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Der Prozess der Eskalation

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Obwohl die bisherigen Auseinandersetzungen den Schluss nahelegen mochten, dass ein Waffengang bevorstehe, bedurfte es doch einer Reihe von Entscheidungen einzelner Regierungen, um den Ersten Weltkrieg loszutreten. Ungeachtet all der Gewitterwolken aus Feindseligkeit, die sich da zusammenballten, hielten viele Europäer den Kollaps der Kooperation für unwahrscheinlich. Der Fortschritt der Zivilisation hatte, so schien es, die Oberhand gewonnen über den atavistischen Brauch, gegeneinander Krieg zu führen. Denn dank der hochentwickelten Waffentechnologie sei ein zuvor nie dagewesenes Zerstörungspotenzial erreicht, das, meinten die Optimisten, die Länder schon vom Krieg abschrecken werde. Aber die Julikrise zeigte, dass bestimmte negative Faktoren der Modernisierung – etwa Nationalismus, Sozialdarwinismus und Militarismus – eine »gemeinsame politische Kultur« in den europäischen Hauptstädten geschaffen hatten, die den Krieg als Mittel zur Durchsetzung nationaler Interessen legitimierte. Optionen der Versöhnung, die den Ausbruch noch verhindern konnten, hätte es gegeben; doch die konfrontativen Entscheidungen ließen am Ende wirklich keine Handlungsmöglichkeit mehr offen als eben den militärischen Konflikt.1 Indem sie beständig dem Kompromiss das Risiko vorzogen, setzten die beteiligten Staatsführer einen Prozess der Eskalation in Gang, der einen lokalen Zwist auf dem BalkanBalkan zu einem kontinentalen Konflikt steigerte, um dann aus einer europäischen Auseinandersetzung einen Weltkrieg zu machen.

Den Funken, der das Feuer entzündete, lieferte Serbien, das damals wild entschlossen war, einen größeren Nationalstaat für die Südslawen zu schaffen. Überraschenderweise wird die zentrale Rolle BelgradsBelgrad von der Geschichtsschreibung häufig ignoriert; dabei sollten die Gräuel der erst wenige Jahre zurückliegenden Jugoslawienkriege doch Grund genug sein, darüber nachzudenken, ob man diese Sachverhalte wirklich vernachlässigen kann. Es besteht wenig Zweifel daran, dass der serbische Militärgeheimdienst und dessen Leiter, Oberst »Apis« DimitrijevićDimitrijević, Dragutin, hinter dem Attentat von Sarajevo steckten. Sie nämlich besorgten den jugendlichen bosnischen Terroristen die benötigten Waffen, bildeten sie daran aus und leisteten logistische Hilfe. Die jungen Männer mag man als fehlgeleitete Idealisten betrachten, die einem fanatischen südslawischen Nationalismus anhingen. Ihre erwachsenen Hintermänner dagegen – unter ihnen Angehörige der serbischen Machtelite, etwa Premierminister Nikola PašićPašić, Nikola – wussten, dass die von ihnen befohlene Ermordung einer hochgestellten österreichischen Persönlichkeit Krieg bedeuten konnte. Zuerst hatte man Provinzgouverneur Oskar PotiorekPotiorek, Oskar als Opfer ausersehen, später entschied man sich dann für den Thronerben. Trotz der lückenhaften Quellenlage lässt sich doch so viel sagen: Es ist unwahrscheinlich, dass die serbische Führung all dies tat, ohne sich der Unterstützung durch Russland sicher zu sein. Obschon einigen Zivilisten in letzter Minute Bedenken kamen, war es letztlich der staatlich geförderte Terrorismus der Serben, der die Kanone, die sie mit geladen hatten, von alleine losgehen ließ.2

