Читать книгу 10 Minuten für die Selbstliebe - Kim Fleckenstein - Страница 5

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Lieben lernen in nur zehn Minuten – geht das?

Schwimmen kann man lernen. Fahrrad fahren auch. Aber Selbstliebe? Die liegt vor uns wie der Mount Everest. Riesig und angsteinflößend. Wo sollen wir da nur anfangen? Eine unmögliche Herausforderung. Was, wenn ich Ihnen sage, dass Sie es doch schaffen können – indem Sie Schritt für Schritt den Berg in sich erklimmen. Mit diesem Buch drücke ich Ihnen alle Hilfsmittel in die Hand, die Sie auf dem Weg zu einem starken Ich benötigen. Sie brauchen in den kommenden Wochen nur zehn Minuten täglich in sich selbst zu investieren und werden so Ihren inneren Kritiker und Ihre Selbstzweifel los. Und ohne diesen Ballast im Gepäck schaffen Sie’s auch locker auf den Mount Everest …


KLEINE AUFGABE

Sie müssen keine Auszeit nehmen, um Ihr Leben zu verändern. Lesen Sie ein Kapitel pro Tag und nehmen Sie sich die Zeit für eine – oder wenn Sie möchten – zwei Übungen. Keine dauert länger als zehn Minuten.

Auch ich bin diesen Weg gegangen. Meine Selbstliebe war früher nämlich so winzig wie ein Stecknadelkopf. Wie es dazu kam, lesen Sie gleich im Kapitel „Meine Geschichte“. Ich muss zugeben: Beim Schreiben kamen mir die Tränen. Denn ich schildere minutiös Situationen und Emotionen aus meiner Kindheit, die dafür sorgten, dass es mir später über Jahrzehnte hinweg an Selbstliebe mangelte. Was habe ich mir nur alles gefallen lassen. Wie habe ich mich verbogen. Was habe ich alles nicht gezeigt, nur um die Fassade zu wahren, von der ich meinte, sie mache mich vielleicht liebenswert.

Stellen Sie die richtigen Fragen

Ich spreche in diesem Buch übrigens immer von mangelnder und nicht von fehlender Selbstliebe. Denn ich glaube, dass wir alle aus Liebe heraus in diese Welt kommen und uns die Selbstliebe von Anfang an mitgegeben wird. Als Erwachsene dürfen wir uns daran erinnern. Wir dürfen ein verkümmertes Gefühl wieder aufwecken und wachsen lassen.

Es bedarf einer Portion Mut, sich den Lebensfragen zu stellen. Und die fangen zunächst mit einem Warum an. Warum bin ich so unglücklich? Warum verhalte ich mich so? Warum bringt mich XY auf die Palme? Und warum habe ich bisher noch nichts dagegen getan? Dann sind die Wie-Fragen dran: Wie schaffe ich es, mich in Zukunft mehr zu lieben? Wie reiße ich Blockaden ein? Wie werde ich Verhinderer los? Ich helfe Ihnen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Helfe Ihnen zu erkennen, was Ihnen guttut und was nicht.

Finden Sie heraus, was Glück für Sie bedeutet. Was macht Sie wirklich glücklich? Was wollen Sie im Leben erfahren und zum Ausdruck bringen, um daran Ihren Selbstwert abzulesen? Sind Sie nur glücklich, wenn alles nach Ihren Wünschen verläuft? Was passiert mit Ihnen und Ihrem Selbstwertgefühl, wenn es mal nicht so verläuft wie erhofft?

Fühlt sich der Selbstwert zu gering an, machen Sie bitte nicht andere Menschen dafür verantwortlich. Andere geben Ihnen zwar ein Feedback darüber, wie Sie im Alltag wahrgenommen werden. Aber das darf nicht entscheidend sein für die Richtung, in die Sie sich entwickeln wollen. Denn unsere Mitmenschen wissen oft selbst nicht, wer sie sind oder wer sie sein möchten. Wie kann Ihnen dann ihr Feedback weiterhelfen? Es verunsichert Sie oft nur, anstatt Ihnen weiterzuhelfen.

Wenn die Selbstliebe schrumpft

Es gibt viele Situationen, die uns verzweifeln lassen und ins Straucheln bringen. In die meisten Fallen tappen wir aus ein und demselben Grund: weil wir uns selbst nicht genug lieben. Weil wir an andere Erwartungen haben, die sie nicht erfüllen – weil sie diese Erwartungen gar nicht kennen oder sie schlichtweg nicht erfüllen wollen.

Wer keine Nähe zu sich selbst aufbauen kann, schafft das auch nicht in Beziehungen mit seinen Mitmenschen. Nur wer mit sich selbst zumeist im Reinen ist, kann sich verbunden fühlen. Kann ehrliche und respektvolle Beziehungen aufbauen. Kann sich selbst lieben – inklusive aller Widrigkeiten. Muss nichts verbergen oder sich zwanghaft schuldig fühlen.

