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Kapitel 5

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Nach dem Duschen hatte Lara sich wieder im Griff.

„Runter mit der rosaroten Brille. Sieh der Realität ins Auge“, murmelte sie während des Abtrocknens, „Jetzt werde ich erst mal diese Ara kennenlernen und dann ist John bestimmt wach und kann mich zur Mühle fahren.“

„Immerhin hab ich ihm seine Haut gerettet! Das ist er mir schuldig“, protestierte sie ohne Zeugen, als ihr leise Zweifel aufstiegen. „Er muss mich nach Hause lassen.“

Nach Hause – sie schluckte.

Nach allem, was sie zusammen erlebt hatten, kannte John noch nicht mal ihr Zuhause, ihr normales Leben. Aber vielleicht interessierte ihn das ja überhaupt nicht. Immerhin hatte er hier sein eigenes Leben, seine Freunde – und die Erinnerung an seine tote Frau.

Eine halbe Stunde später stand sie auf dem schier endlos langen Flur, der rechts und links um Ecken ins Nirgendwo abzweigte, und fühlte sich wie ein Idiot. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie gar nicht wusste, wo diese Arabella überhaupt wohnte.

Ein kleines Mädchen mit erdbeerblonden Zöpfen und einem Plüschpuma im Arm hüpfte in diesem Moment um die Ecke und stoppte direkt vor ihr. Mit einem strahlenden Lächeln schaute die Kleine zu ihr hoch.

„Du bist bestimmt die Buchschreiberin.“

Das Mädchen wartete ihre Antwort gar nicht ab.

„Ich bin Alice und das hier ist Wildhearts kleine Schwester. Gehst du auch zu Ara frühstücken?“

Kaum hatte Lara Ja gesagt, griff Alice nach ihrer Hand und zog sie hüpfend hinter sich her.

„Du hast dich verlaufen, oder? Das ist mir am Anfang auch passiert. Das wird schon noch.“

Da Lara eh keine Chance hatte zu Wort zu kommen, ließ sie sich einfach mitziehen.

„Mama ist schon längst da, aber ich wollte noch mit Papa kuscheln.“

Endlich holte das Mädchen mal Luft zwischen ihren Sätzen.

„Wer ist denn dein Papa?“

„Der allerbeste Kämpfer, den es hier gibt, und der allerallergrusligste! Er hat nämlich eine Schlange im Gesicht.“

Mit gespielt finsterer Miene versuchte Alice, mit ihrer kleinen Kinderhand eine Furcht einflößende Schlange zu imitieren. Lara musste kichern.

„Können Buchschreiberinnen nicht ein bisschen schneller laufen? Ich bin nämlich ganz doll hungrig!“

„Doch, das können sie, vor allem wenn sie selbst fast vor Hunger sterben.“

Lächelnd fegte Lara mit dem kleinen Wirbelwind über die Flure.

Doch als sie darüber nachdachte, dass sie tatsächlich in einem Vampirnest zum Frühstück eingeladen war, kam ihr plötzlich alles so unwirklich vor.

Ihre Schritte wurden langsamer und Alice riss sich los, um ein paar Meter weiter, ohne anzuklopfen, durch eine Tür zu stürmen.

Arabella musste äußerlich eine ganz normale Frau sein, wenn auch mit ewiger Jugend, denn Vampire waren ausschließlich männlich. Aber sie fragte sich, ob auch Männer am Tisch sitzen würden – und Blut aus Kaffeetassen tranken – gruselige Vorstellung.

Und lebten hier alle ständig im Dunkeln?

Dann war da noch dieser seltsame Traum von einer Krankenschwester mit lila Haaren und einer Maschinenpistole, die ihr zur Toilette half und zu trinken einflößte …

Als sie beinahe die offene Tür erreicht hatte, war sie schon wieder so weit umzukehren. Doch da trat die seltsame Krankenschwester, diesmal allerdings ohne Maschinenpistole, auf den Flur heraus.

