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Kapitel 2

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„Guten Morgen, Mister McAllister. Darf ich Ihnen gleich Ihren Kaffee bringen?“

„Gern, Jeanine. Welche Termine stehen für heute an?“ Gabriel mochte die zarte Blondine, weil sie effektiv war und seine Zeit nicht verschwendete. Er setzte sich an seinen überdimensionalen Mahagonischreibtisch und blätterte seine Post durch, während ihm seine Sekretärin ein Tablett mit schwarzem Kaffee und etwas Obst brachte. Da sie seit zwei Jahren für ihn arbeitete wusste sie inzwischen, dass er vor elf Uhr nur Obst zu sich nahm.

„Termine?“, fragte er knapp. Ohne beleidigt über seinen harschen Ton zu sein, schlug sie das erste Blatt auf ihrem Klemmbrett um und überprüfte ihre Notizen.

„Es wird ein ruhiger Tag, Sir. Um neun Uhr ist eine Telefonkonferenz mit Mister Ukijari. Mister Dallaway bittet Sie, sich in seinem Büro zu melden, damit sie sich noch über einige Einzelheiten vor dem Gesellschaftermeeting um elf Uhr verständigen können.“

„Danke, Jeanine. Das war dann alles.“ Unter normalen Umständen, hätte er seine Sekretärin vielleicht sogar attraktiv finden können, in diesem Moment wollte er sie hingegen einfach schnellstmöglich loswerden. Er konnte nur schwer Menschen um sich herum ertragen, weshalb er eigentlich am liebsten allein war.


„Ja, bitte.“ Die kalte, tiefe Stimme seines Vaters drang scharf durch die schwere Holztür, an die Gabriel gerade kräftig und selbstbewusst geklopft hatte.

„Hallo, Vater. Du wolltest mich sprech…?“

„Setz Dich.“ Wie so oft unterbrach er Gabriel, bevor dieser seine Frage zu Ende stellen konnte. Er war diese Art bereits von früher gewohnt. Schon als Kind hatte ihm sein Vater das Wort abgeschnitten, wenn er seinen Satz als falsch oder unsinnig empfunden hatte. Edward Gabriel Dallaway hasste Gebrabbel oder inhaltsloses Plaudern, wodurch

Gabriel schon früh gelernt hatte, jedes Wort in die Waagschale zu legen oder lieber zu schweigen, wenn er nicht genau wusste, ob seine Gedankengänge Sinn ergaben. Er setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch und wartete stumm, was sein Vater ihm zu sagen hatte.

„Du hast gestern ohne meine Anweisung einen Angestellten gefeuert.“ Das leichte Lächeln von Edward Gabrielwar trügerisch, denn sein Sohn wusste, dass es nichts über seinen Gemütszustand aussagte.

„Ja, das stimmt. Du weißt, dass er regelmäßig unentschuldigt gefehlt hat.“

„Das interessiert mich nicht. Es wird in diesem Unternehmen keine Entscheidung ohne mich getroffen.“

Gabriel schluckte hart. Mister Miller war faul gewesen und hatte sich sogar noch erdreistet, Gabriel ins Gesicht zu lügen, nachdem er ihn wegen den vielen Fehlzeiten zum Gespräch gebeten hatte. Er passte nicht in ein leistungsorientiertes Unternehmen wie die Dallaway Corp., weshalb nur eine einzige logische Konsequenz infrage kam. Sein Vater kannte den Sachverhalt, weshalb sich Gabriel nun umso mehr über dessen Belehrung ärgerte. Natürlich kehrte er seine Aggression nicht nach außen, sondern fuhr in ruhigem Ton fort.

„Vater, ich bin Geschäftsführer. Ich muss so etwas entscheiden können, damit mich meine Angestellten ernst neh…“

„Du hast mich verstanden. Punkt.“

Gabriel wusste aus Erfahrung, dass es niemals Sinn machte, seinem Vater zu widersprechen.

„Ja, Vater. War das alles?“

Obwohl dieser sich schon anderen Dingen zugewendet hatte, antwortete er. „Ja. Ruf deine Mutter an. Es ist Dienstag.“ Mit einer abwehrenden Handbewegung beförderte er seinen Sohn nach draußen, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen.


Isabellas Plan vom Glück

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