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Studie: Elternerfahrungen in integrativen Gruppen

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Guralnick et al. (1995a) baten die Eltern um ihre Einschätzung, wie sie die Möglichkeiten der Förderung in einzelnen Entwicklungsbereichen, für die Bildung von Freundschaften und für den Kontakt zu anderen Kindern im Spiel erlebten, welche Bedeutung sie der Anwesenheit nicht behinderter Kinder in der Gruppe beimaßen und ob sie Sorge um eine soziale Ausgrenzung ihrer Kinder hatten. Es wurden 262 Mütter von 4- bis 6-jährigen Kindern befragt. 116 Kinder waren kognitiv behindert (mittlerer IQ 63), 84 Kinder wiesen eine Spracherwerbsstörung auf, 30 Kinder eine körperliche Behinderung und 32 Kinder gehörten zur Gruppe entwicklungsverzögerter Risikokinder. 59 dieser Kinder (15-30 % der Teilgruppen) besuchten integrative Gruppen. Die Analysen wurden – da die Gruppen in ihren Entwicklungsmerkmalen nicht vergleichbar waren – getrennt für Kinder, die integrative Einrichtungen besuchten, und solche, die separierte Einrichtungen besuchten, vorgenommen.

Von den 59 Müttern integrativ geförderter Kinder war die weit überwiegende Mehrheit (83 %) mit den Entwicklungsfortschritten, die ihr Kind in seinen sozialen Fähigkeiten (z. B. Teilen, Umgang mit Konflikten, kooperatives Spielen) gemacht habe, zufrieden. Sie führten das sowohl auf die Unterstützung durch die pädagogischen Fachkräfte und das Förderkonzept zurück, als auch auf die Anwesenheit der nicht behinderten Kinder. Immerhin 40 % äußerten allerdings eine gewisse Sorge, dass ihr Kind aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen werden könnte. 75 % der Mütter sahen in diesem Kontext auch die Möglichkeit für ihr Kind, Freundschaften zu bilden. Nur 48 % waren jedoch zufrieden mit der Zahl der Freunde, die das Kind bisher gefunden hatte. Auf Nachfrage gaben 50 % an, dass ihr Kind mehr soziales und komplexeres Spiel entwickelt habe aufgrund der motivierenden Anregung durch gleichalte Kinder; 68 % sahen in ihnen positive Modelle für angemessenes Sozialverhalten in der Gruppe. Zwei Drittel der Mütter betonten aber dabei, dass es ihnen wichtig sei, dass in der Gruppe noch andere behinderte Kinder außer ihrem eigenen Kind seien, weil das zu einer größeren Toleranz und besserem Verständnis der nicht behinderten Kinder für die Bedürfnisse von Kindern mit Handicaps beitrage. 78 % der Mütter empfanden das Konzept des Kindergartens als für ihr Kind angemessen und nicht überfordernd, 39 % wünschten sich allerdings mehr Anpassungen an die Bedürfnisse behinderter Kinder, 56 % vermissten die Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte durch spezialisierte Fachkräfte.

Kinder mit Behinderungen in inklusiven Kindertagesstätten

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