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Kapitel 10

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Er verabscheute sich für seinen Gefühlsausbruch und erkannte sich selbst nicht wieder. Irgendwie hatte dieses penetrante Mädchen mit dem Wortschatz eines Bauarbeiters tatsächlich etwas an sich, das ihm Geheimnisse entlockte. Außerdem ging es ihm zwar etwas besser, aber er fühlte, dass er noch nicht ganz wieder Herr seiner Sinne war. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, tat es sogar gut einmal unverfälscht alles herauszulassen. Er befand, dass es nirgendwo besser aufgehoben wäre, als bei einer Bettlerin, die er niemals wiedersehen würde, und die mit Sicherheit auch niemals in seinen Kreisen verkehren würde.

„Willst du vielleicht etwas essen gehen? Ich meine, isst du grundsätzlich oder bist du so eine Art Roboter oder so?“ Machte sie sich gerade über ihn lustig? Ihr breites Lachen sah ganz danach aus.

„Grundsätzlich esse ich schon.“ Er zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe, wurde doch sogleich wieder reserviert. „Wissen Sie, ich möchte wirklich nicht unhöflich sein, nach allem, was Sie für mich gemacht haben. Ich denke jedoch nicht, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen werden.“

„Hey, zieh den Stock aus dem Hintern! Ich wollte einen Burger essen gehen und nicht irgendwelche gemeinsamen Wege beschreiten.“ Sie lachte ihn offensichtlich gerade ein zweites Mal aus, denn ihre dunkelbraunen Kulleraugen blitzten vergnügt.

„Ich denke, das ist keine gute Idee, nein. Ich möchte mich gern erkenntlich zeigen. Was bin ich Ihnen schuldig? Ich meine für das Wasser und den Riegel?“ Er kramte in seiner Jackettjacke nach einigen Geldscheinen. Sie schien zu überlegen, wie sie antworten sollte, und hielt eine Minute inne. Dann gab sie eine Antwort, bei der sie jedes einzelne ihrer überlegten Wörter betonte.

„Eine Million Dollar.“ Herausfordernd blinzelte sie ihn an. Sie fuhr sich mit dem Finger über die geschwungene

Augenbraue. Es sah wie eine Angewohnheit aus. Wie etwas was sie machte, wenn sie nervös wurde.

„Nun, das scheint mir etwas viel Geld für ein stilles Wasser und einen Fruchtriegel.“ Er belächelte ihren Vorschlag, ahnte aber, dass weit mehr hinter ihren Worten steckte, als sie preisgegeben hatte.

„Werde Sponsor für das Tierheim und ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen.“ Etwas in ihrer Stimme wirkte so entschlossen, dass er tatsächlich neugierig wurde, obwohl der Vorschlag völlig absurd war.

„Sie meinen das ernst, oder?“

„Völlig ernst.“

Ein wenig bewunderte er das junge Ding für seinen Mut. Vielleicht war sie nur leichtsinnig, aber das glaubte er nicht.

„Was ist die Gegenleistung?“ Sein Verhandlungsgeist meldete sich zu Wort. Er war eben Geschäftsmann durch und durch.

„Was ist dir eine Million wert?“

„Nichts. Ich kann mir immer alles kaufen.“

„Alles kann man nicht kaufen. Also, gibt es etwas, das dir eine Million wert ist?“

Es entstand eine minutenlange Stille, in der sie sich gegenseitig dickköpfig anfunkelten.

Was mache ich hier eigentlich? Diese Diskussion ist völlig lächerlich.

Es gab nur eine Sache die ihm das Geld wert war und die schoss nun quälend durch seinen Kopf. Er musste seine gesamte Energie aufwenden, um sie auszusprechen. „Glück. Ich gebe dir eine Million Dollar, wenn du es schaffst, dass ich einmal im Leben glücklich bin.“

Sie sah ihn an und begann siegessicher zu lächeln.

„Deal.“ Zur Besiegelung der Absprache, streckte sie ihm ihre Hand entgegen, die er natürlich nicht annahm. In diesem Moment schien ihr zu dämmern, dass sie sich eine große Aufgabe gestellt hatte.

Und sie hat ja keine Ahnung…


Isabellas Plan vom Glück

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