Читать книгу Diese heiß ersehnten Jahre - Liebesroman - Marie Louise Fischer - Страница 12

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Helmut Stadelmann war wütend. Es grauste ihm davor, den Abend im Kreis seiner sich ihm immer mehr entfremdenden Familie zu verbringen. Er hatte das Bedürfnis sich auszusprechen, und die einzige Person, von der er hoffen konnte, daß sie Verständnis für ihn aufbringen würde, war Susi Dinkler.

Seine Mutter würde nur wieder mit den alten Vorwürfen kommen. »Warum hast du sie denn auch geheiratet . . . gleich gesagt . . . ist keine Frau für dich . . . mußte ja so kommen . . . «

Sein Vater hätte, schweigend an seiner Pfeife nuckelnd, nur zugehört und sich jeden Kommentars enthalten. Aber allzu deutlich hätte Helmut gespürt, was er dachte: daß er, Helmut, ein Schlappschwanz sei, nicht fähig, eine Frau zu beherrschen. Als Vater von fünf Kindern, der seine Familie immer mit Erfolg unter dem Daumen gehalten hatte, konnte er ja gar nicht anders denken. Außerdem hatte er seit jeher eine Schwäche für Martina, die hübscheste seiner Schwiegertöchter, gehabt.

Mit den Kollegen konnte er überhaupt nicht darüber reden. Zwar war er allgemein beliebt, ein Mann, der den richtigen Ton zu anderen Männern fand. Man nahm es ihm nicht einmal übel, daß es ihm gelungen war, in die gehobene Beamtenlaufbahn einzutreten und es zum Oberinspektor zu bringen. Jeder hatte den Eindruck, daß ihm das zustand. Er war kein Streber, der nach unten trat, kein Karrieremacher, der zur obersten Spitze der Pyramide strebte, im Gegenteil, er verrichtete seine Arbeit bedachtsam, zuverlässig und gewissenhaft, war kollegial, hatte Verständnis für seine Untergebenen. Man mochte ihn.

Aber obwohl er mit vielen Männern Kontakt hatte, hatte er doch keinen wirklichen Freund, mit dem er über sein Privatleben hätte sprechen können. Vielleicht hätte – entgegen seiner Annahme – der eine oder andere Kollege sogar Verständnis für ihn aufgebracht. Schließlich konnte kaum einem von ihnen häuslicher Ärger fremd sein. Doch Helmut schreckte bei der bloßen Vorstellung eines solchen Gespräches zurück. Er gab es sich nicht zu, aber er fühlte sich durch Martinas Verlangen nach einer Scheidung lächerlich gemacht. Jeder, der davon erfuhr, mußte glauben, so meinte er, daß seine Qualitäten als Mann zu wünschen übrigließen. Jeder, so fürchtete er, würde sich ein Lächeln verkneifen müssen.

Warum verließ eine Frau einen Mann, bei dem sie es gut hatte? Für Helmut waren nur zwei Gründe denkbar: Weil sie einen anderen kennengelernt hatte – das traf für Martina nicht zu. Blieb nur noch: weil sie unbefriedigt war.

Er war völlig unfähig, Martinas Drang zur Entfaltung und zur Selbständigkeit zu begreifen. Daß sie darauf bestanden hatte, sich in der Kosmetikschule einzuschreiben, hatte er als typisch weibliche Laune aufgefaßt, der er widerstrebend nachgegeben hatte. Aus einer Laune heraus ließ man sich aber doch nicht scheiden. Es mußte mehr dahinterstecken. Aber was?

Während ihm Fragen und Gedanken durch den Kopf schossen, stürmte Helmut die Friedrich-Ebert-Straße hinunter und stoppte erst vor der Drogerie Zitzelsberger, in der Susi Dinkler arbeitete. Er blickte durch die spiegelnde Schaufensterscheibe und entdeckte Susi, wie sie, sehr adrett im weißen Kittel, das blonde Haar, das im Licht der Lampen schimmerte, brav im Nacken zusammengebunden, eine Kundin bediente. Sie hatte keinen Blick für ihn und hätte ihn, der auf der dunklen Straße stand, auch gar nicht sehen können. Aber er wartete darauf wie auf ein Wunder.

