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3.

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Daniel setzte seine Kaffeetasse ab und sah sich in dem kleinen Café um. Er hatte nicht erwartet, dass Raphael ausgerechnet diesen Laden auswählen würde. Alles war hell und freundlich, bunte Aquarelle hingen an den Wänden, und sanfte Klaviermusik drang aus den Lautsprechern.

Raphael hatte sein Kinn in die linke Hand gestützt und starrte gedankenverloren die Wand in Daniels Rücken an.

Daniel selbst besah sich die anderen Gäste über Raphaels Schulter hinweg genauer. Zwei Mädchen schienen sehr an Raphael interessiert; sie sahen immer wieder zu ihm herüber, steckten die Köpfe zusammen und kicherten.

»Ich glaube, du hast zwei Verehrerinnen«, sagte Daniel.

Raphael blinzelte überrascht, dann warf er einen kurzen Blick über seine Schulter. »Nicht mein Fall«, sagte er.

Daniel grinste. »Dachte ich mir schon.«

»Du kennst mich eben viel zu gut«, behauptete Raphael, während er seine Tasse zwischen den Händen drehte, »aber abgesehen davon, habe ich eine Freundin.«

»Wirklich?«, fragte Daniel verwundert, woraufhin Raphael nickte. »Du wirst sie heute Abend kennenlernen.«

Jetzt war es an Daniel zu nicken.

»Hat der Kaffee gegen deine Kopfschmerzen geholfen?«, wollte Raphael wissen.

»Ja, danke«, antwortete Daniel.

Raphael sagte nichts weiter. Als Daniel ihn genauer betrachtete, sah er auf einmal sehr müde aus.

»Verschweigst du mir außer deiner Freundin noch mehr?«, fragte Daniel, eigentlich im Scherz.

»Zu viel«, flüsterte Raphael, »und das tut mir leid.«

Daniel lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah seinen Freund nachdenklich an. Insgeheim machte er sich Sorgen um ihn.

»Aber das wird sich ändern, ich verspreche es«, sagte Raphael.

»Ich bin froh, dass du noch nie ein Versprechen gebrochen hast«, erwiderte Daniel.

Raphael nickte. »Ich auch.« Er warf einen Blick auf Daniels Tasse. »Sollen wir gehen?«, fragte er.

Als Daniel zustimmte, winkte Raphael nach der Kellnerin. Nachdem sie gezahlt hatten, traten sie in die frische Frühlingsluft hinaus.

»Ist es in Ordnung, wenn ich dich später um acht abhole?«, fragte Raphael. Er wirkte unsicher, als er Daniel von der Seite ansah, als hätte er Angst vor einer Absage.

Seltsamerweise brachte das Daniel zum Schmunzeln. »In Ordnung, ich freue mich schon«, sagte er deswegen.

Raphael lächelte wieder sein schüchternes Lächeln. »Ich mich auch.«

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