Die grobe Antwort Österreichs auf das Attentat hatte einen lokalen Krieg auf dem BalkanBalkan zur Folge, der als Strafexpedition gegen die Serben auch den russischen Einfluss in der Region schwächen sollte. WienWien war keine Marionette BerlinsBerlin; die Führung aus dem Hause Habsburg war vielmehr ein unabhängiger Akteur, der Entscheidungen nach den eigenen Interessen traf. Allerdings war Österreichs Herrschaftsriege gerade in der aktuellen Frage nicht einig: Da gab es die Kriegspartei um Generalstabschef Conrad von HötzendorfHötzendorf, Conrad von, die Friedensfraktion um den ungarischen Ministerpräsidenten István TiszaTisza, István und den zwischen beiden Positionen schwankenden Außenminister Leopold Graf BerchtoldBerchtold, Leopold von, der eine »militante Diplomatie« verfocht. Um sich Rückendeckung für die Strafaktion zu holen, auf die man sich schließlich einigte, sandte Österreich Kabinettschef Alexander von HoyosHoyos, Alexander von nach BerlinBerlin. Dort erhielt er den berüchtigten »Blankoscheck«, weil Deutschland fürchtete, sonst seinen letzten großen Verbündeten zu verlieren. Während der entscheidenden Ministerratssitzung am 14. Juli überzeugte BerchtoldBerchtold, Leopold von TiszaTisza, István, ein demütigendes Ultimatum an Serbien mitzutragen. Die sicherlich folgenden ablehnenden Reaktionen würden Österreich einen Vorwand liefern, um anzugreifen.3 Durch den Versuch, dem südslawischen Irredentismus mit Gewalt zu begegnen, löste Wien einen Krieg aus, von dem es sich erhoffte, er werde die Monarchie retten. Stattdessen sollte er sie am Ende zerstören.

Die Russen zeigten sich entschlossen, ihren Schutzbefohlenen Serbien zu unterstützen – schon, weil sie ihren Einfluss auf dem BalkanBalkan behalten wollten. Damit konnte der Konflikt zu einem kontinentalen Krieg eskalieren. Die Führungsriege in Sankt PetersburgSankt Petersburg (Leningrad, Petrograd) gab dem Opfer die Schuld an seiner Ermordung und suchte nach einer Strategie, wie man den österreichisch-deutschen Versuch durchkreuzen könnte, den Konflikt in der BalkanregionBalkan zu halten. Bei einem derart eingegrenzten Krieg, so die russische Erwartung, werde es WienWien sicherlich gelingen, BelgradBelgrad zu besiegen. Einerseits versammelte Russland mit falschen Beschuldigungen seine Alliierten hinter sich und versicherte Serbien seines Beistandes für den Fall, dass Österreich es angreife. Andererseits bereitete es die Mobilisierung seiner eigenen Truppen an der österreichischen Grenze vor, um das Habsburgerreich von eventuellen Kriegsabsichten abzubringen. Zwar zeigte sich Zar Nikolaus II. Nikolaus II.nach einem entsprechenden Appell Wilhelms II. Wilhelm II.bereit, die Mobilmachung auf den österreichischen Teil der Front zu beschränken, doch Außenminister Sergej SasonowSasonow, Sergej und Kriegsminister Wladimir SuchomlinowSuchomlinow, Wladimir drängten weiter auf eine umfassende präventive Mobilmachung, weil sie die Armee für einen Konflikt mit Deutschland kampfbereit wissen wollten.4 Diese unerwartet breite Aufstellung von Truppen zwang den Kontinentalkrieg herbei und verhinderte eine Begrenzung des Konflikts, denn der massive Einsatz nötigte Berlin, nun auch gegen Russland und Frankreich mobilzumachen.