„Hi, Lara!“

Wow, also doch kein Traum! Beinahe wäre ihr der Mund offen stehen geblieben. Noch ehe sie Hallo sagen konnte, nahm die schlanke Frau mit dem Körper eines Victoria’s-Secret-Models, sie überschwänglich in den Arm, als wäre sie ihre beste Freundin.

„Herzlich willkommen!“

„Du bist also Arabella?“

John hatte recht, denn mit ihrer Art und den beiden lila-schwarzen Zöpfen, musste auch sie flüchtig an Pippi Langstrumpf denken.

„Nenn mich einfach Ara und komm endlich rein. Du musst ja halb am Verhungern sein, so wie dein Magen knurrt.“

Ara führte sie zu einer großen gemütlichen Wohnküche. Gott sei Dank mit Fenstern, durch die die Sonne schien! Ihre Beklemmung wegen der fensterlosen Flure von vorhin löste sich auf. Trotzdem blieb sie angesichts der Szene erst mal wie angewurzelt im Türrahmen stehen.

„Latte, Cappuccino oder stinknormaler Kaffee?“

„Ähm – Kaffee.“

An diesem großen, schön gedeckten Tisch würden sie gleich zu fünft frühstücken. Alva und eine Frau, deren Gesichtszüge und schwarze, gelockte Haare eine südländische Herkunft verrieten, saßen bereits und unterhielten sich gut gelaunt.

So etwas hatte sie sich an ihrem stets leeren Küchentisch auch immer gewünscht!

Auf der hübschen Tischdecke mit Miniblümchen präsentierte sich eine Silberplatte mit edelstem Käse und feinster Wurst. Wie sich nachher herausstellte, hatte jede etwas zum Frühstück beigesteuert: Von Alva, die skandinavische Wurzeln hatte, kamen der Räucherlachs und die Krabben, von Rose der spanische Serrano-Schinken. Ara, die sich aus Gewohnheit oft noch wie ein Model ernährte, hatte die Vielfalt mit selbst zubereitetem Obstsalat und frisch gepresstem Orangensaft ergänzt.

Das absolute Highlight war allerdings die Tischmitte. Dort thronte ein großer, neongrüner Plüschfrosch mit der Aufschrift „Küss mich“, der sich als Aras Eierwärmer entpuppte. Um ihn herum schwammen in Wasserschälchen Kerzen in Seerosenform.

Das Bild, das sich ihr bot, war herzerwärmend und schmeckte doch wie bittere Medizin.

Sie erkannte, wie sehr ihr so etwas all die Jahre gefehlt hatte in ihrer wunderschönen, aber einsamen Mühle, inmitten von Feldern.

„Komm schon, setz dich endlich. Oder soll ich deinem knurrenden Magen eine Sonde verpassen?“, scherzte die Ärztin.

Arabella stellte ihr den Kaffee hin, setzte sich und meinte zu ihr: „Mann, siehst du geschockt aus. Hast du was anderes erwartet? Heute ist hier Mädelsrunde. Das Ciabatta und die kleinen Brötchen hat mein Schatz Vinz übrigens aus dem Mehl von deiner Mühle gebacken.“

Wortlos setzte sich Lara an den Tisch, der alles bot, was das Herz begehrte. Aber das Beste war, dass die anderen sie wie selbstverständlich in ihren Kreis aufnahmen. Es war so angenehm, wie in eine warme Badewanne zu steigen, wie gute Freunde zu treffen und nicht, wie „die Neue“ zu sein und am Rand zu stehen.

Sie lachten und scherzten auch mit ihr, als wären sie alte Freundinnen und säßen in einem Pariser Straßencafé, nicht in einem Vampir-Hauptquartier.

Nichts und niemand an diesem Tisch war 08/15 und das gefiel ihr umso mehr. Wie sich herausstellte, war ihre Gastgeberin in den 80er Jahren ein Topmodel gewesen.

Rose, zur Hälfte Spanierin, war eine im Nahkampf versierte Personenschützerin und hatte früher eine eigene Bodyguardagentur.

