheit. Für die einen ist es Gott, für die anderen Allah und für wieder andere das Universum. Wie Du es nennst, ist völlig egal.

Die Erleuchtung

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