Читать книгу Diese heiß ersehnten Jahre - Liebesroman - Marie Louise Fischer - Страница 5
ОглавлениеMartina war noch dabei, den Tisch zu decken, als ihr Mann nach Hause kam. Sie hörte, wie er die Wohnungstür aufschloß. Obwohl sie sich für die Begegnung mit ihm gewappnet wußte, schrak sie zusammen und spürte, wie sie erblaßte. Der Schock saß tiefer, als sie hatte wahrhaben wollen.
Stefan, der sich, die Beine über der Lehne, in einem Sessel flegelte und die Witze in der »Revue« studierte, sah zu ihr auf; der Blick seiner runden braunen Augen wirkte besorgt. Sie schenkte ihm ein beruhigendes und gleichzeitig verschwörerisches Lächeln.
»Vati! Vati!« rief Claudia im Flur.
Martina konnte sich vorstellen, wie sie sich ihm mit unangemessener Leidenschaftlichkeit in die Arme warf; sie preßte die Lippen zusammen. Stefan nahm die Beine von der Sessellehne und saß manierlich, als der Vater das Wohnzimmer betrat.
»’n Abend zusammen«, grüßte Helmut Stadelmann.
»’n Abend, Vati«, brummte Stefan.
»Guten Abend, Helmut«, sagte Martina akzentuiert.
Helmut Stadelmann rieb sich die Hände. »Na, was gibt’s denn Schönes?« fragte er und versuchte unbefangen zu erscheinen. Er war ein großer Mann, das Karomuster seines Jacketts ließ ihn noch breitschultriger erscheinen. Sein blondes, glattes Haar war kurz geschnitten, die blauen Augen wirkten ausdruckslos. Seine Haut war rot von dem scharfen Wind und wurde jetzt, beim Eintritt in die warme Wohnung, noch röter.
»Gebackene Leber«, sagte Martina.
»Also mal kein Auflauf.«
Der versteckte Vorwurf war nicht unberechtigt, mußte Martina sich zugeben. Seit sie täglich nach Düsseldorf fuhr, hatte sie sich die Kocherei so praktisch und bequem wie möglich eingerichtet. Trotzdem konnte sie die Anschuldigung nicht widerspruchslos hinnehmen.
»Bis jetzt bist du nicht zu kurz gekommen.«
Er fragte nicht, wie sie das meinte, denn er wußte nur zu gut, daß sie damit auf seine gemeinsamen Mahlzeiten mit Susi Dinkier und die anschließenden Schäferstündchen zielte.
Das Abendessen verlief in gespanntem Schweigen. Auch die Kinder waren ungewöhnlich still. Außer Sätzen wie: »Könnte ich wohl die Kartoffeln haben?« – »Möchtest du noch ein bißchen Leber?« – »Bist du wirklich ganz satt?« – »Danke, ich kann nicht mehr!« war nichts zu hören.
Kaum hatte Helmut Stadelmann seinen Teller geleert und ihn, wie es seine Angewohnheit war, von sich geschoben, sprang Claudia auf und holte einen Aschenbecher. Sie selber hatte noch nicht aufgegessen, aber sie wollte es sich nicht nehmen lassen, den Vater zu bedienen und ihm die Zigarette anzuzünden. Unter normalen Umständen hätte Martina sie dafür getadelt, aber diesmal verbiß sie sich jede Bemerkung, die einen Streit hätte heraufbeschwören können.
Mit einer Kopfbewegung zu den an der Schrankwand hängenden Kleidungsstücken fragte ihr Mann: »Willst du dich wieder mal in deine Schneiderei stürzen?«
»Nein.« Martina merkte selber, daß diese kurze Antwort zu schroff wirkte, und fügte erklärend hinzu: »Dafür hätte ich momentan gar keine Zeit.«
»Warum hängt das Zeug denn da rum?«
»Damit ich nicht jedesmal ins Schlafzimmer muß, wenn ich was brauche.«
»Was soll das bedeuten?«
»Ich glaube nicht, daß ich noch deutlicher werden muß.« Martinas Lächeln war ohne Wärme.