Alva hatte sie ja bereits kennengelernt. Sie war die Ärztin, die sich nach ihrem Sprung von der Brücke, durch den sie ohne John gestorben wäre, um sie gekümmert hatte. Ihr charakterstarkes Gesicht mit den typisch nordischen Wangenknochen und einem beinahe kantigen Kinn, wirkte durch die stufig geschnittenen, braunen Haare, die es umspielten, etwas weicher. Ganz nebenbei erfuhr sie, dass Alva seit dem 14. Jahrhundert und durch alle Zeitalter hindurch Heilerin und Ärztin gewesen war.

Als Schriftstellerin historischer Romane ging die Neugierde mit ihr durch und sie löcherte Alva mit tausend Fragen über das Leben in früheren Zeiten.

Die Ärztin musste sie mehrmals ans Essen erinnern, sonst hätte sie darüber sogar das Frühstücken vergessen.

Lara gefiel das herzliche und ehrliche Miteinander.

Während sie dort am Tisch saß, ging ihr viel durch den Kopf. Die Art, wie diese Frauen miteinander umgingen, ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht nur miteinander scherzten. Sie würden auch ihre Sorgen miteinander teilen und sich bedingungslos beistehen, wenn es hart auf hart kam. Und sie dachte wieder an die fünf leeren Stühle an ihrem Tisch zu Hause.

Wann hatte sie eigentlich das letzte Mal Besuch gehabt?

Als Alva, Rose und Alice sich schließlich verabschiedeten und ihr einen schönen Tag wünschten, hatte sie das Gefühl, in eine große Familie aufgenommen worden zu sein.

„Ich geh jetzt in die Halle, um zu trainieren, Lara“, meinte Rose beim Gehen. „Damit solltest du auch anfangen, falls du nicht bei Niespulver und Zahnstocher bleiben willst.“

Lara seufzte. „Das hat also schon die Runde gemacht?“

Ara grinste sie unverhohlen an. „Jep.“

„Nettes Angebot“, meinte sie wenig begeistert zu Rose, „aber ich werde Arabella erst mal beim Aufräumen helfen und dann muss ich auch los.“

Rose sagte nichts, hob jedoch erstaunt eine Augenbraue und warf Ara einen skeptischen Blick zu, bevor sich die Wohnungstür hinter ihr schloss.

Eine schlimme Ahnung beschlich sie, doch sie versuchte, das zu ignorieren, und machte sich nützlich, reichte Arabella, die am Kühlschrank stand, die Reste des Serrano-Schinkens und die Wurstplatte. Als Ara sie fragend ansah, wurde ihr mulmig und sie lenkte rasch ab: „Übrigens vielen Dank für deinen Einkauf. John wird sich bestimmt freuen.“

„Nur John? Und was meinst du mit: ‚Ich muss los?‘“

Nun wurde sie nervös und wich Aras Frage aus: „Endlich bekommt Johns Luxus-Kühlschrank mal eine Aufgabe. Die gähnende Leere hat sich in ein Schlaraffenland verwandelt und alles ist nur vom Feinsten. In welchem Geschäft warst du denn?“

„Tja, Glück gehabt! Ich konnte nur bei unserem hiesigen Feinkostgeschäft bestellen, denn das ist der einzige Laden, der Lebensmittel auch liefert. Vinz hätte mich sicher nicht allein zum Einkaufen aus dem Haus gelassen und als Vampir kann er tagsüber ja nicht raus.“

Lara erstarrte mitten in ihrer Bewegung und hätte beinahe den Stapel abgeräumter Rosenthal-Teller in ihrer Hand fallen gelassen.

„Dieser Vampir lässt dich tagsüber nicht raus? Er sperrt dich hier ein?“

Während Ara ihr die Teller abnahm und in die Spülmaschine räumte, protestierte sie vehement: „Nein! Glaub mir, ich würde ihm die Augen auskratzen, wenn er das täte! Aber Ramón hat so eine Art schwarze Liste von uns Frauen angelegt und Jagd auf uns machen lassen.“

„Warum?“

Ara hörte plötzlich auf, Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, und sah sie todernst an. Ihre Stimme wurde leise.