Die Entscheidungen, die Deutschland damals traf, waren und bleiben unter Historikern besonders umstritten, denn es charakterisiert sie eine seltsame defensive Aggressivität: BerlinBerlin wollte seine Position gleichzeitig sichern und ausweiten. Zudem war nicht immer klar, wer jeweils wirklich das Sagen hatte: der launenhafte KaiserWilhelm II., der nervöse Generalstabschef Helmuth von MoltkeMoltke, Helmuth von oder der pessimistische Reichskanzler Theobald von Bethmann HollwegBethmann-Hollweg, Theobald von. In einem jedoch bestand Einigkeit: Deutschland werde Österreich unterstützen, komme, was da wolle. Die zivilen Mitglieder der Führungsriege verfolgten eine »Risikopolitik«, um zu testen, was Russland vorhatte. Man nahm einen lokalen Krieg auf dem BalkanBalkan in Kauf und riskierte auch einen größeren kontinentalen, denn selbst der erschien den Strategen noch gewinnbar. Aber sie wollten keinen Krieg mit Großbritannien, der die eigenen Kräfte dann doch überfordern würde. Besorgt beobachtete BerlinBerlin, wie rasch Russland militärisch wuchs und wie Frankreich sich bemühte, seine Truppen zu modernisieren. In dieser Situation erschien die Ermordung des Erzherzogs als letzte Chance, um Deutschlands diplomatische »Einkreisung« zu durchbrechen. Dass der Schlieffen-Plan den Angriff nach Westen an die erste Stelle setzte, zwang die Regierung, nicht nur Russland, sondern auch dessen Alliiertem Frankreich ein Ultimatum zu stellen.5 Erst als den Deutschen klar wurde, dass auch England sich ins Getümmel zu stürzen beabsichtigte, wollten sie wohl gern einen Rückzieher machen, aber da war es schon zu spät.

Erstaunlicherweise entgehen auch die Aktivitäten der Franzosen während der Julikrise häufig der Aufmerksamkeit, obwohl sie ebenfalls einen beträchtlichen Beitrag zum Zusammenbruch des Friedens leisteten. Nach seiner Niederlage im Französisch-Preußischen Krieg 1870/71 war eine der wenigen Konstanten innerhalb der europäischen Diplomatiewelt das Gebaren Frankreichs: ParisParis suchte Revanche mit dem festen Willen, die verlorenen Provinzen ElsassElsass und LothringenLothringen zurückzuerobern. Da es nach wie vor an der nationalen grandeur hing, die ihm Herrscher wie Ludwig XIV. Ludwig XIV.und NapoleonNapoleon Bonaparte verschafft hatten, bemühte sich Frankreich zudem, eine Dominanz des volkreicheren und industriell dynamischen Nachbarn Deutschland zu verhindern. Als der Sozialistenchef Jean JaurèsJaurès, Jean am 31. Juli von einem französischen Nationalisten ermordet wurde, war eine führende Stimme für Frieden und Versöhnung zum Schweigen gebracht. Während seiner Gespräche in Sankt PetersburgSankt Petersburg (Leningrad, Petrograd) auf dem Höhepunkt der Krise riet Präsident Raymond PoincaréPoincaré, Raymond nicht etwa zur Mäßigung, sondern versicherte der russischen Führung, dass Frankreich dem Zarenreich zur Seite stehen werde, denn er wollte sich eine Gelegenheit zum Kämpfen nicht entgehen lassen.6 Die Verantwortung der serbischen Irredenta ignorierte Paris. Der Wunsch nach Revanche trieb so auch Frankreich in den Konflikt, das durch seinen Eintritt den kontinentalen Krieg vervollständigte.

Um die Rolle Englands gab und gibt es ebenfalls heftige Debatten, da seine Entscheidung für den Krieg den Übergang zu einem generellen europäischen Konflikt mit weltweiten Implikationen bedeutete. Die Mehrheit des liberalen Kabinetts unter Herbert AsquithAsquith, Herbert neigte eher zum traditionellen Abstandhalten zu kontinentalen Angelegenheiten; man wollte lieber vom Spielfeldrand zuschauen. Aber das Außenministerium unter Sir Edward GreyGrey, Edward war frankophil und hob daher die Gefahr hervor, die ein immer stärker werdendes Deutschland für die britische Hegemonie bedeuten könnte. Außerdem steckten hochrangige Militärs tief in inoffiziellen Stabgesprächen mit den Franzosen, um die gemeinsame Verteidigung der Ärmelkanalküste zu planen. Und die britische Boulevardpresse liebte es, Wilhelm II. Wilhelm II.lächerlich zu machen, dessen Begabung für Ausrutscher sie mit reichlich Material versorgte. Als Deutschland die Neutralität Belgiens verletzte, wie der Schlieffen-Plan es vorsah, kippte die Stimmung in der bisher uneinigen Regierung zugunsten der Eingreifwilligen. Nun hatte man eine geeignete Rechtfertigung, mit der sich die Öffentlichkeit mobilisieren ließ. Was LondonLondon zur Intervention drängte, war freilich nicht die Entschlossenheit, internationales Recht zu verteidigen, sondern Solidarität mit der Entente. Hinzu kam die eigennützige Sorge, da wachse ein gewaltiger maritimer und kolonialer Rivale heran.7

