Читать книгу Diese heiß ersehnten Jahre - Liebesroman - Marie Louise Fischer - Страница 13

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Wenige Tage später – es war ein Sonntagmorgen, und Martina hatte die Kinder zur Kirche geschickt – erklärte Helmut seiner Frau, daß er sich durchgerungen habe, sich nach ihren Bedingungen scheiden zu lassen.

»Stimmt das auch?« fragte sie ungläubig. »Oder ist das eine Falle?«

Er saß noch bei einer letzten Tasse Kaffee und einer Zigarette, während sie sich schon ihre Schürze vorgebunden hatte und dabei war, die Wohnung aufzuräumen.

»Was für eine Falle könnte ich dir schon noch stellen?« fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Sie setzte sich, das Staubtuch in der Hand, ihm gegenüber an den Frühstückstisch.

»Du willst mir das Geld also tatsächlich zahlen?«

»Ja«, sagte er schlicht.

»Und woher nimmst du es?«

»Wieso interessiert dich das auf einmal? Vorher hast du doch nicht danach gefragt.«

»Auch wieder wahr.« Zu ihrer Überraschung spürte Martina nichts von der freudigen Erleichterung, die ihrer Meinung nach dem Anlaß entsprochen hätte. Plötzlich war es ihr, als wollte Helmut sie ganz gerne loswerden – wenn er sogar noch bereit war, ihr Geld hinterherzuwerfen.

Aber sie ließ sich ihre Verwirrung nicht anmerken. »Jedenfalls bin ich sehr froh darüber. Dann kann die Scheidung also ohne weiteres über die Bühne gehen. Eine reine Formsache.« Sie wollte aufstehen.

Er packte sie beim Handgelenk. »Habe ich nicht wenigstens einen kleinen Dank verdient?«

»Danke, Helmut.«

»Du mußt zugeben, daß ich mich in dieser Sache höchst anständig benommen habe.«

Sie hatte eine boshafte Antwort wie »Es blieb dir wohl auch nichts anderes übrig« schon auf der Zunge, unterdrückte sie aber und sagte statt dessen: »Zugegeben.«

»Wie wär’s dann mit einem Kuß?«

Sie betrachtete ihn kritisch. Er sah, in einem schief zugeknöpften Baumwollpyjama, der seine behaarte Brust freigab, den Hausmantel achtlos übergezogen, sehr männlich aus.

»Du bist unrasiert«, stellte sie fest.

»Na wennschon.« Es gelang ihm, sie auf seinen Schoß zu ziehen.

»Martina«, sagte er eindringlich, »findest du nicht auch, daß du das Spiel jetzt weit genug getrieben hast?«

»Es ist kein Spiel, Helmut.«

»Wollen wir nicht endlich den ganzen Unsinn lassen? Wir sind doch Mann und Frau . . . Wir haben uns immer gut verstanden.«

»Ich habe dich verstanden, Helmut. Einigermaßen jedenfalls. Du mich nie.«

»Mach dich nicht interessant!«

»Da siehst du! Sobald ich dir zu erklären versuche, daß ich nicht so bin, wie du mich sehen willst, magst du nichts hören. Nein, wir passen nicht zusammen, Helmut. Was du suchst, ist ein gefügiges Weibchen, das dir das Essen kocht und das Bett wärmt. Sonst nichts.«

»Denk an die Kinder!«

Für ihn unerwartet riß sie sich mit einem Ruck los und kam auf die Füße. »Die Kinder werden es bei mir sehr gut haben! Sie werden aufleben, wenn sie nicht mehr unter unseren Spannungen leiden müssen. Wenn sie endlich ein harmonisches Zuhause haben!«

Ohne daß sie es sich zugab, genoß sie es, daß er sich doch noch einmal um sie bemühte; sie kam sich nicht länger wie ein abgenutztes Möbelstück vor, das man beiseite schob, weil man es nicht mehr brauchte, für das man sogar noch zahlte, nur damit es endlich fortgeschafft wurde. Ihre Augen funkelten, ihre Wangen hatten sich gerötet.

Er betrachtete sie nachdenklich. »Wenn ich nur wüßte, was du wirklich vorhast!«

Diese heiß ersehnten Jahre - Liebesroman

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