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Kapitel 14

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Gabriel fuhr durch die Dunkelheit und fühlte sich der Realität näher als je zuvor. Dass sie im Auto so nah neben ihm gesessen hatte, war für ihn fast unerträglich gewesen. Er wollte sich die Haut von den Knochen schrubben, obwohl er wusste, dass es nichts brachte. Er würde seine verdreckte Seele auf diese Weise nie sauber bekommen. Dass mit seiner Psyche tatsächlich etwas nicht stimmte, war ihm bewusst geworden, als ihr Unterarm vorhin zufällig an seine Hand gestoßen war, und er dabei fast körperliche Schmerzen empfunden hatte. Er wusste nicht, wann er so geworden, beziehungsweise ob er jemals normal gewesen war. Wann hatte er eigentlich aufgehört anderen Menschen die Hand zu schütteln? Er wusste es nicht.

Als er in seinem leeren sterilen Penthouse ankam, dachte er das erste Mal darüber nach, sein Leben einfach zu beenden. Schmerzlich stellte er fest, dass ihn wahrscheinlich noch nicht einmal jemand vermissen würde. Gabriel blickte auf sein blinkendes Blackberry. Sechzehn verpasste Anrufe seines Vaters und fünf Mailboxeinträge seiner Mutter. Weil es ihm sowieso dreckig ging, hörte er sie ab.

„Gabriel, ruf mich an.“

„Gabriel, was denkst du dir dabei. Dein Vater kocht vor Wut.“

„Was ist nur los mit dir?“

„Nach allem, was wir für dich getan haben, Gabriel, nach allem? Du bist eine Enttäuschung.“

„Das ist das letzte Mal, dass ich dich anrufe. Falls du dich entscheiden solltest, erwachsen zu werden, kannst du dich bei uns melden. Ansonsten lass es bleiben.“

Gabriel setzte sich an die Kücheninsel und starrte auf das Display. Es bereitete ihm Sorgen, dass er nichts mehr fühlen konnte. Die Reaktionen seiner Eltern waren so vorhersehbar, dass sie ihn in keiner Weise mehr trafen. Hatten sie sich eigentlich je dafür interessiert, wie es ihm, ihm als ihrem Sohn, wirklich ging? Er betrachtete seine geschundenen Hände und befand, dass es für sie nie von Bedeutung gewesen war. Wie sonst könnten Eltern dazu in der Lage sein, ihrem Kind den einzigen und besten Freund auf so grausame Art und Weise zu nehmen. Er hatte, nachdem Peter in seinem Büro aufgetaucht war, in keiner Sekunde daran gezweifelt, dass sie etwas mit dem Lügenkonstrukt zu tun hatten, das um ihn errichtet worden war. Träge zog Gabriel sein Jackett aus und griff in die Innentasche, um Petes Visitenkarte herauszunehmen.


AraGon Real Estate

Peter Jameson

-Chief executive-


Da stand es: Schwarz auf Weiß. Seine ganze Lebensphilosophie war auf falschen Tatsachen aufgebaut. Alle Menschen in seinem Umfeld waren Lügner und Pete lebte. Gott, er war müde. Er hatte keine Ahnung, wie er den morgigen Tag mit einer fremden Frau überstehen sollte. Gabriel beschloss, ihr abzusagen. Sollte sie ihr Geld bekommen und ihn ein für alle Mal in Ruhe lassen. Er würde es als eine Art Schweigegeld behandeln. Er sah auf die Uhr. Halb elf. Ja, das würde noch gehen. Als er sein Blackberry nahm, stellte er fest, dass er noch nicht einmal ihre Telefonnummer hatte. Gut, dann halt morgen. Einen Tag würde er überleben.


Isabellas Plan vom Glück

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