Nur wenige Minuten dauerte das Spiel. Dann überfiel ihn die Angst, entdeckt zu werden. Er kam sich vor wie ein Junge, der etwas Verbotenes tat. Rasch ließ er die Augen über bunte, aufeinander gestapelte Schachteln mit Abführtabletten und Vitaminpräparaten, über Flaschen mit einem Herzstärkungsmittel und ein bewegliches Schaustück gleiten, als könnte er sich so ein Alibi geben, wandte sich dann rasch ab und ging bis zur Hauptpost zurück.

Aus einer Telefonzelle rief er die Drogerie an – er kannte die Nummer auswendig – und verlangte Susi zu sprechen.

Sie meldete sich wenig später mit einem gehauchten: »Ja?«

Er wußte, sie konnte nicht frei sprechen, der Apparat stand gleich neben der Kasse. »Sehen wir uns später?« fragte er, ohne seinen Namen zu nennen.

»Warte mal . . . « Gewohnheitsmäßig tat sie erst so, als müßte sie überlegen, ob sie heute abend auch frei sei, fügte aber nach einer winzigen Pause hastig hinzu: »Doch, das geht.«

»Dann erwarte ich dich. Wie immer.«

»Ich werde mich beeilen.«

Er legte auf und fühlte sich schon wohler. Es tat gut zu wissen, daß es wenigstens einen Menschen gab, der keinen Grund hatte, an seiner Männlichkeit zu zweifeln, eine Frau, die ihm keinen Widerstand entgegensetzte, sondern glücklich war über jedes Wort, das er an sie richtete, jedes Lächeln, das er ihr gönnte.

Bis halb acht – früher konnte sie nicht fertig sein – blieb noch viel Zeit. Er kehrte zuerst in die eheliche Wohnung zurück, wo Martina dabei war, den Tisch zu decken, und versuchte sie mit einem kurzen »Ich esse auswärts« zu verletzen.

»Viel Spaß«, entgegnete sie nur und zeigte ihm mit jenem gewissen Lächeln an, daß sie ihn durchschaute.

Er hatte vorgehabt, sich auf keinen Fall provozieren zu lassen, aber er hielt es nicht durch. »Du brauchst gar nicht so überheblich zu grinsen!« fuhr er sie an.

»Tu ich das? Entschuldige, es war nicht meine Absicht!« behauptete sie, nach wie vor lächelnd.

Unbeherrscht warf er die Wohnungstür ins Schloß.

Im Hinterhof parkte sein VW. Er warf sich auf den Sitz und kurvte in Richtung Stadtpark. Im Burghotel trank er ein Glas Bier und gönnte sich einen Schnaps. Um sich die Zeit zu vertreiben, las er einige Zeitungen.

Er war kein politisch denkender Mensch. 1939 war er zwölf Jahre gewesen, alt genug, um die Schrecken des Zweiten Weltkriegs bewußt mitzuerleben, gegen dessen Ende er noch eingezogen worden war. Jetzt wollte er nur noch seine persönliche Ruhe haben und darüber hinaus Frieden auf der ganzen Welt. Daß dies nicht möglich zu sein schien, daß die Konstellationen sich dauernd änderten, störte ihn. Der Freiheitsdrang der vielen, vor allem der afrikanischen Völker beunruhigte ihn.

Er war froh, als es endlich soweit war, daß er Susi Dinkler erwarten durfte. Er zahlte, zog seinen Dufflecoat über und ging die wenigen Schritte zum Stadtpark hinüber. Seit Martina auf Scheidung drang, wagte er nicht mehr, sich mit Susi in der Öffentlichkeit zu treffen.

Es war ungewöhnlich warm für einen Februartag. Dort, wo das Licht der Laternen auf die Baumkronen fiel, ließ sich deutlich erkennen, daß die alten Ulmen schon frisches Grün trieben. Unruhig begann Helmut auf und ab zu wandern, bis er Susi Dinkler bemerkte.

