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f) Gleichnisdiskurs
ОглавлениеEbenso unscharf wie Bildwort ist der Begriff Gleichnisdiskurs.1 Er bezeichnet eine Aneinanderreihung oder Kombination von Vergleichen und Metaphern mit wechselnden Bildfeldern; Bild- und Deutungsebene können sich abwechseln.
Beispiele: Mk 13,33-37 (Türhüter); Lk 12,35-40 (Vorbereitung auf das Kommen des Herrn); Joh 12,24 (Samenkorn).
Eine Unterscheidung zwischen Ausgangs- und Erzählebene (→ 1.5.1) ist nicht möglich, eine erzählerische Geschlossenheit ist nicht gegeben. Formal und textpragmatisch stehen die Gleichnisdiskurse den Parömien nahe.2 – Auch diese Kategorie soll die Grauzone zwischen ‚klassischen‘ Gleichnistypen (s.o.) einerseits und Vergleich bzw. Metapher andererseits erfassen. Wegen der fehlenden Begriffspräzision und der problematischen, formkritischen Einteilung der Gleichnisstoffe wird diese Kategorie nicht weiter berücksichtigt (→ 2.3; 2.4.9; 2.5.7).