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Welche Maus nagt an Ihrem Lebensbaum?

Tag
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Zum Start in diese erste Woche geht es um ein wichtiges Versprechen. Eines, das Sie sich selbst für die kommenden vier Wochen geben. Dadurch haben Sie Ihr Ziel immer vor Augen. Sie legen heute für sich eine Haltung fest, die Sie die nächsten vier Wochen tragen wird – durch alles, was Sie erkennen, empfinden, erfahren und entdecken. Sie bejahen dieses Versprechen durch und durch, sodass Gegenargumente keine Chance haben.

Ich gab mir auch einmal ein wichtiges Versprechen, das ich bis heute einhalte. Es geht dabei um Freundschaft. Mir waren meine Freunde schon sehr früh sehr wichtig. Vor allem weil meine Familie mir im Leben wenig Halt gab. Aber wie viele andere unzufriedene Menschen auch habe ich früher das ein oder andere Mal über eine Freundin oder einen Freund gelästert. Echt schlecht, nicht wahr? Allerdings kein ungewöhnliches Verhalten, wenn man sich selbst nicht liebt. Da kann schon mal eine Welle des Missmuts auf den Freundeskreis überschwappen.

Dieses Verhalten wurde mir im Laufe meines Selbstwahrnehmungsprozesses bewusst. Es hat mich geärgert und beschämt. Ich musste es ändern – und darum habe ich ein Gelübde abgelegt. Das hört sich vielleicht etwas hochtrabend an. Aber mir hilft dieser Begriff sehr, mein Versprechen auch ernst zu nehmen.

Wer kann Ihr Helfer sein?

Schon seit Längerem führe ich Gespräche mit Gott. Damit meine ich nicht den aus der Kirche, sondern die göttliche Instanz, an die ich glaube. Mein Gott ist religionsfrei und kann auch mal als Gruppe auftreten. Dies einfach nur zur Erklärung, damit Sie wissen, dass ich hier keinen Religionsunterricht abhalten will.

Mein Versprechen, das ich also vor „Gott“ ablegte, besagte, dass ich mich nicht mehr negativ über meine Freunde äußere. Aus Lästereien im Freundeskreis halte ich mich inzwischen komplett raus. Missfällt mir etwas, spreche ich es direkt an.

Hätte ich mir dieses Versprechen auch selbst geben können? Natürlich. Aber ich weiß, dass wir Menschen uns den lieben langen Tag viele Dinge versprechen, die wir dann nie einhalten. Also brauchte ich etwas Besonderes, etwas Bindendes. Der Deal ist, dass ich von Gott liebevoll daran erinnert werde, sobald ich mein Gelübde breche. In dem Fall stupst er mich an und fragt: „Kim, warum fühlst du dich so? Warum redest du so? Bist du eventuell neidisch oder eifersüchtig?“

Vielleicht haben Sie auch einen Gott oder eine Göttin, mit dem oder der Sie täglich sprechen? Als liebevolle Instanz, die Sie an Ihr Versprechen erinnern kann, wenn es notwendig sein sollte. Oder gibt es jemanden in Ihrer Familie, Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis, der Sie beim Einhalten Ihres Versprechens unterstützen kann?

NUTZEN SIE ALLES, UM IHR FUNDAMENT FÜR DIE NÄCHSTEN VIER WOCHEN ZU FESTIGEN.

Ihr Versprechen an sich selbst

Halten Sie hier Ihr Versprechen für die nächsten vier Wochen fest. Ich gebe Ihnen dazu einige Beispiele und Denkanstöße:

Ich bleibe vier Wochen an diesem Buch dran.

Ich liebe mich am Ende der vier Wochen um … Prozent mehr.

Ich werde das daran erkennen können, dass …

Ich bin mir in den nächsten vier Wochen die wichtigste Person.

Ich wende das Wissen, das ich hier bekomme, auch an.

Ich werde nach diesen vier Wochen nicht mehr …

Ich werde nach diesen Wochen …

Natürlich kann Ihr Versprechen auch ganz anders lauten. Dann schreiben Sie es hier auf:

HABEN SIE SICH EINMAL FESTGELEGT, VERINNERLICHEN SIE DAS HEUTIGE TAGESMOTTO:


Ich hadere nicht mit meinem getroffenen Versprechen. Ich stelle es nicht infrage.

Ich empfehle Ihnen, dass Sie das Buch nun zur Seite legen und in Ihren Tag starten – wie auch immer er aussehen mag und wie auch immer Sie ihn gestalten wollen. Sie haben Ihr Versprechen und Ihr Tagesmotto als kraftvolle Unterstützung an Ihrer Seite. Ihr Tag kann also nur großartig werden.