Die initiale Wucht der Eskalation brachte auch zwei entfernter gelegene Staaten in den Krieg hinein, denn gekämpft wurde nun auch jenseits des europäischen Kontinents. JapanJapan hatte sich seit der Meiji-Restauration tüchtig modernisiert und sich dabei an diversen europäischen Ländern orientiert, die den Prozess mustergültig hinter sich gebracht hatten. Nachdem man gegen Russland schon siegreich gewesen war, sah TokioTokio den europäischen Konflikt Ende August als Chance, sich diverser deutscher Besitzungen zu bemächtigen. Also verleibte man sich TsingtauTsingtau ein und desgleichen die Karolinen-Karolineninseln, die Marianen-Marianeninseln und die MarshallinselnMarshallinseln im PazifikPazifik; JapanJapan wollte die stärkste Macht in ganz Asien werden.8 Ähnlich hatte sich auch das Osmanische Reich, geführt von Enver PaschaEnver Pascha, in eine moderne Nation verwandelt, die ebenfalls europäischen Modellen folgte, was Säkularisierung, Erziehung und Wirtschaftswachstum betraf. Aufgrund geheimer Bündnisverträge duldeten die Osmanen, dass die beiden deutschen Schlachtkreuzer Goeben und Breslau unter Admiral Wilhelm SouchonSouchon, Wilhelm die türkischen Meerengen passierten und die russische Schwarzmeerflotte attackierten; im Oktober schloss sich IstanbulIstanbul den Mittelmächten an.9 Der türkische Kriegsbeitritt war von größerer strategischer Bedeutung, da er die Dardanellen für die Russen blockierte, die nun keine eisfreie Schifffahrtsroute hin zu ihren westlichen Alliierten mehr besaßen. Beträchtliche russische Truppenkontingente waren nun in den Bergen des Kaukasus gebunden.

