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Kapitel 7

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Liam

Nach einem langen Arbeitstag schlurfe ich erschöpft die Stufen zu meiner Wohnung hinauf. Ich bin nicht sicher, was ich mir dabei gedacht habe, als ich drei Kleinkind-Shootings auf denselben Tag gelegt habe. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Kinder… Na ja, ich liebe Maddens und Thanes Kinder und ich bin sicher, dass auch andere Kinder in Ordnung sind, aber es ist nicht wirklich lustig, sie zu fotografieren. Es ist beinahe unmöglich, sie dazu zu bringen, für zehn Sekunden stillzusitzen und ich habe mir das an einem Tag dreimal hintereinander angetan. Immerhin habe ich morgen ein Verlobungsshooting; die machen immer Spaß.

Als ich mich der Wohnung nähere, höre ich Fritz hinter der Tür schnüffeln und das bringt mich zum Lächeln. Er weiß immer ganz genau, wann ich vor der Tür stehe. Hunde sind die Besten.

Ich öffne die Tür und Fritz begrüßt mich, indem er sich auf den Hintern setzt und die Zunge seitlich aus dem Maul hängen lässt. Das perfekte Hundegrinsen.

»Hey, Kumpel.« Ich tätschle seinen Kopf und drücke ihm einen Kuss auf die Schnauze, bevor ich Kyle zuwinke, der auf der Couch liegt.

»Wie lief die Jobsuche?«, frage ich, als ich mir die Schuhe ausziehe.

»Toll, ich hab etwas gefunden, das perfekt sein könnte. Es ist dieser coole kleine Hipsterladen Cowboys and Astronauts; sie verkaufen hauptsächlich Klamotten und Modeschmuck, aber der Typ braucht ernsthaft Hilfe beim Marketing, also hat er mir eine Stelle als Verkäufer angeboten und bezahlt mich zusätzlich dafür, dass ich meine Magie wirke und mehr Kunden reinbringe.«

»Super.« Ich lasse mich auf den Sessel neben der Couch fallen. »Der Besitzer scheint in Ordnung zu sein?«, frage ich nach. Es würde nicht helfen, wenn er wieder in derselben Situation landet, in der er gerade steckt.

Eine leichte Röte breitet sich auf Kyles Wangen aus und weckt mein Interesse.

»Er ist in Ordnung«, antwortet er hastig.

»Mhm«, murmle ich, sehe meinen Freund aus schmalen Augen an und versuche, ihn zu durchschauen. »Er ist heiß, nicht wahr?«

»Pfft«, ist alles, was Kyle dazu sagt und ich weiß, dass ich recht habe.

»Na ja, solange er nicht homophob oder ein Arschloch ist, ist es gut.«

»Ich bin zu 90 Prozent sicher, dass er schwul ist… und verheiratet.«

»Oh, na dann.«

»Ja«, murmelt er wenig überzeugend. »Hey, wollen wir einen Filmabend machen? Wir machen Popcorn, essen Junkfood und sehen uns Filme an, von denen wir Albträume bekommen?«

»Auf jeden Fall«, stimme ich zu. »Oh Scheiße, nein, ich wollte was mit Wyatt machen.«

»Lad ihn ein. Er mag Filmabende.«

»Gute Idee.«

Liam: Kyle und ich wollen heute einen Filmabend machen, hast du Lust?

Wyatt: Solange es nicht wieder ein seltsamer Indie-Film ist, bei dem das Ende keinen Sinn ergibt

Liam: Nur weil du das Ende nicht verstanden hast, heißt es nicht, dass es keinen Sinn ergibt

Wyatt: Okay, was bedeutete das Ende in dem letzten Film?

Liam: Keine Ahnung, die Tussi hat sich in einen Schmetterling verwandelt; es war verdammt schräg

Wyatt: Lol, schön, dass wir das geklärt haben. Ich komme

Liam: Großartig, bis gleich

»Er ist auf dem Weg.«

»Cool. Ich bestell Pizza.«

Wyatt taucht zwanzig Minuten später mit ein paar ausgefallenen Cream sodas auf.

»Das ist so idiotisch und irgendwie hinreißend«, sage ich, als ich ihm die Getränke abnehme.

»Ich glaube nicht, dass du mich hinreißend nennen kannst. Ich bin ein Jahrzehnt älter als du.«

»Ich kann dich absolut hinreißend nennen, wenn du hinreißend bist«, widerspreche ich.

Wyatt verdreht die Augen und lässt sich auf die Couch fallen, die Kyle nicht länger allein für sich beansprucht. Ich geselle mich zu ihm und lasse ein paar Zentimeter Platz zwischen uns, aber trotzdem spüre ich seine Körperwärme, die mich lockt.

»Was sehen wir uns heute Abend an?«, fragt Wyatt.

»Wir hatten an Horrorfilme gedacht: Blutgericht in Texas, Psycho und Freddy vs. Jason.«

»Keine schlechte Auswahl.« Er nickt zustimmend. »Wusstet ihr, dass Leatherface und Norman Bates auf derselben realen Person basieren?«

»Wirklich?«

»Ja, er hieß Ed Gein und lebte in Plainfield, Wisconsin. Er war ein echtes Muttersöhnchen und hat ihren Körper aufbewahrt, nachdem sie gestorben ist. Dann hat er ein paar Gräber ausgehoben und mindestens eine andere Frau mittleren Alters umgebracht und ihre Haut getragen. Er hat Lampenschirme und andere Sachen aus den Leichen gemacht, die er ausgebuddelt hat. Er hat sogar einen Gürtel aus Nippeln angefertigt.«

»Das ist verstörend. Und die Freude auf deinem Gesicht, während du das sagst, ist noch beunruhigender. Ein Psychologe sollte nicht so viel Interesse an Morden haben.«

»Bitte, Serienmörder waren der Grund, warum ich mich überhaupt für Psychologie interessiert hab. Ich wollte forensischer Psychologe werden und all die Psychopathen befragen. Als ich dann auf dem College war, habe ich bei ein paar LGBTQ-Organisationen mitgemacht und hatte dann mehr Interesse daran, Teenagern zu helfen, als die Verdorbenen mit Fragen zu löchern.«

»Gott sei Dank.«

»Aw, denkst du daran, wie traurig du wärst, wenn du mich nicht kennengelernt hättest?« Wyatt stößt mich spielerisch mit dem Ellbogen an und ich lache leise, als ich ihn zurück schubse.

»Seid ihr beiden fertig mit dem Gefummel, damit wir mit dem Film anfangen können?«, fragt Kyle mit einem frechen Grinsen. Ich zeige ihm den Mittelfinger und öffne den Pizzakarton auf dem Couchtisch.

Wyatt und ich haben nicht geflirtet. Oder, falls doch, war es harmlos. Er sieht mich nicht auf diese Art. So war es in meinem Leben schon immer.

Nach der Hälfte des zweiten Films holt mich mein langer Tag wieder ein und ich sinke immer weiter in Wyatts Richtung, bis mein Kopf auf seiner Schulter liegt und ich Schwierigkeiten habe, die Augen offen zu halten.

Er macht keine Anstalten wegzurutschen oder mich von seiner Schulter zu schieben. Er legt einfach den Arm um mich, damit ich es bequemer habe. Trotz der Morde und der Verstümmelungen im Fernseher gleiten meine schläfrigen Gedanken in eine glückliche Fantasie ab, in der Wyatt und Owen beide an mir interessiert sind… und an einander.

Heathens Ink: Meine Herzensbrecher

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