Читать книгу Schwarze Präsenz - Lena Obscuritas - Страница 12

3.

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Shinnés Lippen kräuselten sich zu einem verächtlichen Lächeln. Er stand auf dem Flachdach einer Lagerhalle und beobachtete, wie die schwarzen Engel Kampfhaltung einnahmen.

Sein weißblondes Haar glänzte silbrig im Mondlicht, und in seinen roten Augen glühte Mordlust. Die Flügel hatte er ausgeklappt, die fledermausartigen Flügel eines gefallenen Engels. Er trug seine Kampfmontur: eine schwarze Hose, schwere Stiefel und einen silbernen Brustpanzer unter einem schwarzen Mantel. In den Händen hielt er silberne Wurfsterne.

Shinné knurrte leise, als er die Zärtlichkeit zwischen Raphael und Ranva spürte. Einmal mehr verfluchte er seine Gabe. Es hatte eine Zeit gegeben, da waren die tiefen Gefühle Verliebter füreinander sein ganzes Glück gewesen. Doch das war lange her. Heute hasste er das Schicksal für seinen Fluch.

In einer unbewussten Geste fuhr er sich über die Brust, wo er die Zärtlichkeit am stärksten fühlte. Der Schmerz ließ ihn beinahe wahnsinnig werden, eine Schwelle, an der er schon längst balancierte. Die Dunkelheit hatte von ihm Besitz ergriffen, hatte ihn grausam und kalt werden lassen. Eine Seele besaß Shinné nicht mehr, sie war ihm bei seinem Fall herausgerissen worden.

Trotzdem war er einst zu Gefühlen fähig gewesen, doch er verdrängte jeden Gedanken daran. Jeder Atemzug ließ ihn tiefer in die Dunkelheit sinken, und eines Tages würde sie ihn vernichten, das wusste er. Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Wütend bemerkte Shinné, dass er anfing zu zittern. Für einen Moment schienen die Trauer und der Schmerz über seinen Verlust übermächtig zu werden. Er atmete ein paar Mal ein und aus, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die schwarzen Engel richtete.

Er sah zu dem Dach der gegenüberliegenden Fabrik und erkannte seine Zwillingsschwester, die aus der Dunkelheit auftauchte. Ihr hüftlanges Haar, hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden. Hinter ihr standen einige Dämonen und warteten auf ihren Befehl zum Angriff.

Auch Shinné hatte eine kleine Auswahl Dämonen, die nur auf sein Zeichen warteten, hinter sich. Einen Krieger hatte er bereits losgeschickt, um den Sterblichen zu verfolgen.

Als er sah, wie Silva ihr Schwert hob und es im Mondlicht aufblitzen ließ, wandte er sich zu den Dämonen um. Mit ihren ausgefahrenen Krallen und gefletschten Zähnen erinnerten sie mehr an Tiere. Ihr braunes Haar hing ihnen verfilzt in die erwartungsvoll leuchtenden Augen.

»Tötet sie!«, befahl Shinné nur.

Sofort sprangen die Dämonen in die Tiefe. Shinné trat an den Rand des Daches und beobachtete die Schatten, die sich den schwarzen Engeln näherten. Silvas Dämonen kamen von der anderen Seite auf sie zu.

Shinné lächelte. Die Zeit für seine Rache war endlich gekommen; heute Nacht würde Leander für Shinnés Leid bezahlen. Er fächerte seine Wurfsterne auf. Diesmal würde Leander ihm nicht entkommen.

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