Читать книгу Isabellas Plan vom Glück - Laura J. Colerman - Страница 14

Kapitel 12

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„Gabriel Dallaway McAllister.“

Isabella hatte ihn noch zu einem Schokotörtchen als Dessert überredet, in dem er nun lustlos herumstocherte. Seinen Burger hatte er aufgegessen und zwar mit Besteck. Er fühlte sich zu alt, um sich vorschreiben zu lassen, wie er essen sollte, und nur ihr zum Gefallen hatte er vorhin eingelenkt.

„Hm?“ Sie schien völlig auf das Törtchen konzentriert zu sein und nahm ihn kaum noch wahr.

„Das ist mein Name.“ Er wartete auf eine Reaktion, die für gewöhnlich kam, wenn er seinen bekannten Namen sagte.

„Fein. Ich fand Arschloch schöner, aber musst du ja wissen.“ Sie widmete sich wieder mit Inbrunst ihrem Kuchen. Er war erstaunt, dass sie sich nicht anders verhielt, weil sie die Erkenntnis traf, dass ihr ein Millionär gegenübersaß. Vielleicht kannte sie seinen Namen nicht? Als sie fertig gegessen hatte, sah sie ihn schließlich an.

„Dann gehört dir die Bude?“ Ihre Stimme wirkte gelassen. Sie kannte ihn also doch.

„Eigentlich meinen Eltern. Ich bin nur Teilhaber.“ Er zog die Stirn kraus. Er wollte keinesfalls darüber nachdenken, denn seine Probleme schienen gerade s angenehm weit weg.

„Hm. Na dann hab ich ja alles richtiggemacht.“

„Inwiefern?“

„Na ja, ich hatte mir schon überlegt, was ich mache, wenn sich herausstellt, dass du gar kein Geld hast.“ Nun war es an ihm, in schallendes Gelächter auszubrechen. Das war ihm wahrscheinlich noch nie passiert, dass ihn jemand für einen armen Mann gehalten hatte.

„Was gibt’s da zu lachen Arschloch?“ Sie guckte grimmig, was ihn nur noch mehr lachen ließ. Es war befreiend. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal gelacht hatte. Als er sich wieder gefasst hatte, wollte er schließlich über den geschäftlichen Teil sprechen.

„Nun, Ms Thompson. Wir sollten über die Einzelheiten unseres Vertrages sprechen. Es geht schließlich um eine

Menge Geld.“ Er faltete seine Hände auf dem Tisch, wie er es auch bei Geschäftsterminen tat.

„Es geht ja auch um eine Menge Spaß.“

„Können Sie mal eine Minute ernst sein.“ Er wurde langsam ungeduldig. Ihm fiel auf, dass er es im Moment schon länger mit einer Person ausgehalten hatte, als es für ihn üblich war. Jetzt fing die Situation an ihn allerdings an zu nerven.

„Oh, natürlich Mister Dallaway. Gern, Mister Dallaway. Ist es so für gewöhnlich?“ Er merkte, dass sie ihn schon wieder auf die Schippe nahm.

„Eigentlich Mister McAllister. Sonst … ja …. Das trifft es schon ziemlich gut. Für gewöhnlich machen die Leute, was ich sage.“ Er wunderte sich selbst über seine Worte, denn es schien tatsächlich so zu sein.

„Wieso McAllister?“ Ihr Gesicht wurde ernster. Isabella wollte etwas über seine Person wissen, was eine Recht ungewöhnliche Situation für ihn war. Er wusste keine Antwort auf ihre simple Frage, was ihn beunruhigte.

„Gute Frage. Es ist der Name meiner Mutter und mein Rufname. Punkt.“

„Und du hast nie gefragt, warum das so ist?“

„Eigentlich nicht, nein.“

„Warum?“

„Herrgott noch mal, Sie sind ja schlimmer als ein Kind“, entgegnete er gereizt und hatte das dringende Bedürfnis zu gehen. Sie schien zu begreifen und wechselte das Thema.

„Wie geht es deinem Kreislauf? Du hast wieder etwas Farbe bekommen. Für einen Vampir siehst du wieder richtig gesund aus.“ Er schmunzelte, was sie mit einem strahlenden Lächeln quittierte. Tatsächlich ging es ihm viel besser. Vielleicht hätte er wirklich regelmäßiger essen sollen, in den vergangenen Tagen.

„Es geht, danke. Ich muss zugeben, dass das mit dem Burger keine schlechte Idee war.“

„Nett, dass du das sagst. Hey, das Arschloch hat wohl auch freundliche Seiten.“

„Könnten Sie bitte aufhören mich so zu nennen, Ms Thompson?“

„Kannst du bitte damit aufhören mich so zu nennen! Ich komme mir vor wie meine Mutter!“

„Also gut, Isabella! Wie stellen Sie sich die Vertragsdetails vor?“ Er wartete geduldig und sah in ihr grüblerisches Gesicht. Da sie vermutlich nicht recht wusste, wie sie anfangen sollte, gab er ihr eine Hilfestellung. „Vielleicht sollten wir erst einmal eine Laufzeit definieren. Was denken Sie, wie lange Sie brauchen, damit ich … na ja, Sie wissen schon.“ Es fiel ihm schwer, in der Nüchternheit der Situation über den albernen Deal zu sprechen. Plötzlich kam ihm alles lächerlich vor. Die Wendung, die sein Leben am Vormittag genommen hatte, ließ ihn jedoch gerade den Sinn seines kompletten Lebens infrage stellen. Deshalb wollte er das hier plötzlich durchziehen. Als hätte Isabella seine Zweifel gespürt, fand sie die Sprache wieder.

„Was hältst du von drei Monaten?“ Ihr Blick war fragend, aber er wusste, dass er diesen langen Zeitraum nicht durchhalten würde. Ihm tat die Summe nicht weh, deshalb brachte er einen anderen Vorschlag, der ihm realistischer erschien. Er würde die Zeit absitzen und sie bekäme ihr Geld, egal wie es ausging.

„Ich gebe Ihnen einen Monat. Einen Monat, gegen eine Million. Möchten Sie, dass wir das schriftlich festhalten?“

Isabella lächelte beinahe weich und schüttelte den Kopf.

„Ich vertraue dir, Gabriel. Falls du mich bescheißt, habe ich verdammt viel gegen dich in der Hand.“

Er spürte Unbehagen, weil er wusste, dass sie Recht hatte. Sein Blackberry klingelte. Das vertraute Geräusch platzte so unverhofft in die surreale Welt in diesem Diner, dass er es erst gar nicht wahrnahm. Er blickte auf das Display. Plötzlich prasselten alle Geschehnisse des Vormittags auf ihn ein, die er für einen Moment verdrängt hatte. Er hatte ihn belogen, betrogen und klein gehalten.

„Entschuldigung, ich muss das kurz annehmen“, sagte er und tippte mit schweißnassem Finger auf das glänzende Display.

„Ja, Vater.“


Isabellas Plan vom Glück

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