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Studie: Entwicklungsverlauf behinderter Vorschulkinder in integrativen und Sondereinrichtungen
ОглавлениеRafferty, Piscitelli und Boettcher (2003) verglichen den Entwicklungsverlauf von 96 Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren über einen Zeitraum von acht Monaten; die Hälfte der Kinder wurde in integrativen Gruppen gefördert, die andere Hälfte besuchte Sondereinrichtungen. Der Entwicklungsfortschritt von Kindern mit leichter oder schwerer Beeinträchtigung war dabei jeweils unabhängig davon, ob sie eine integrative Gruppe oder eine Sondereinrichtung besucht hatten.
Als zusätzlicher Befund ergab sich, dass die schwerer behinderten Kinder in den integrativen Gruppen größere Fortschritte in ihrer sozialen Kompetenz gemacht hatten als die Kinder in Sondereinrichtungen ( Abb. 5).
Abb. 5: Relative Entwicklungsfortschritte leicht vs. schwer behinderter Kinder in integrativen vs. separierten Gruppen (Daten aus Rafferty et al., 2003)
Auch eine Studie von Hundert, Mahoney, Mundy und Vernon (1998) zeigte, dass Kinder mit sehr schwerer Behinderung in ihren kommunikativen und sozialen Fähigkeiten mehr Fortschritte machten, wenn sie integrative Gruppen besuchten. Der Besuch einer Sondereinrichtung bringt offenbar keinen größeren Gewinn für die allgemeine Entwicklung behinderter Kinder als der Besuch einer integrativen Gruppe; für die soziale Entwicklung schwerer behinderter Kinder ist der Besuch einer integrativen Gruppe sogar von Vorteil.