»Du darfst dich nicht scheiden lassen, Vati!« platzte Claudia heraus.
»Wer spricht denn von so was!?« Helmut beobachtete Martina aus den Augenwinkeln. »Ich habe durchaus nicht die Absicht.«
»Bitte, Claudia!« sagte Martina scharf. »Du mischst dich in Dinge, die dich nichts angehen!«
»Aber es geht mich was an! Ihr seid doch schließlich meine Eltern!«
»Halt die Schnüß!« fuhr ihr Vater sie an. »Kinder haben nur zu reden, wenn sie gefragt sind.«
»So grob brauchst du nun auch wieder nicht zu sein«, entfuhr es Martina. Sie biß sich auf die Lippen. Zu spät hatte sie bemerkt, daß sie einmal mehr jene Art Erziehung praktizierte, die schon seit Jahren in nichts anderem mehr bestand, als zu mildern, wenn der Partner streng gewesen war, und hart zu sein, wenn der andere Nachsicht übte. »Aber im Prinzip«, fügte sie lahm hinzu, »hat dein Vater schon recht. Du bist noch viel zu klein, um uns deine Ratschläge aufzudrängen.«
Claudia stand auf und schob das flache, noch unausgebildete Kinn vor. »Dann kann ich ja wohl gehen.«
»Nicht bevor du aufgegessen hast!« Claudia stocherte in den kaltgewordenen Speisen mit herabgezogenen Mundwinkeln, während ihr schon Tränen die Nasenflügel entlangrollten und auf den Teller tropften.
»Warum quälst du die Kleine so?« fragte Helmut prompt.
»Weil ich nicht stundenlang am Herd gestanden habe, damit die Hälfte des Essens weggeworfen wird!« Natürlich wußte sie, daß das maßlos übertrieben war, denn weder hatte sie stundenlang gekocht, noch handelte es sich bei dem Rest auf Claudias Teller um mehr als einige Bissen. Aber ein Mechanismus, den sie nicht beherrschte, zwang sie, jeden Hieb ihres Mannes zurückzugeben.
Was war nur mit ihr geschehen? Sie begriff es nicht. Schon lange vor dem gestrigen Tag waren diese sinnlosen Reibereien zwischen ihnen so sehr an der Tagesordnung gewesen, daß sie es kaum noch bemerkt hatte. Erst jetzt, nachdem die Entscheidung gefallen war, wurde es ihr voll bewußt. Sie versuchte den Bann zu brechen. »Entschuldige, Helmut«, bat sie mit Überwindung. »Und du kannst aufstehen, Claudia . . . nein, zwing dich nicht zu essen, wenn du keinen Hunger mehr hast. Trag deinen Teller in die Küche. Stefan hilft dir beim Abdecken.«
»Willst du mir jetzt endlich erklären . . . « forderte Helmut nervös.
»Nicht vor den Kindern.« Martina erhob sich. »Magst du noch ein Glas Bier?«
Sie ging in die Küche, um eine Flasche zu holen. Wie gewöhnlich hatte sie beim Essen nichts getrunken, aber jetzt hatte sie Lust auf Bier: nicht so sehr, weil sie durstig war, sondern weil sie hoffte, es werde ihre Nerven beruhigen – ihre und die ihres Mannes, denn sie wollte, daß die unabwendbare Aussprache so ruhig wie möglich über die Bühne ging.
»Verschwindet in euer Zimmer«, sagte sie und fuhr Stefan mit den gespreizten Fingern durch die zerzausten braunen Locken.
»Ich wette, ihr habt noch Aufgaben zu machen. Nachher komme ich zu euch.«
»Wann . . . nachher?« fragte Stefan und bog den Kopf zurück.
