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4.

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»Unfähiger Idiot!«

Der Faustschlag traf den Dämon völlig unvermittelt. Unter den zerzausten Haaren heraus funkelte er Shinné wütend an.

»Du solltest mir den Sterblichen bringen, wo ist er also?«, fauchte Shinné.

»Du hast mit keinem Wort erwähnt, dass er bewacht wird«, sagte der Dämon vorwurfsvoll.

Shinné schnaubte nur und wandte sich ab.

Silva, die bisher ruhig im Hintergrund geblieben war, trat nun nach vorne und sah den Dämon eindringlich an.

»Vielleicht solltest du dir anhören, was er zu sagen hat, Bruder«, meinte sie. »Es könnte von Bedeutung sein.«

»Natürlich«, erwiderte Shinné sarkastisch.

Silva baute sich vor ihm auf. »Was ist los mit dir?«, zischte sie. »Seit unserem Rückzug verhältst du dich eigenartig.«

»Ich ziehe mich nun mal nicht gerne zurück«, erwiderte Shinné.

Er schloss die Augen und kniff sich mit Zeige- und Mittelfinger in den Nasenrücken. Als Silva den Kampf erwähnt hatte, war sofort wieder Wyns Bild in seinem Kopf erschienen.

Er wollte diese Unterhaltung nicht führen, weder mit Silva noch mit diesem Dämon, der ihn ansah, als würde er ihn jeden Moment umbringen wollen. Das Einzige, das Shinné jetzt wollte, war, in seine Gemächer in der Hölle zurückkehren und von Wyn zu träumen. »Also, was hast du zu sagen?«, fuhr er den Dämon an.

Dieser bleckte kurz wütend die Zähne, erstattete dann aber doch Bericht: »Der Sterbliche wurde von einem Engel begleitet, der eine unfassbar mächtige Aura hatte. So etwas habe ich noch nie gesehen.«

»Gabriel«, sagte Shinné, »ein gefallener Erzengel, doch das wussten wir bereits. Das soll der Grund gewesen sein, warum du ihn mir nicht gebracht hast?«

Die Miene des Dämons verdunkelte sich. »Ich bin nicht bereit, mein Leben für gefallene Engel zu geben«, sagte er und spuckte aus.

Shinné lächelte nur. Er ging ruhig auf den Dämon zu und blieb dicht vor ihm stehen.

»Ich werde dich töten, wenn du mir nicht sofort eine Information lieferst, mit der ich etwas anfangen kann«, flüsterte er ihm zu.

»Ich weiß, wo sich der Sterbliche versteckt hält«, erwiderte der Dämon. »Wir können dorthin zurück und ihn töten.«

Shinnés Lächeln wurde breiter. »Falsche Antwort«, hauchte er.

Ehe der Dämon wusste, wie ihm geschah, hatte Shinné einen Dolch in seinen Bauch gerammt. Er zog ihn erst wieder heraus, als das letzte Lebenslicht aus den Augen seines Gegenübers gewichen war. Der leblose Körper fiel zu Boden, doch Shinné hatte sich schon abgewandt.

»Das war grausam«, sagte Silva. »Selbst für dich.«

Shinné beachtete sie nicht weiter. »Lass uns nach Hause gehen«, sagte er.

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