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Nahrungsressourcen – Nutzung durch Vögel und Auswirkungen auf den Vogelzug Mehr Masse als Klasse: Grünzeug

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Wie andere Tiergruppen auch können sich Vögel von Pflanzen und Tieren ernähren. Obwohl Pflanzen das Gros der Biomasse stellen, haben sich relativ wenige Vogelgruppen allein darauf spezialisiert. Um sich von den am reichhaltigsten vorhandenen, aber vergleichsweise energiearmen Blättern und Gräsern allein zu ernähren, müssen zum einen große Mengen davon verzehrt werden, und zum anderen muss der Verzehrer in der Lage sein, die normalerweise unverdaulichen Bestandteile der Zellwände zusammen mit giftigen Sekundärstoffen verarbeiten zu können. Dies gelang den Wiederkäuern und anderen Huftieren unter den Säugern, indem sie an Körpergröße zulegten und teilweise einen voluminösen Wiederkäuermagen entwickelten. Für Vögel, deren Körperbau zum Fliegen leicht bleiben musste, war dies keine Option. Am Beginn der Entwicklung der modernen Vögel entstanden trotzdem die großen und gewichtigen Laufvögel wie Strauß, Emu und Nandu. Allesamt sind Pflanzenfresser, die schon früh die Flugfähigkeit einbüßten. Die Gruppe der Hühner- und Entenvögel, die stammesgeschichtlich den Laufvögeln folgte, behielt vielfach die pflanzliche Ernährung (Herbivorie) bei. Nur wenige Arten aus dieser Gruppe entwickelten sich zu Fischund Insektenfressern. Auch die Vertreter der Trappen, Kraniche und Rallen (wie Bläss- und Teichhuhn) sind Verzehrer grüner Pflanzenteile. Auf weit energiereichere pflanzliche Kost, wie Samen und Früchte, haben sich Vogelfamilien wie Tauben, Flughühner, viele Sperlingsvögel, Finken und Ammern spezialisiert.

Vögel, die sich auf den Verzehr von Blättern, Nadeln und Gräsern spezialisiert haben, finden in Mitteleuropa praktisch rund ums Jahr Nahrung. Daher können fast alle unsere Hühnervögel, sowohl die Raufußhühner als auch Rebhuhn und Fasan, als Standvögel überleben. Die in der Arktis brütenden Gänse und Schwäne müssen dagegen ihre Brutgebiete verlassen, um an unseren Küsten oder den zentralasiatischen Seen im Winterhalbjahr ausreichend Nahrung zu finden. Ihre arktischen Brutgebiete haben diese Arten erst nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren besiedelt. Davor fanden sich in der Kaltzeit in Mitteleuropa außerhalb des Eises ausgedehnte Steppentundren, die sie als Brutplätze nutzten. Mit der nacheiszeitlichen Klimaänderung – und damit einer sich ändernden Vegetation – verlegten die Gänse und Schwäne ihr Brutgebiet immer weiter nach Norden. Vorteil dieser Arealverschiebung war die reichliche Sommernahrung bei gleichzeitig geringer Nahrungskonkurrenz. Aus der Flucht vor dem arktischen Winter entwickelte sich der Vogelzug aus der Arktis in südlichere, klimagünstigere Regionen.


39 Die drosselgroßen Tüpfelsumpfhühner (Porzana porzana) sind in Europa zum Teil Kurzstrecken-, weiter östlich Langstreckenzieher. Die Winterquartiere dieser Rallen sind Sümpfe im Süden der Iberischen Halbinsel und im östlichen Mittelmeer einschließlich Ägypten sowie in Ostafrika bis ins östliche Südafrika.


40 Um die 200.000 Weißwangengänse rasten im Frühjahr in Deutschland vor allem in Küstennähe.


Zugwege der Weißwangengänse aus den Brutgebieten in ihre Überwinterungsgebiete.

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