»Wenn ihr zu Bett gehen müßt.« Sie beugte sich nieder und berührte flüchtig mit den Lippen die kalten Wangen ihrer Tochter und spürte den salzigen Geschmack ihrer Tränen. »Sei nicht traurig, Schätzchen . . . Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.«
Zwei Flaschen unter den Arm geklemmt, ein Glas in der Hand, betrat sie das Wohnzimmer. Mit dem Fuß gab sie der Tür nach rückwärts einen Stoß, so daß das Schloß mit einem Knall zuschnappte.
Helmut hatte es sich in einem der abgewetzten Sessel bei der Stehlampe bequem gemacht und sich hinter der »Rheinischen Post« verschanzt. Schweigend öffnete sie eine der Flaschen, goß ihm nach und schenkte sich selber ein. Dann nahm sie ihm gegenüber Platz und trank. Danach fühlte sie sich besser, aber immer noch etwas beklommen.
»Du wolltest was von mir hören«, sagte sie und malte mit dem Zeigefinger Kreise auf dem niedrigen nierenförmigen Tischchen, das zwischen ihnen stand. Sie hatten es in den fünfziger Jahren gekauft, als sie heirateten – inzwischen verabscheute sie es von Jahr zu Jahr mehr, wie überhaupt all die billigen, pseudomodernen Möbel, die so schnell schäbig geworden waren. Oft hatte sie sehnsüchtig vor den Schaufenstern der Einrichtungshäuser gestanden, aber sie wußte, daß sich ihre Wünsche nicht verwirklichen ließen. Helmut verdiente nicht schlecht, aber die Kinder, die ständig aus ihren Kleidern herauswuchsen, brauchten so viel, und auch der VW, auf dessen Besitz Helmut nicht verzichten wollte, kostete sein Geld.
»Wird nicht so wichtig sein«, meinte er und griff, ohne hinter der Zeitung aufzutauchen, nach seinem Bier.
»Kommt darauf an, wie man es nimmt.«
»Na eben.« Er trank und stellte das Glas wieder auf den Nierentisch. »Ich will mich nicht unnütz aufregen. Vor allem habe ich es satt, mir deine Vorwürfe anzuhören. Jetzt laß mich erst mal in Ruhe lesen.« Für Sekunden senkte er die Zeitung, um sich eine Zigarette anzuzünden.
»Qualm mir nicht die Bude voll. Du weißt, ich muß hier schlafen.«
»Mußt du ja gar nicht.«
»Doch, Helmut. Jetzt leg das blöde Blatt endlich aus der Hand und hör mir zu!«
Die Zeitung auf dem Schoß, lehnte er sich zurück und schloß mit ergebenem Ausdruck die Augen.
»Weder will ich dir Vorwürfe machen, Helmut, noch mit dir streiten. Davon habe ich die Nase voll.«
»Wenn du wüßtest, wie voll ich sie habe!«
»Dann sind wir uns ja ausnahmsweise einig. Ich war heute bei Rechtsanwalt Doktor Günther. Ein paar Häuser weiter.«
»Willst du etwa damit sagen . . .!?« Mit einem Ruck richtete er sich auf.
»Genau. Wieso wundert dich das? Ich habe dir doch gestern nacht klipp und klar gesagt, daß ich die Scheidung einreichen werde. Mehr als einmal, wenn ich mich recht erinnere.«
»Da warst du aufgeregt!«
»Stimmt, und das mit gutem Grund, wie du wohl zugeben wirst. Heute bin ich es nicht mehr. Das heißt aber nicht, daß sich meine Meinung geändert hat. Du hast mich betrogen und belogen . . . «
»Nicht schon wieder!« Er hob die Hände.
»Ich mag nicht mehr mit dir leben«, sagte sie, scheinbar ganz ruhig, ohne die Stimme merklich zu heben.
