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Sarah

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Hinter ihr stand Sarah. Sarah war...- einmalig, hinreißend, ein Bild von einer Frau. Sie war (optisch) irgendetwas zwischen Anfang bis Mitte Fünfzig und eine „Frau in den allerbesten Jahren“. Nicht klein, nicht groß, nicht dick, nicht dünn - einfach nur sehr, sehr proper gebaut.

Sie war ganz in Grau gekleidet: Ein keckes graues Hütchen auf den kurzen Haaren leitete den interessierten Blick in ihre blauen Augen, darunter ein rundes Gesicht, dessen sehr roter Mund meistens ein Lächeln zeigte.

Über dem grauen Kostüm trug sie einen grauen Wollmantel, die Beine (natürlich in grauen Strümpfen) endeten sehr wohlgeformt in grauen pelzgefütterten Kurzstiefeln.

Kurz: Sarah ist „ein Hingucker“ – nicht zuletzt deshalb, weil sie den Mantel offen trug, der ansonsten ihren durchaus beachtlichen Busen versteckt hätte.

Sarah wohnte als mit Abstand jüngste, als das „Nesthäkchen“ und beste Freundin von Hanna, in der Alten-WG der anderen. Schräg gegenüber im Haus an der Ecke Artilleriestraße hatte sie ein kleines Studio, in dem sie zwei- bis dreimal pro Woche Stammkunden empfing, die sie „liebevoll“ betreute.

„Das ist viel leichter, als als eine Krankenschwester Schichtdienst im Klinikum zu schieben - und ich weiß wovon ich rede“, erläuterte die blonde mit wasserblauen Augen in die Welt schauende bildhübsche Sarah den „Genossen“ manchmal, „und es ist viel, viel besser bezahlt... Wisst ihr eigentlich, was ich einmal als Rente kriegen würde, wenn ich nach vierzig Jahren noch im Häubchen durch die Krankenhausgänge flattern würde? Knapp über Hartz IV! Wenn überhaupt! Und jetzt habe ich mein Scherflein mit..., naja, ist ja egal, im Trockenen... Noch Fragen? Na also.“

Und weil sie gelernte Krankenschwester war („Ich habe mich nie für einen Arzt flachgelegt... Weil ich keinen von diesen Windbeuteln wollte, die kaum aus meinem Bett entschwunden mit der nächsten Schwesternschülerin anbändeln...“), betreute sie die Alters-WGler medizinisch, wenn mal einer krank wurde oder seine Therapie machte.

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