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a) Besprechendes Gleichnis bzw. Gleichnis im engeren Sinne

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Erstes formales Kriterium dieses Gleichnistyps ist laut Jülicher das Präsens als Erzähltempus. Es signalisiere keinen erzählenden, sondern einen besprechenden Charakter. Zweites Formalkriterium ist die Reduktion auf einen einzigen Akteur (z. B. den Sämann in Mk 4,3-9). Ein drittes, mehr inhaltliches Kriterium ist die Beschreibung eines Natur- oder Alltagsvorgangs wie Aussaat und Ernte.1 Die Beschreibung diene dazu, eine Gesetzmäßigkeit des Reiches Gottes zu illustrieren.

Beispiele: die Wachstumsgleichnisse in Mk 4parr., das Fasten auf der Hochzeit (Mk 2,18-20parr.) und die verlorene Drachme (Lk 15,8-10). – Das Gleichnis vom Senfkorn und Sauerteig (Mt 13,31-33) ist eine typische Mischform: Ein Alltagsvorgang mit einem Akteur wird im griechischen Aorist erzählt.

Das Alltags- bzw. Naturgleichnis ist auch nach Klaus Berger einer von zwei Grundtypen (neben Gleichnissen, die etwas Unsinniges bzw. Unmögliches beschreiben).2 Beide Typen sind, so Berger, ‚weisheitliche‘ Redeformen, denn sie bringen kollektive Lebenserfahrung auf den Punkt und argumentieren mit ihr.

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