»Nur wegen dieses belanglosen kleinen Seitensprungs?«
»Geschmacklos wäre das bessere Adjektiv. Es war geschmacklos, ausgerechnet mit meiner besten Freundin in unseren Ehebetten . . . «
»Wenn du nur einmal gehört hättest, wie Susi hinter deinem Rücken über dich redet . . . «
Martina fiel ihm heftig ins Wort. »Es geht hier nicht um Susi. Die ist für mich gestorben. Es geht um das, was du mir angetan hast.«
»Angetan! Um Himmels willen, sei doch nicht so theatralisch! Du tust ja gerade so, als hätte ich dich mißhandelt! Jeder Mann findet mal Gefallen an einem anderen Mädchen, das ist nun mal so. Wenn du das nicht begreifen willst, zeigt das bloß, wie weltfremd du bist.«
»Bildest du dir etwa ein, mir hätte noch nie ein anderer gefallen? Aber ich habe dich nicht betrogen. Das ist der Unterschied!« Sie nahm einen kräftigen Schluck. »Ich will mich nicht mit dir streiten. Ich will bloß, daß du den Tatsachen ins Gesicht siehst. Doktor Günther hat die Scheidungsklage eingereicht, und er sagt, es besteht gar kein Zweifel, daß ich damit durchkomme.«
Jetzt konnte er seine Bestürzung nicht verbergen. »Das ist doch nicht dein Ernst, Martina!«
»Du mußt dich damit abfinden. Ich weiß, daß Susi jubeln wird, aber selbst das ist mir egal. Heirate sie, du wirst schon sehen, was du davon hast. Ich will hier raus . . . will weg . . . will wieder frei sein!«
»Jetzt bist du endlich ehrlich.« Ein merkwürdiger Ausdruck trat in seine Augen. »Und was soll aus den Kindern werden?«
»Das gleiche wie aus hunderttausend anderen Scheidungswaisen. Sie werden bei mir bleiben, bei der Mutter. Es geht dich eigentlich nichts mehr an, aber ich will es dir trotzdem verraten: ich werde so bald wie möglich nach Düsseldorf ziehen.«
»Was hast du gegen Dinslaken?«
»Gar nichts. Es ist ein hübsches Städtchen und wird noch hübscher werden. Aber ich fürchte, Dinslaken wird etwas gegen mich haben. Als geschiedene Frau komme ich bestimmt besser in einer großen Stadt voran. Ich werde ein Kosmetikinstitut eröffnen.«
»Das kostet Geld.«
Sie lächelte ihn an und erklärte, die Augen fest auf ihn gerichtet, trocken: »Du wirst es mir geben.«
Er sprang auf. »Ich denke nicht daran!«
»Du wirst dich mit diesem Gedanken abfinden müssen.«
»Niemals!«
»Sag das nicht, Helmut.« Sie spürte ihre Überlegenheit und war jetzt ganz ruhig. »Es ist doch ein faires Angebot. Rechne dir aus, wieviel es dich kosten würde, wenn du mir lebenslänglich Unterhalt zahlen müßtest.«
»Lebenslänglich?«
»Ja, ganz sicher. Ich denke nicht daran, noch einmal zu heiraten. Von der Ehe habe ich für alle Zeiten genug.«
»Und ich soll dein weiteres Leben finanzieren!?«
»Eben nicht, Helmut, das versuche ich dir ja gerade klarzumachen. Ich verlange nichts als eine einmalige Abfindung für die Jahre, die ich mit dir verloren habe. Zehn Jahre unbezahlte Hausarbeit. Rechnen wir für den Monat ein Gehalt von dreihundert Mark – das ist doch nicht zu hoch gegriffen? –, dann ergibt das einen Betrag von sechsunddreißigtausend Mark.«
»Woher soll ich das nehmen?«
»Denk drüber nach! Ich verlange nichts, als daß du deine Schulden bei mir bezahlst.« Martina leerte ihr Glas und stand auf. »Du kannst noch die Flasche Bier austrinken, dann solltest du, bitte, hier verschwinden. Du weißt, ich muß morgen früh raus.« »In meiner eigenen Wohnung kann ich wohl so lange aufbleiben, wie ich will.«
»Es ist unsere Wohnung, Helmut, und da ich dieses Zimmer brauche . . . «
»Wenn du nicht verrückt spielen würdest . . . «
»Du verkennst deine Situation. Doktor Günther hat mir vorgeschlagen, dich durch eine einstweilige Verfügung aus der Wohnung weisen zu lassen. Ich habe darauf verzichtet. Vorläufig.