Sie ging eilig, mit kleinen Schritten, und als sie sich von ihm erkannt sah, begann sie sogar zu laufen. Das blonde Haar trug sie jetzt offen, es wehte um ihr helles Gesicht, und als sie ihn erreichte, warf sie sich ihm mit einem kleinen atemlosen Laut an die Brust.

Er hatte es nicht verhindern können, packte sie aber sofort bei den Schultern und schob sie von sich fort. »Nicht doch, Susi, du weißt . . . «

»Als wenn es jetzt noch darauf ankäme!«

Er schüttelte sie leicht. »Wir müssen vorsichtig sein.«

»Weshalb?«

»Benimm dich nicht wie ein Kind! Das kann ich nicht leiden. Solange die Scheidung läuft, dürfen wir nicht miteinander gesehen werden. Das wäre doch nur Wasser auf Martinas Mühlen.«

»Aber die weiß doch sowieso Bescheid!«

»Kein Grund, sie unnötig zu reizen.«

»Du sprichst von ihr, als wenn sie ein Raubtier wäre.«

Er lachte rauh. »Das trifft nicht weit daneben.«

»Gab’s wieder Ärger?«

»Ärger ist leicht untertrieben.« Er ging voraus zu seinem Auto, schloß auf, setzte sich ans Steuer und öffnete die Beifahrertür von innen.

»Erzähl schon! Ich habe dir den ganzen Nachmittag Däumchen gehalten.«

Sie dachte gar nicht daran, ihn zu fragen, wohin er mit ihr fahren wollte, und das gefiel ihm. Anders als Martina war sie bereit, sich voll und ganz seinen Wünschen unterzuordnen.

»Sie besteht auf einer Abfindung.« Er zündete und gab Gas.

»Behauptet, sie hätte zehn Jahre lang für nichts gearbeitet, und will Geld sehen.«

Susi Dinkler schwieg; sie wußte aus Erfahrung, daß man, wenn man mit Helmut zurechtkommen wollte, besser daran tat, seine Gedanken hin und wieder für sich zu behalten.

»Und was sagt dein Anwalt dazu?«

»Der? Daß sie mich zwar auf Unterhalt, niemals aber auf eine einmalige Abfindung verklagen kann.«

»Na also!«

»Na also, na also!« äffte er sie nach. »Du machst es dir verdammt einfach.«

Sie zuckte zusammen und legte ihm dann versöhnlich die Hand auf den Arm. »Sei mir nicht böse, Helmut, aber ich verstehe nicht recht . . . Ich kenne mich ja in solchen Dingen nicht recht aus.«

Er atmete tief durch. »Wenn ich ihr nachgebe«, erklärte er in dozierendem Ton, »geht die Scheidung sang- und klanglos über die Bühne, und ich muß dir sagen, ich bin inzwischen soweit, daß ich mir nichts sehnlicher wünsche.«

»Sie hat dich sehr gequält.«

»Kann man wohl sagen.«

Sie beobachtete sein Profil, das im ungewissen Licht der Laternen, mit vorgeschobenem Kinn, die Zähne aufeinandergebissen, so daß die Wangenmuskeln sich spannten, männlicher denn je wirkte.

»Und wenn du ihr nicht nachgibst?« fragte sie vorsichtig.

»Dann will sie den ganzen Dreck aufwühlen. Das mit dir und mir zur Sprache bringen.«

Es verletzte sie, daß er, was sie und ihn miteinander verband, mit »Dreck« bezeichnete, aber in diesem Moment wagte sie nicht zu protestieren. »Das wäre unangenehm«, meinte sie nur.

Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. »Mehr sagst du nicht?« Susi hob die schmalen Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich weiß ja nicht, was du von mir erwartest.«

»Du wärst also bereit, es durchzustehen?«

»Ja. Ja, Helmut. Wenn man mal von konventionellen Vorstellungen absieht, besteht ja kein Grund sich zu schämen. Ich hab’s getan, weil ich dich liebe.«

»Bravo.« Er tätschelte ihr Knie. »Du bist mein braves Häschen. Ich bin froh, daß ich gleich mit dir darüber gesprochen habe. Jetzt sieht die Welt für mich schon wieder anders aus.«

»Du weißt doch, daß ich durch dick und dünn zu dir halte.«

»Wunderbar. Ich hab’ eine Idee. Wir fahren zum ›Storchennest‹ nach Götterswickerhamm und bleiben die Nacht. Mitten in der Woche kriegen wir bestimmt ein Zimmer.«

»Aber ich habe kein Nachtzeug mit. Und meine Mutter weiß nicht Bescheid.«

»Die rufen wir von unterwegs an und erzählen ihr irgendwas. Mehr als eine Zahnbürste brauchst du nicht, und die sollten wir ja wohl auftreiben können.«

Susi war so glücklich darüber, daß ihm anscheinend immer noch an ihr lag – seit Martina sie überrascht hatte, hatten sie sich nur noch selten gesehen –, daß sie auf jeden Einspruch verzichtete. Und das, obwohl sie wußte, daß ihre Mutter sehr mißtrauisch war und sich nicht leicht mit einer fadenscheinigen Ausrede abspeisen ließ.

»Wie du willst.«

»Sag das nicht wie ein Opferlamm. Wenn du dich nicht freust . . . «

»Doch, Helmut, ich freue mich unbändig.«

»Dann ist es ja gut.«

Seine Stimme klang gönnerhaft.

Aber sie merkte es nicht. »Aber zahlen wirst du müssen, nicht wahr?« fragte sie.

Er verstand sofort, wovon sie sprach. »Was hast du gedacht? Es wird ein teurer Spaß werden.«

»Tut mir leid«, sagte sie schuldbewußt.

»Das läßt sich nun mal nicht ändern. Zum Glück ist Martina jung und gesund, ehrgeizig auch – man kann also erwarten, daß sie über kurz oder lang selber verdient, und wenn das nicht klappt, wird sie bestimmt wieder heiraten.«

»Und dann brauchst du nicht mehr zu zahlen?«

»Natürlich nicht. Nur für die Kinder.«

Sie hatten jetzt die Peripherie von Dinslaken hinter sich gelassen, und er fädelte sich auf die B 8 ein, die nach Norden führte.

»Allerdings . . . « begann er, ließ den Satz aber dann in der Schwebe.

Sie wurde hellhörig. »Allerdings . . . was?« fragte sie.

»Doktor Brocksieper meint, mit dem Anspruch auf Witwenrente könnte sie womöglich durchkommen. Falls es ihr gelingt, die Richter einzuwickeln.«

»Ich verstehe nicht.«

»Das ist doch ganz einfach. Normalerweise, wenn der geschiedene Mann gestorben ist, hören die Unterhaltszahlungen auf.«

»Das weiß ich.«

»Na, siehst du. Aber ich bin Beamter, und nach meinem Tod bekäme meine Frau eine ganz schöne Pension.«

»Die Frau, mit der du dann verheiratet bist!«

»Eben nicht. Wenn es Martina gelingt, sich diese Pension überschreiben zu lassen, dann kriegte sie sie, und meine nachmalige Frau guckt in die Röhre.«

»Das ist aber doch ungerecht!«

»Ganz meine Meinung. Aber Brocksieper meint, wenn sie ihre Karten nur richtig ausspielt, dann kriegt sie es durch.«

Susi schwieg minutenlang, dann meinte sie: »Das sieht aber Martina gar nicht ähnlich.«

»Ihr Anwalt wird ihr dazu geraten haben.«

»Aber warum? Warum? Wenn sie selbständig werden will . . . und das will sie, da bin ich sicher – wozu dann eine Witwenpension?!«

»Damit hat sie ein Druckmittel gegen mich in der Hand, du Dummchen.«

Wieder dachte Susi angestrengt nach. »Also will sie im Grunde gar nicht die Pension, sondern die Abfindung?«

»Du hast es erfaßt.«

»Ja, aber dann . . . « Susi stockte, es verließ sie der Mut weiterzusprechen.