„Du warst ihre Gefangene. Du kennst das ‚Warum‘ und weißt inzwischen, was die Kerle mit uns anstellen, wenn sie uns in die Finger kriegen.“

Lara schluckte. Jedes Wort blieb ihr im Hals stecken. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.

„Ich – ich kann hier aber nicht bleiben. Ich muss los – sofort!“

Weil Ara sie verständnislos ansah, ergänzte sie: „Dann müsst ihr eben wieder mein Gedächtnis löschen.“

Mit einem Schubs ihrer Hüfte schloss Ara die Spülmaschine und meinte: „So einfach ist das dieses Mal aber nicht. Ich glaube, du solltest unbedingt mit John reden.“

Sie fühlte sich mit einem Mal wie taub, strebte wie von selbst zur Wohnungstür.

„Warte! Beinahe hätte ich’s vergessen. Ich hab noch eine Glock für dich.“

„Was ist denn eine Glock?“

Aber Arabella spurtete schon ins nächste Zimmer. Binnen Sekunden stand sie wieder vor ihr und drückte ihr, mit einem strahlenden Lächeln, eine Pistole und etwas Undefinierbares aus weichem Leder in die Hand.

„Das ist eine Glock. Sozusagen ein Willkommensgeschenk von Vinz. Eine Safe Action, die sichert sich automatisch.“

Ara zwinkerte ihr zu. „Damit du dir nicht versehentlich in den Fuß schießt, hat mein Schatz gesagt.“

Mit einer Leichtigkeit, in der andere Süßstoff aus einer Dose drücken, nahm Ara die Glock noch einmal in die Hand und ließ das Magazin herausgleiten.

„Und schau mal“, sagte Ara und präsentierte ihr das Magazin, „Ambi, unser Chemiefuzzi, hat dir extra Gaspatronen mit seiner eigenen Mischung gebastelt, speziell gegen Vampire. Das wird dein neues Niespulver. Super, was?“

Sie hob skeptisch eine Augenbraue. „Selbst gebastelt?“

„Jep!“

Arabella schaute sie enthusiastisch an, deshalb ergänzte sie trocken: „Super.“

„Hey, nicht enttäuscht sein.“

Das Exmodel stupste sie mit der Schulter aufmunternd an, während sie schon fast nebenbei das Magazin wieder in die Pistole schob.

„Wenn John dir erst mal ordentlich schießen beigebracht hat, bekommst du natürlich richtige Munition.“

„Klasse“, erwiderte sie staubtrocken, „dann kann ich mich jetzt ja in Livingstone-Rambo umbenennen.“ Mehr zu sich selbst fügte sie sarkastisch hinzu: „Vermutlich habt ihr auch ein riesiges Waffenarsenal im Keller und einen geheimen, unterirdischen Vampir-Schießstand.“

Grinsend boxte Arabella ihr leicht in der Schulter: „Was dachtest du denn? Und wo sollen die denn sonst üben?“

Lara fuhr sich seufzend durch ihre Haare.

„Wo bin ich hier nur gelandet?“

Ara stupste ihr mit der Fingerspitze an die Nase.

„Willkommen im Hauptquartier der Wächter! Und keine Sorge, du gewöhnst dich dran. Sieh mich an, ich war vorher ein Model. Hier hab ich eine Tochter großgezogen, wurde später Fotografin und hab nebenbei noch prima schießen gelernt. Wenn ich das geschafft habe, kriegst du das auch hin.“

„Ihr könnt – Kinder kriegen?“

„Klar geht das!“

Kinder – dieser Gedanke war für sie fast wie die Tür in eine vergessene Welt. Rein faktisch tickte ihre biologische Uhr schon längst, und da sie seit dem Tod ihres Freundes keinen Partner mehr gehabt hatte, war eine eigene Familie nie in Reichweite gekommen.

