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Liam

Ich steige in Wyatts Auto und lasse den vertrauten Geruch von Kirsch-Lufterfrischer und Wyatts Deo auf mich einwirken.

»Hey, Hübscher«, begrüßt er mich, beugt sich über die Mittelkonsole und drückt mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Wenn man Wyatt und sein nerdiges Aussehen betrachtet, würde man denken, er wäre schüchtern, aber er flirtet für sein Leben gern.

Da ich 18 war, als wir uns kennengelernt haben, hat er nie versucht, mit mir zu flirten. Aber ein Teil von mir war froh, dass er nicht mein Therapeut war, denn wenn er es gewesen wäre, wäre meine Schwärmerei wirklich erbärmlich gewesen. Nicht, dass sie jetzt weniger erbärmlich ist, aber zumindest steht sie jetzt auf einer Stufe mit meiner Sehnsucht nach Owen.

»Sieht aus, als hätte Fritz dir ein Geschenk hinterlassen.« Wyatt lacht und zupft ein paar Hundehaare von meiner Schulter.

»Super, ich bin sicher, dass mein Kunde das heute Morgen gesehen hat und dachte, ich wäre ein Schlamper«, grummle ich. »Also, was ist der Notfall, von dem du geschrieben hast?«, frage ich mit hochgezogener Braue.

»Kaffee. Ich sterbe an Koffeinentzug.«

Ich verdrehe lächelnd die Augen. »Du weißt, dass ich ein Erwachsener mit einem Geschäft und so bin, richtig? Was, wenn ich heute Nachmittag ein Fotoshooting hätte?«

»Ich nehme an, dass du das erwähnt hättest, da du ein Erwachsener mit einem Geschäft und so bist. Wenn du mir schreiben würdest und ich hätte einen Beratungstermin, würde ich es dir sagen.«

»Gutes Argument«, stimme ich zu.

Wyatt schaltet das Radio ein und da gerade Replay von Downward Spiral läuft, beuge ich mich vor und drehe die Lautstärke auf.

»Wusstest du, dass es bei diesem Song um meinen besten Freund geht?«, sagt er, als er zu seinem Lieblingscoffeeshop fährt.

»Ernsthaft? Ich hab das Gefühl, dass du mich gerade verarschst.«

Er lacht leise. »Tu ich nicht, ich schwör's. Jace war auf dem College mein Mitbewohner und wir sind noch immer eng befreundet. Er und Lincoln Miller waren ein Paar, als wir Teenager waren und sie sind vor ein paar Jahren wieder zusammengekommen. Lincoln hat den Song für ihn geschrieben und ihn an dem Abend gespielt, als er ihm einen Antrag gemacht hat.«

»Dein bester Freund ist mit Lincoln Miller verheiratet?«, frage ich verblüfft und versuche, mich an die Bilder von ihm und seinem Ehemann zu erinnern.

»Ja, ich hab Lincoln ein paarmal getroffen; ich war Trauzeuge bei ihrer Hochzeit.«

»Oh mein Gott, das ist so cool. Royal hat Benji mehrere Tattoos gestochen und sogar eins bei Lando, also hab ich die Jungs mal getroffen und mich total blamiert, weil ich so ein Fanboy war.«

Wyatt lacht erneut. »Tja, falls du mal auf ein Konzert willst, Backstagepässe brauchst oder was auch immer, kann ich das wahrscheinlich organisieren«, bietet er an und ich schwöre, dass ich kurz davor bin, ohnmächtig zu werden.

»Willst du mich verarschen? Falls ich will? Wir reden hier verdammt noch mal von Downward Spiral. Ich würde betteln und zahllose peinliche Dinge anbieten, um das zu bekommen.«

»Hmm, was für peinliche Dinge?«, neckt er mich und ich schlage ihm gegen den Arm.

Als wir am Coffeeshop ankommen, biete ich an, die Getränke zu holen, während Wyatt für die Snacks sorgt.

»Also, warum brauchst du so dringend Koffein? Hast du letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen?«, frage ich und wackle verspielt mit den Augenbrauen, als ich Wyatts Getränk vor ihm abstelle und auf meinen Stuhl sinke.