»Was?«

»Ich meine – bitte, Helmut, ich will mich nicht in deine Angelegenheiten mischen –, aber wenn wir mal annehmen, deine Witwe bekäme eine Pension von tausend Mark monatlich und würde dich zehn Jahre überleben, das ist ganz normal, dann wären das hundertzwanzigtausend Mark. Also kämst du doch bei der Abfindung viel besser weg.«

Er betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Also bist du auch dafür?«

»Rein rechnerisch gesehen, Helmut.«

Er lachte zornig auf. »Rein rechnerisch gesehen will sie mich natürlich reinlegen. Schön, ich zahle ihr die Abfindung. Sie richtet sich ’ne elegante Wohnung für das Geld ein und sagt, sie kann leider nicht verdienen, weil sie ein schwaches Herz oder Claudia ’nen Pieps hat. Ausreden lassen sich in jedem Fall finden.«

Susi richtete sich auf und wurde lebhaft. »Du glaubst also, daß Martina auf deine Kosten leben möchte! Dabei hast du eben noch gesagt, sie würde sicher bald ihr Geld selbst verdienen wollen! Es war ihr immer ekelhaft, dich um Wirtschaftsgeld bitten zu müssen, sozusagen dauernd mit geöffneten Händen vor dir zu stehen. Gehaßt hat sie das. Darum ist sie ja auch auf die Kosmetikschule gegangen. Um ihr eigenes Geld zu verdienen. Um mitzuverdienen.«

»Bloßes Gerede.«

»Von Martina? Nein, bestimmt nicht. Ihr war das ganz ernst. Deshalb will sie ja auch die Abfindung haben. Damit sie nicht mehr von deinem Geld abhängig ist. Sie wollte dein Geld nicht, als sie dich noch liebte – jetzt würde es ihr doppelt gräßlich sein.«

Helmut bog nach links ein, zum Rhein hin. »Na schön, nehmen wir mal an, du hättest recht. Schließlich bist du ja jahrelang ihre beste Freundin gewesen und mußt sie ziemlich gut kennen.«

Susi steckte den Hieb schweigend ein.

»Aber was, wenn sie mit meinem Geld einen Betrieb eröffnet? Und macht pleite? Dann hat sie kassiert, und ich muß doch wieder zahlen.«

»Du wärst der letzte, an den sie sich in so einer Situation wenden würde.« Susi sah, wie sein Gesicht sich noch mehr verkrampfte, und fügte rasch hinzu: »Ich wollte dich nicht beleidigen, wirklich nicht. Ich dachte nur, dir wäre an der Wahrheit gelegen.«

Helmut sagte nichts. Das Ortsschild von Götterswickerhamm tauchte vor ihnen auf und dann auch die Lichter der kleinen Ortschaft zwischen Rhein und Ache.

»Du findest also, ich sollte zahlen?« fragte er endlich.

»Es ist dein Geld.«

»Ich hab’s ja gar nicht.«

»Aber du könntest es dir beschaffen?«

»Ja.«

Danach wechselte Susi bewußt das Thema. Sie sah sich schon als künftige Frau Stadelmann, und es ärgerte sie, daß sie ihre Witwenpension an Martina abtreten sollte. Aber gerade weil sie sehr persönlich an Helmuts Entscheidung interessiert war, wagte sie nicht, weiter darüber zu reden. Er sollte nicht merken, daß sie damit rechnete, seine zweite Frau zu werden, noch weniger, daß sie schon über ihre künftige Ehe hinaus an seinen Tod dachte. Deshalb hielt sie den Mund und dachte sich ihr Teil, entschlossen, bei passender Gelegenheit noch einmal nachzustoßen.

Sie verbrachten die Nacht, eine sehr leidenschaftliche Nacht, im Hotel »Zum Storchennest«, und Helmut, der lange keine Frau mehr gehabt hatte, war in bester Form.

Obwohl Susi sehr entspannt war, verlor sie ihr Ziel keine Sekunde aus den Augen.

Diese heiß ersehnten Jahre - Liebesroman

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