Ich weiß nicht, ob Sie sich schon einmal vorgestellt haben, wie es wohl sein wird, wenn Sie am Ende Ihres Lebens noch einmal eine Rückschau halten. Mir ist das definitiv zu spät, daher mache ich es zwischendurch immer mal wieder. Ein Sprichwort besagt, dass wir im Angesicht des Todes nicht das bereuen, was wir gemacht haben – sondern nur das, was wir nicht getan haben. Und ich habe mir schon vor Jahren versprochen, dass ich am Ende meines Lebens einen Satz nicht sagen möchte: „Hätte ich mich doch bloß mehr geliebt.“

Mein Weg zu mir selbst begann vor über zehn Jahren, als ich eines Abends todunglücklich im Bett lag. Eigentlich gab es keinen Grund dafür: Ich hatte einen lukrativen Job in einer tollen Stadt, war körperlich gesund und von guten Freunden umgeben. Doch wenn das immer reichen würde, dürften Menschen mit viel Geld und Besitz niemals klagen. Sie tun es aber trotzdem, und das hat einen einfachen Grund. Egal, wie viel jemand besitzt, wie groß sein Bekannten- und Freundeskreis ist, wie topfit er laut seinem Arzt ist: Wenn die Selbstliebe in sich zusammenschrumpft, wird man immer einen bohrenden Schmerz und ein immenses Mangelgefühl spüren. Was nutzt der größte Reichtum, wenn man sich einsam fühlt? Was der größte Erfolg, wenn einem keiner wirklich nahesteht?

Hören Sie Ihrem inneren Kind zu

Die Wurzeln für dieses Problem liegen oft in der Kindheit. Darum werde ich in den kommenden Wochen häufig über das „innere Kind“ sprechen. Ich möchte Ihnen kurz erklären, was es damit überhaupt auf sich hat, aber so viel vorweg: Das innere Kind steht für den Teil unseres Gehirns, der Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus unserer Kindheit gespeichert hat.

MEISTENS IST DER FRÜHESTE ZEITPUNKT UNSERER KINDHEIT, AN DEN WIR UNS ERINNERN, DAS ALTER VON DREI JAHREN. ES GIBT NUR WENIGE MENSCHEN, DIE SICH NOCH WEITER ZURÜCKERINNERN KÖNNEN.

Die Bezeichnung „inneres Kind“ ist eine Metapher, die in der Psychologie oft verwendet wird. Auch ich mache das. Denn egal, wie groß und erwachsen wir alle sind – das Kind in uns wird es immer geben. Je nachdem, wie unsere jungen Jahre verlaufen sind, steckt ein eher fröhliches, selbstbewusstes und glückliches Kind in uns oder ein eher trauriges, unsicheres und ängstliches. Und auch wenn eine Kindheit oberflächlich betrachtet gut verlaufen ist, gibt es eventuell dunkle Stellen, die genauer betrachtet werden dürfen. Denn unser inneres Kind steuert maßgeblich, wie wir uns verhalten. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. Es sorgt dafür, dass wir einen Streit anzetteln, dass wir uns vor einem Neuanfang fürchten oder nicht genug an uns selbst glauben. Und das tut es so lange, bis wir ihm in die Augen blicken und fragen: „Wo liegen deine Zweifel, deine Sorge, dein Mangel oder deine Angst? Und woher kommt das?“ Erst durch dieses Zwiegespräch ist eine „Heilung“ im Inneren und somit auch im Außen möglich.

WENDEN SIE SICH IN DIESEM BUCH ALSO IHREM INNEREN KIND ZU UND HÖREN SIE GENAU HIN, WENN ES ANFÄNGT ZU ERZÄHLEN.

Entwerfen Sie Ihr neues Ich

Sehen Sie sich nicht als Massenprodukt, das bei möglichst vielen Menschen gut ankommen soll. Auf dieser Welt laufen schon zu viele Kopien herum. Mit Ihrer Selbstliebe entfaltet sich auch Ihre Originalität.

Nutzen Sie dieses Buch als Bauplan für das Selbst, das Sie gestalten und verfeinern wollen. Von welchen Bauherren haben Sie sich bisher reinreden lassen? Auf welche wollen Sie weiterhin hören, auf welche nicht mehr? Schreiben und zeichnen Sie alles in dieses Buch, das Ihnen dabei helfen kann, sich von dem zu befreien, was Sie nicht mehr wollen oder nicht mehr brauchen.

Natürlich können Sie Ihre Selbsterfahrung weiterhin aufschieben, kein Problem. Aufschieben geht immer. Die Frage ist nur, wohin diese Schieberei Sie führen soll. Wie sieht Ihr Leben dann in drei, sechs oder zwölf Monaten aus? Wie in fünf Jahren? Glauben Sie, dass es besser wird, wenn Sie weiterhin verdrängen, was Sie nicht anschauen wollen? Wie viel Leid wollen Sie noch ertragen?

Auch wenn Sie am Anfang nur kleine Schritte machen, machen Sie sich bewusst: Mit jeder achtsamen und liebevollen Minute, die Sie sich selbst schenken, kommen Sie Ihrem Ziel ein Stück näher.

LEGEN SIE LOS!


Wenn nicht jetzt, wann dann?

Auch meine Klienten, die ich in diesem Buch erwähne, sind ihrem Ziel ein gutes Stück nähergekommen. Ihre Namen habe ich zwar geändert, die Erfahrungen entsprechen aber der Wirklichkeit – so traurig es manchmal ist. Ich konnte allen einen essenziellen Denkanstoß geben. Hoffentlich gelingt mir das auch bei Ihnen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit möchte ich Sie allerdings darauf hinweisen, dass dieses Buch keinen Arztbesuch, keine Therapie oder medizinische Hilfsmittel ersetzt.

Ich bedanke mich dafür, dass Sie zu meinem Buch gegriffen haben. Sollten Sie mir schreiben wollen, so können Sie das gerne tun. Sie erreichen mich unter info@kimfleckenstein.com. Es kann sein, dass es etwas dauert, bis ich antworte. Aber ich schreibe Ihnen auf jeden Fall zurück.

UND DENKEN SIE IMMER DARAN:


Ohne (Selbst-)Liebe ist alles nichts.

Herzlichst


10 Minuten für die Selbstliebe

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