»Ich wünschte, es wäre so. Du willst gar nicht wissen, wie lange ich schon nicht mehr flachgelegt wurde.«

»Oh, du Armer. Du weißt, dass du mit mir nicht das Wessen Sexleben ist trauriger-Spiel spielen willst.«

»Du könntest ein tolles Sexleben haben, du musst nur rausgehen.«

»Ja, Alex hat gestern während unserer gesamten Sitzung versucht, mich davon zu überzeugen«, murmle ich. »Ich glaube langsam, dass ihr beide unter einer Decke steckt.«

»Alex ist ein kluger Kerl; du solltest auf ihn hören.«

»Ja, ja. Du lenkst von der eigentlichen Frage ab.«

»Weil ich nicht darüber reden kann. Ein Neuankömmling im Rainbow House hat gestern ein paar unschöne Erinnerungen wieder aufgewühlt und ich bin sie den ganzen Tag nicht losgeworden.«

Ich lege meine Hand auf Wyatts und genieße die angenehme Behaglichkeit, die mir die Berührung schenkt. Hoffentlich hilft es ihm auch.

»Ich weiß, dass du nicht über deine Patienten reden kannst, aber falls du jemals über deinen eigenen schlimmen Mist reden willst, bin ich immer da, um dir zuzuhören.«

»Danke, vielleicht ein anderes Mal.«

»Okay.« Ich drücke seine Hand und will ihn gerade loslassen, als er seine Hand dreht, sodass seine Handfläche nach oben zeigt und gegen meine drückt. Diese Geste fühlt sich irgendwie bedeutungsvoller an, als einfach meine Hand auf seine zu legen; wir halten gerade Händchen und ich weiß nicht, ob sich Wyatt irgendetwas dabei denkt, aber in meinem Bauch flattert es und fühlt sich gut an und mein Herz schlägt so schnell, dass es aus meiner Brust zu springen droht.

»Also, mit wem gehst du auf ein Date? Tom aus dem Deli?«

»Nee«, sage ich kopfschüttelnd. »Tom ist attraktiv und so, aber er macht mich nicht an.«

»Oh?« Wyatts Augen hellen sich auf. »Und wer macht dich an?«

Hitze breitet sich auf meinem Gesicht und meinem Hals aus. Nur über meine Leiche werde ich Wyatt erzählen, dass ich bei vielen Gelegenheiten bei dem Gedanken an ihn gekommen bin.

»Ich mag Männer, die ein bisschen älter sind. Nicht alt, aber älter als ich. Ich weiß nicht, ob ich äußerlich einen Typ habe. Ich finde viele verschiedene Kerle attraktiv. Es geht mehr um ein Gefühl als irgendetwas Greifbares.«

»Gibt es einen speziellen Mann?«, hakt Wyatt nach.

»Niemanden, bei dem ich auch nur den Hauch einer Chance habe.«

»Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Du bist ein guter Fang. Wenn du mich fragst, solltest du es versuchen, wer auch immer es ist.«

»Wirklich?«

»Auf jeden Fall. Ich bin sicher, dass er dir zu Füßen liegen wird und bevor du dich versiehst, teilt ihr euch eine Zahnbürste und benutzt abscheuliche Spitznamen wie Häschen und Bärchen.«

Ich rümpfe die Nase und lache. »Ich hab nichts gegen süße Spitznamen, aber ich werd nicht zulassen, dass mich jemand Häschen oder Bärchen nennt.«

»Schätzchen?«, versucht Wyatt es erneut und ich lache lauter.

»Nein.«

»Muffin?«

»Nein, aber ich glaube, dass wir mit Essen gar nicht so falsch liegen.«

»Oh, ich hab's… Gürkchen.«

»Gürkchen?«, frage ich während eines erneuten Lachanfalls. »Warum Gürkchen? Du sagst das so selbstbewusst, als würde es total Sinn ergeben.«

»Tut es: Du liebst Gürkchen. Ich bin sicher, dass es eine wunderbare Geschichte dazu geben wird, zum Beispiel, dass du bei eurem ersten Date Gürkchen gegessen und dann festgestellt hast, dass du einen Fehler gemacht hast und ihn mit deinem Gürkchen-Atem küssen musstest. Zum Glück liebt er Gürkchen auch und dein kitschiger Spitzname ist geboren.«

»Wow, du hast da wirklich erstaunlich gründlich darüber nachgedacht.«

»Das magst du so an mir, Gürkchen.« Wyatt zwinkert mir zu und ich schüttle den Kopf.

»Was immer du sagst, Schätzchen.«

Heathens Ink: Meine Herzensbrecher

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