Aber wenn du mir hier das Leben schwermachen willst, müßte ich darauf zurückkommen.«
»Du Hexe!« stieß er wütend hervor. »Ich habe schon immer gewußt, daß du eine Hexe bist!«
»Nein, ich bin nur eine Frau, deren Ehe zerbrochen ist. Wir leben in Scheidung, Helmut. Jetzt ist es wichtiger denn je, daß wir Rücksicht aufeinander nehmen.«
Als sie, ihr Glas in der Hand, an ihm vorbei wollte, streckte er seinen langen Arm nach ihr aus, packte sie um die Taille und zog sie auf seinen Schoß. »Jetzt ist es genug, Martina«, sagte er, jenen warmen, lockenden Ton in der Stimme, den sie einmal so sehr an ihm geliebt hatte. »Okay, du hast gewonnen.«
»Ich kriege also das Geld?«
»Hör auf damit! Du hast deinen Triumph gehabt, du hast mich gedemütigt und fast zu Tode erschreckt, ich liege besiegt zu deinen Füßen. Also, was willst du noch mehr? Soll ich dich kniefällig um Verzeihung bitten?!« Er begann, ihren Nacken mit zärtlichen kleinen Küssen zu bedecken.
»Das wäre immer noch besser als diese schreckliche männliche Selbstgefälligkeit. Obwohl es auch nichts mehr nutzen würde.« Sie verhielt sich bewegungslos in seinen Armen und wartete auf einen günstigen Augenblick, sich zu befreien.
»Ich habe gar nicht gedacht, daß du noch so eifersüchtig sein könntest!« Seine Lippen berührten ihr Ohr.
»Eifersüchtig! Daß ich nicht lache!«
»Und ausgerechnet auf Susi Dinkler, dies farblose Wesen! Gegen die bist du doch . . . «
»Spar dir, bitte, deine Elogen.«
»Meine . . . was?«
»Lobhudeleien. Fremdworte waren nie deine Stärke.«
Er zwang sich zu lächeln. »Aha, jetzt kommt mal wieder diese Platte! Du hast ja auch allen Grund, dich mächtig überlegen zu fühlen, bloß weil du beinahe das Abitur gemacht hast.«
»Das habe ich dir nie vorgehalten! Mein Gott, Helmut, willst du denn nicht begreifen, daß es keinen Zweck mehr mit uns hat!?«
»Das bildest du dir doch nur ein. Du magst mich doch nach wie vor, das weiß ich ganz genau. Sonst hättest du dich über den blöden Zwischenfall bestimmt nicht so aufgeregt.« Seine Hand glitt in den Ausschnitt ihres Jäckchens, und seine Finger umschlossen ihre rechte Brust.
Mit einem Ruck, der für ihn, da sie bisher stillgehalten hatte, gänzlich überraschend kam, riß sie sich los und sprang auf die Füße. »Du verstehst nichts . . . gar nichts!« schrie sie und fügte, als sie merkte, daß sie zu laut geworden war, in einem angestrengten Flüstern hinzu: »Du verstehst nichts und du fühlst nichts . . . Du bist ein völlig empfindungsloser Klotz! Es ist vorbei, verstehst du? Muß ich es buchstabieren, damit es endlich in deinen Schädel geht? Aus und vorbei!« Sie tastete nach ihrem hochgetürmten Haar und zog sich das Jäckchen zurecht. »Vielleicht kannst du Susi mit deinen männlichen Qualitäten imponieren . . . mir bestimmt nicht mehr.«
Sie verließ das Zimmer und zwang sich, die Tür leise zu schließen, weil sie nicht kindisch wirken wollte.
Als sie später, nachdem sie sich länger als üblich bei den Kindern aufgehalten hatte, zurückkam, fand sie das Wohnzimmer verlassen. Sie war erleichtert. Weit öffnete sie das Fenster.