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Tag 9-14 – 6 Seetage

Die nächsten sechs Tage verbringen wir auf See für die Transatlantiküberquerung Richtung Südamerika.

Rundherum nur Wasser, so weit das Auge reicht. Eine schöne Vorstellung, denn es bedeutet für mich Abstand und Entspannung pur.

Wir werden in dieser Zeit 2440 Seemeilen zurücklegen, das sind 4519 Kilo-meter.

Die nächsten Tage an Bord bieten allerlei Abwechslung. Meinen morgendlichen Ablauf behalte ich allerdings bei: Um 8 Uhr finde ich mich regelmäßig beim Frühsport auf dem Außendeck ein. Hiernach schließt sich ein liebgewonnenes Treffen mit Helmut in der Atlantic-Show-Lounge zum Qi Gong an. Zum „Spätstücken“ werde ich anschließend ins Lido- Restaurant gehen und, sofern es das Wetter zulässt, auf der Außenterrasse bei frischer Luft und Meeresrauschen das Frühstück genießen. Himmlische Aussichten.

Gleich nach dem Frühstück erwartet mich eine unangenehme Überraschung, als ich in meine Kabine zurückkomme und auf den Balkon trete. Ich sehe, dass genau auf dem Deck unter meinem Balkon an einem Rettungsboot gearbeitet wird. Beide Arbeiter tragen Mundschutz und es riecht unangenehm stark nach Farben. Sofort schließe ich die Balkontüre wieder, denn ich leide an einer Allergie gegen Farbe und Lacke. Auch die lauten Klopfgeräusche verhindern die heutige Nutzung meines Balkons.

Ich nutze die Zeit und sortiere und ordne meine „Zettelwirtschaft“ auf dem Schreibtisch in meiner Kabine. Als meine Kabinenstewardess an meine Kabinentür klopft, gehe ich zum Mittagessen. Allerdings nehme ich mir vor, es heute mal nur bei Salat mit Brot zu belassen und den anderen Leckereien am Büfett zu widerstehen. Was schwerfällt, aber wenn ich so weitermache, fürchte ich, dass ich meine Kleidergrößen während der Reise meinem Appetit anpassen muss.

So lasse ich heute auch die Tee- und Kaffeestunde im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ ausfallen und nehme stattdessen an dem Tanzkurs: „Tanzen lernen nach lateinamerikanischen Klängen“ teil. Das Tanzpaar Pepi Alvarez und Victor Castro kann hervorragend Tango und Samba tanzen, und jetzt übe ich die Tangoschritte, die mich an meinen Tanzkurs vor über 40 Jahren erinnern.

Am späten Nachmittag findet im Bordkino ein Erlebnisvortrag mit Sehtrainerin Dagmar Wanschura statt. Sie hat vor einigen Tagen schon einmal einen Vortrag über „computermüde Augen“ geleitet. Sie ist eine angenehme, sympathische Person und bringt ihre Themen sehr kurzweilig rüber. Zum Abschluss bekommen alle Teilnehmer ein entsprechendes Handout. Mit dem festen Vorsatz, die Übungen regelmäßig zu wiederholen, beschließe ich, die Zeit bis zum Abendessen zu nutzen und meinen Tag mit einem Saunagang abzurunden.

Als ich dann gegen 20 Uhr zum Abendessen im Lido-Buffet-Restaurant erscheine, werde ich gleich von einem Kellner darauf hingewiesen, dass heute das Restaurant nur bis um 20:30 Uhr geöffnet sei. Ich schaue sofort in mein Tagesprogramm und sehe, dass die Öffnungszeit bis 21 Uhr angegeben ist. Ärgerlich, nun ist mir der Appetit vergangen, denn unter Zeitdruck zu speisen, hat für mich keine Wohlfühlqualität.

Kloster oder Kreuzfahrt

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