Читать книгу Heathens Ink: Meine Herzensbrecher - K.M. Neuhold - Страница 8

Оглавление

Owen

Lächelnd beobachte ich, wie Kyle Liam rausbringt. Es war schön zu sehen, dass Liam seinen 21. Geburtstag genossen hat, aber schwer, ihn nicht mit meinem eigenen zu vergleichen. Mein 21. war einer von vier Geburtstagen, die ich hinter Gittern gefeiert habe.

»Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?«, bietet Adam an und legt mir freundlich eine Hand auf die Schulter. Ich sehe ihn an und lächle.

»Nein, ich komm klar. Ich hatte nur einen Drink vor ein paar Stunden. Aber danke.«

Er nickt und drückt meine Schulter, ehe er seinen Mann Nox an sich zieht. Mein Herz schmerzt ein wenig, als ich dem glücklichen Paar auf seinem Weg zur Tür hinterhersehe. Ich bin jetzt seit Jahren nur von glücklichen Paaren – und Dreiern – umgeben. Ich hatte gedacht, dass es mir endlich nichts mehr ausmachen würde und die Sehnsucht verschwunden wäre, an die ich mich so sehr gewöhnt hatte. Aber in letzter Zeit verspürte ich wieder dieses Jucken unter meiner Haut.

Ich sehe mich unter den Gästen um und halte inne, als mein Blick auf den hinreißenden, nerdigen Mann fällt, der mit einigen ehemaligen Kids aus dem Rainbow House spricht. Er heißt Wyatt. Er ist Betreuer im Rainbow House und mit Liam und Beck befreundet, aber ich persönlich kenne ihn nicht gut. Wir sehen uns hin und wieder, aber ich glaube nicht, dass ich mich auch nur einmal mit ihm unterhalten habe. Sein blauer Pullunder und die Brille mit dem dicken Rahmen bringen mich aus irgendeinem Grund zum Lächeln. Er ist einfach so… süß. Das ist wirklich das einzig passende Wort für ihn.

Als Kyle und Liam an ihm vorbeigehen, folgt Wyatt Liam mit dem Blick und lächelt zärtlich. Irgendetwas Seltsames zieht sich in meiner Brust zusammen. Es ist fast Eifersucht, aber nicht ganz. Es ist eher ein Bewusst werden. Was genau mir bewusst wird, weiß ich nicht. Aber es prickelt einige Sekunden über meine Haut, als die beiden Blickkontakt halten und etwas zwischen ihnen passiert, das keiner der beiden bemerkt.

Und dann führt Kyle Liam hinaus und die Elektrizität in der Luft scheint zu verschwinden, als wäre sie nie da gewesen.

Vorsichtig werfe ich einen letzten Blick auf Wyatt, ehe ich mich umdrehe und Nash bei seinen Bemühungen unterstütze, ein wenig aufzuräumen.

»Danke für deine Hilfe. Wenn es nach Royal und Zade ginge, würden sie hier wochenlang Chaos herrschen lassen.«

»Kein Problem«, versichere ich ihm. Es ist ja nicht so, dass ich einen Grund hätte, schnell nach Hause zu wollen. In meiner Wohnung ist es dunkel, still und schmerzhaft leer. Sie ist seit ein paar Jahren leer, seit mein Kumpel Finn mit seinen Männern zusammengezogen ist, also warum stört es mich plötzlich so sehr?

»Geht's dir gut? Du wirkst in letzter Zeit so geknickt«, erkundigt sich Nash.

»Ja, bin wohl gerade nur in so einer komischen Stimmung. Das wird wieder.«

»Du weißt, dass ich immer da bin, falls du reden willst. Das sind wir alle. Wir sind eine Familie, richtig?«

»Auf jeden Fall«, stimme ich zu und ziehe Nash kurz an mich. Nach fünf Jahren im Heathens Ink kann ich immer noch nicht glauben, wie viel Glück ich habe, diese Männer – und Dani – in meinem Leben zu haben.

Das Schicksal hat mir in diesem Leben mehr als einmal übel mitgespielt, aber es hat alles richtig gemacht, als es mich ins Heathens geschickt hat.

Heathens Ink: Meine Herzensbrecher

Подняться наверх