Entgegen der landläufigen Meinung brach der Erste Weltkrieg aus, weil das Führungspersonal insgesamt kollektiv versagte, nicht aber, weil einzelne Staatsoberhäupter, etwa der Kaiser, fehlgehandelt hätten. Wer da 1914 auf den Thronen saß – Monarchen wie Franz Joseph I. Franz Joseph I., Georg V.Georg V., Nikolaus II. Nikolaus II.und Wilhelm II. Wilhelm II. –, war zu mittelmäßig und obendrein zu sehr der Kontrolle von Ratgebern unterworfen, um noch Ereignisse zu diktieren. Während militärische Führer wie der österreichische Generalstabschef Conrad von HötzendorfHötzendorf, Conrad von bellizistischer dachten, überlegten selbst manche Generäle wie sein deutscher Kollege Helmuth von MoltkeMoltke, Helmuth von es sich zweimal, bevor sie sich zum Krieg entschlossen. Die entscheidende Rolle spielten eher die Zivilisten an der Spitze, so Nikola PašićPašić, Nikola in Serbien, Graf Leopold von BerchtoldBerchtold, Leopold von in Österreich, Sergej SasonowSasonow, Sergej in Russland, Theobald von Bethmann HollwegBethmann-Hollweg, Theobald von in Deutschland, Raymond PoincaréPoincaré, Raymond in Frankreich und Sir Edward GreyGrey, Edward in England. Sie waren weder »Schlafwandler« noch »Fatalisten«, sondern erfahrene Politiker und Diplomaten, die die Interessen ihrer eigenen Nation auf Kosten des gesamten übrigen Kontinents verfolgten.10 Sie verstanden nicht vollständig, welch blutige Konsequenzen die Entscheidungen hatten, die sie gerade trafen, und empfanden nicht genügend Verantwortung für das Ganze, um sich zu Kompromissen bereitzufinden.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war also weder Unfall noch Zufall, sondern das Ergebnis eines Eskalationsprozesses, der einen begrenzten regionalen Zusammenstoß zu einem generellen globalen Konflikt ausweitete. Mindestens drei verschiedene Ebenen sind auseinanderzuhalten: Am Anfang stand die serbisch-österreichische Konfrontation, zu der es kam, weil die bosnischen Serben sich von der Herrschaft der Habsburger befreien wollten. Aus dieser Querele ergab sich ein kontinentaler Streit um die Hegemonie über die europäische Halbinsel, der sich entspann zwischen dem Zweibund – Deutschland und Österreich – auf der einen und der französisch-russischen Allianz auf der anderen Seite. Schließlich weitete sich dieser Kontinentalkrieg aus zu einem maritimen und kolonialen Weltkrieg zwischen den Mittelmächten samt osmanischen Verbündeten hier und den Briten und Japanern dort. Die Allianzen schienen festgefügt. Nur Italien löste sich aus dem Dreibund, um im Frühjahr 1915 zur Entente überzutreten.11 Nicht ein bestimmtes Land trug die Hauptverantwortung, sondern der Konflikt verbreitete und verschlimmerte sich schrittweise durch eine Abfolge einzelner Entscheidungen, die durch spezifische nationale Interessen motiviert waren. Da es weder übergreifende Institutionen noch Empfinden einer gemeinsamen Verantwortung gab, trieben diese Entschlüsse Europa unaufhaltsam in den Krieg.

Ironischerweise hat, auf lange Sicht betrachtet, keine der Kriegsparteien ihre Ziele erreicht. Zwar verwirklichte sich der serbische Traum von einem größeren südslawischen Staat in der Gründung Jugoslawiens, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zerfiel dieses aber wieder. Das verzweifelte Hasardspiel, das die Doppelmonarchie retten sollte, ergab das genaue Gegenteil des Gewollten: Namentlich im Osten lösten sich Völkerschaften aus dem Kaiserreich Österreich-Ungarn und wurden autonom, so dass es schon nach dem Ersten Weltkrieg aufhörte zu existieren. Die russische Hoffnung, den BalkanBalkan zu dominieren und Zugang zum Mittelmeer zu erlangen, war mit der eigenen Revolution vereitelt. Letztere führte in die sowjetische Sackgasse, was das Land für Dekaden von freiheitlichen Entwicklungen abschnitt. Die Absicht der Deutschen, die Mitte des Kontinents zu beherrschen, hatte besonders desaströse Konsequenzen: Sie brachte einen zweiten, noch blutigeren Krieg, begleitet von einem völkermörderischen Holocaust, und anschließend die jahrzehntelange Teilung des Landes. Die Franzosen waren immerhin insofern erfolgreich, als sie Elsass-LothringenElsass-Lothringen zurückbekamen, doch dafür bezahlte die Nation mit einer Niederlage im Zweiten Weltkrieg und verlor ihren Großmachtstatus. Sogar die Briten, obwohl in beiden Weltkriegen Sieger, vermochten ihr Empire nicht zu halten und mussten erleben, wie die Vereinigten Staaten an ihnen vorbeizogen.12 Wären die führenden Politiker Europas in der Lage gewesen, diese Ergebnisse vorherzusehen, hätten sie sich ihre verhängnisvollen Entscheidungen wohl gründlicher überlegt.

Aus der Asche. Eine neue Geschichte Europas im 20. Jahrhundert

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