Sehnsucht, Hoffnung, Zweifel – alle drei purzelten mit einem Schlag in ihrem Kopf herum, doch Arabella redete schon weiter: „Du und wir anderen hier gehören zu den äußerst seltenen Frauen, die zur Symbiose mit einem Vampir fähig sind, deshalb können wir auch Kinder von ihnen bekommen. Wird es ein Junge, ist er ein Vampir. Bringst du ein Mädchen zur Welt, wird eine ganz normale Frau daraus, die allerdings zur Symbiose fähig ist wie du. Aber mach dir keine Hoffnungen, die Wehen bleiben die gleichen. – Irre, wie schnell die Zeit vergeht, jetzt studiert Susi bereits.“

„Deine Tochter – ist schon erwachsen?“

„Denkt sie zumindest.“ Ara grinste.

„Aber du bist doch höchstens …“

„Hey, hey! Nur nicht unhöflich werden und nach meinem Alter fragen“, protestierte Arabella mit erhobenem Zeigefinger. Dann drehte sich das Exmodel einmal im Kreis und strich mit ihren Händen an ihrem Oberkörper entlang.

„Vampirblut ist klasse für den Body, was? Bleib doch noch ein bisschen. Ich mach dir noch einen Latte und wir quatschen.“

„Nein, danke. Nett von dir, aber ich muss dringend nach Hause, um meine E‑Mails abzurufen und meinen Auftritt in England vorzubereiten.“

„Du musst unbedingt mit John reden. Außerdem wäre es schade, wenn du schon fährst. Weißt du nicht mehr, was ich dir versprochen habe, als du unseren John gesucht hast?“

„Nein, was denn?“

„Vinz zeigt dir, was Italiens Küche zu bieten hat. Die Zeit der pappigen Lieferpizza ist vorbei! Er wollte heute Abend für dich und John echt italienisch kochen. Vielleicht bleibst du ja doch noch ein bisschen?“

Sie sah, dass Ara sich nervös auf die Lippe biss. Ihr mulmiges Gefühl, das durch das vorige Thema verdrängt worden war, kehrte zurück. Schnell öffnete sie die Tür. Beim Blick auf die Waffe in ihrer Hand murmelte sie: „Lara Livingstone-Rambo.“

Sie war schon fast um die Ecke, da rief Arabella noch hinter ihr her: „Vinz hat dir auch eine Kevlarweste in Größe S bestellt. Die kommt heute und du sollst dich bei ihm melden, falls sie zu klein ist.“

***

Wie so oft in den letzten Monaten träumte John, dass er am Flussufer stand und sah, wie Elisabeth ertrank.

Mit einem gequälten Aufbrüllen wollte er zu ihr ins Wasser springen. Tief in sich wusste er jedoch, dass er sie nicht retten konnte, wie immer in diesem Albtraum. Aber anders als sonst hielten ihn dieses Mal unvermittelt stählerne Ketten zurück. Das Bild vor seinen Augen veränderte sich und er sah Ramón am Pool stehen, der Lara unter Wasser drückte. Wie wahnsinnig riss er an den Fesseln – vergeblich. Gleich darauf musste er von Neuem durchleben, wie Ramón Lara mit einer schweren Kette um den Körper ein zweites Mal in den Pool stieß. Sie kämpfte sich immer wieder verzweifelt an die Wasseroberfläche, um nicht zu ertrinken.

Wie aus der Ferne hörte er sich selbst ihren Namen brüllen, wieder und wieder – bis er schweißgebadet aus dem Schlaf hochschreckte.

Nur ein Traum!, dachte er zunächst. Seine Erleichterung dauerte aber nur einen Atemzug, denn das Bett neben ihm war leer und Laras vertrauter Herzschlag nicht zu hören.

In bodenloser Panik stürmte er durch die Wohnung, bis er im Bad Arabellas Einladung am Spiegel entdeckte. Sofort wählte er ihre Nummer.

„Ja, sie ist hier bei mir“, antwortete Arabella, ehe er auch nur Piep sagen konnte.

War sie Gedankenleserin?

Nichtsdestotrotz legte er sich erst wieder ins Bett, nachdem er Elia gebeten hatte, alle Ausgänge zu verschließen.

Trotz seiner Müdigkeit wälzte er sich aber nur von einer Seite auf die andere. Mit den Bildern des Albtraums in seinem Kopf fand er keinen Schlaf mehr.

Gefangene aus Liebe

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