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Geheiligt werde dein Name

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Was ist Ihnen heilig? Sagen Sie jetzt nicht: „Heilig – so etwas gibt es für mich nicht. Ich bin nicht religiös.“ Jeder hat etwas, das ihm so wichtig ist, dass er nichts darauf kommen lässt. Für manche ist das der Mittagsschlaf. Für andere die Familie, der Beruf, der Sport, das Hobby. Irgendetwas ist jedem heilig.

Im Vaterunser beten wir Christen: „geheiligt werde dein Name“. Der Name Gottes also soll heilig sein unter den Menschen, so, dass sie darauf nichts kommen lassen, dass sie keinen Grund haben, verächtlich von ihm zu denken oder zu reden.

„Geheiligt werde dein Name“ – der Name bringt auf den Punkt, was die Identität, das Besondere ausmacht. Gott kann man nicht sehen. Deshalb ist sein Name besonders wichtig, damit man sich etwas vorstellen kann. Welchen Namen hat Gott?

Einmal hat Gott sich selbst vorgestellt, erzählt die Bibel: dem Mose, als der ihn gefragt hat, wie er ihn nennen soll. Da bekommt er zur Antwort: „Ich bin, der ich bin“ (2. Mose 3,14). Ist das ein Name? Nein, jedenfalls nicht so wie Anna oder Peter. „Ich bin, der ich bin“, das bedeutet: Gott ist kein Mann und keine Frau. „Ich bin, der ich bin“ bezeichnet sein Wesen. Der Name sagt, wie Gott ist, nicht, was er ist: Er oder sie ist da für seine Menschen.

Aus lauter Ehrfurcht haben Menschen diesen Namen gar nicht zu nennen gewagt. Sie haben stattdessen „Vater“ gesagt, wie im Vaterunser. Aber auch „Mutter“ oder „Quelle des Lebens“, oder „Herr“, oder „Barmherziger“ und meistens einfach „Gott“. „Gott im Himmel“ sagen heute noch viele, wenn sie sehr erschrocken sind oder Angst haben, manchmal auch, wenn sie sich ärgern. Vielleicht hilft ihnen das ja, ihre Emotionen in den Griff zu kriegen. So hat sich Gott vorgestellt: „Ich bin für dich da, wenn du jemanden brauchst, an den du dich halten kannst.“

„Geheiligt werde dein Name“ beten Christen im Vaterunser. Gott soll etwas Besonderes sein. Von ihm sollen die Menschen voller Hochachtung und Dankbarkeit reden. Das können sie nicht, wo im Namen Gottes Unrecht getan wird, wo die einen sich zu Herrenmenschen machen und andere wie Untermenschen behandeln. Aber wo Menschen im Namen Gottes Gutes tun, da wird sein Name geheiligt. „Brich dem Hungrigen dein Brot. Und die im Elend und ohne Obdach sind, führe ins Haus!“ (Jes 58,7). Das hat zu biblischen Zeiten ein Prophet geraten. Ich glaube, genau das heißt: geheiligt werde dein Name. Wer so betet, sollte auch so handeln.

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