KLEINE AUFGABE

Denken Sie daran, dass dieser Tag der erste Tag Ihrer Selbstwahrnehmungswoche ist. Halten Sie also zwischendurch immer mal wieder inne, um zu spüren, wie es Ihnen geht und was Sie wahrnehmen. Vielleicht wollen Sie sich auch Notizen dazu machen. Die können im Laufe der nächsten Wochen sehr hilfreich sein.

Wie sieht Ihr Lebensbaum aus?

Der Lebensbaum ist ein weitverbreitetes Symbol für Schöpfung und Fruchtbarkeit. In der Tiefenpsychologie steht er für unsere Persönlichkeit, die sich aus Körper, Geist und Seele zusammensetzt. Ist sein Stamm kräftig und sind die Wurzeln fest in der Erde verankert, bedeutet das, dass Sie mit sich sowohl innen als auch außen im Einklang sind. Die Äste sowie die Blätter und Früchte, die daran hängen, stehen für Ihre persönlichen Interessen. An meinen hängen zum Beispiel ganz viele Bücher. Solche, die ich gerne lese, aber auch die, die ich bereits geschrieben habe. Und die, die ich noch schreiben werde. An anderen Ästen prangen etliche Zettel mit Adressen, die für meine Kontakte zu Menschen stehen.

JE BESTÜCKTER IHR BAUM IST – JE DICHTER SEINE KRONE, JE RUNDER SEINE FRÜCHTE –, DESTO PRALLER IST AUCH IHR LEBEN. DER BAUM SPIEGELT IHRE FREUDE DARAN WIDER.

Sollte Ihr Baum derzeit eher kahl oder fruchtlos sein, dann stellen Sie sich vielleicht schon länger die Frage nach Ihrem Lebenssinn. Je weniger Ihnen dieser bewusst ist, desto weniger kann Ihr Baum blühen und gedeihen.

Oder gibt es vielleicht eine kleine Maus, die an den Wurzeln nagt? Diese Maus steht für Ängste, mangelndes Selbstwertgefühl oder andere seelische Probleme. In diesem Fall dürfen Sie sich fragen, welche Zweifel oder Sorgen Sie derzeit beschäftigen – und im Wachstum behindern. An Ihrem derzeitigen Lebensgefühl können Sie auch ablesen, ob Ihr Baum genug Wasser bekommt oder ob er nach und nach vertrocknet. Kann es sein, dass andere Menschen lebensnotwendiges Wasser von Ihnen abzwacken?


KLEINE AUFGABE

Schließen Sie doch mal für einen Moment die Augen und stellen Sie sich im Geiste Ihren eigenen Lebensbaum vor. Was sehen und fühlen Sie?

Wenn Sie Ihre Augen wieder geöffnet haben, lesen Sie bitte nicht gleich weiter, sondern nehmen Sie sich ein Blatt Papier und zeichnen das auf, was Sie eben vor Ihrem inneren Auge gesehen haben. Am besten jetzt gleich.

Schlagen Sie Wurzeln wie ein Baum

Diese Meditation kann Ihnen wunderbar dabei helfen, sich stärker als bisher in Ihrem Leben verwurzelt zu fühlen. Machen Sie sie zehn Minuten lang, um die erdende Wirkung mit in den Schlaf zu nehmen.

Stellen Sie sich aufrecht hin, am besten barfuß. Sollte Ihnen das körperliche Probleme bereiten, setzen Sie sich hin und stellen beide Füße auf den Boden. Achten Sie darauf, dass Ihre Füße schulterbreit auseinander- und parallel zueinander stehen. Die Knie sind leicht gebeugt.

Stellen Sie sich vor, ein unsichtbarer Faden reiche von Ihrem Scheitel bis zur Decke, der Ihre aufrechte Haltung unterstützt. Ihre Schultern lassen Sie entspannt nach unten sinken. Schließen Sie Ihre Augen und atmen Sie ganz entspannt ein und aus.

Es geht nicht darum, an etwas Besonderes zu denken, sondern den Fokus auf Ihre Füße und den Boden zu richten. Was spüren Sie? Falls Sie schwanken, lassen Sie sich davon nicht beirren. Es kann sein, dass Sie das nur so empfinden, weil Sie momentan innerlich schwanken und sich das in der Meditation zeigt.

Spüren Sie, wie sich Ihre Wurzeln von den Füßen durch den Boden, durch das gesamte Haus immer tiefer in die Erde hineingraben. Stellen Sie sich vor, wie Ihre Wurzeln sich voll Wasser saugen, sodass Ihre Lebensfreude wieder fließen kann.

Erkennen Sie, dass an Ihrem Baum tatsächlich eine Angstmaus nagt, signalisieren Sie ihr jetzt, dass Sie sie wahrnehmen. Denn erst, wenn Sie die Angst wirklich in ihrem ganzen Ausmaß erkennen und annehmen, können Sie etwas dagegen tun.

Diese Meditation finden Sie als Hörversion auf meiner Webseite.

10 Minuten für die Selbstliebe

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