Читать книгу Im Dunkeln der Tod - Ein Schweden-Krimi - Mari Jungstedt - Страница 18

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Knutas schloss sich nach der Pressekonferenz für eine Weile in seinem Zimmer ein. Die Müdigkeit nahm jetzt, wo ihn Stille umgab, überhand. Er zog seine Pfeife aus der oberen Schreibtischschublade und fing an, sie zu stopfen, während er darüber nachdachte, wie er Norrby dazu bringen sollte, allein die Verantwortung für die Pressearbeit zu übernehmen und sich weniger der eigentlichen Ermittlungsarbeit zu widmen. Knutas wollte nicht mehr so viel Zeit für die Medien aufwenden wie früher. Es kam ihm unnötig vor, dass er, als Verantwortlicher für die Ermittlung, seine Zeit mit der Information von Journalisten vergeudete, vor allem derer, die kaum etwas zu sagen hatten.

Meistens lief die Zusammenarbeit mit Norrby gut. Der Kollege war zwar langsam und umständlich, aber an seinem Arbeitseinsatz ließ sich nichts aussetzen.

Knutas und Norrby waren gleich alt und arbeiteten seit zwanzig Jahren zusammen. Anfangs war nicht selbstverständlich gewesen, dass Knutas zum Leiter der Kriminalabteilung aufrücken würde, und nicht Norrby, aber so war es nun einmal gekommen, ohne dass Knutas so recht gewusst hätte, warum.

Lars Norrby war ein sympathischer Mann, geschieden und mit zwei halbwüchsigen Söhnen, die bei ihm wohnten. Das Auffälligste an seinem Aussehen war seine Größe, er war fast zwei Meter groß. Dass er noch dazu schlank und fast schon mager war, ließ ihn noch größer wirken.

Wenn Norrby sich übergangen fühlte, weil Knutas zum Chef ernannt worden war, so verbarg er das sehr gut. Niemals hatte er auch nur einen Anflug von Neid gezeigt. Knutas respektierte ihn deshalb.

Er steckte die kalte Pfeife in den Mund und wählte Wittbergs Mobilnummer, aber dort war besetzt.

Eine Liste aller Besucher der Vernissage wurde gerade zusammengestellt. Die Galerie-Angestellten, die beim darauffolgenden Essen dabei gewesen waren, waren aufgesucht worden, die Vernehmungen liefen.

Knutas hatte Wittberg gebeten, den Künstler und seinen Agenten sofort herzuholen. Nach Auskunft der Gattin des Opfers, Monika Wallin, mit der im Krankenhaus eine erste Vernehmung durchgeführt worden war, wollten beide bis Dienstag auf Gotland bleiben.

Knutas hoffte, durch ein Gespräch mit ihnen in einige Punkte Klarheit bringen zu können. Dass Egon Wallin in der Nacht nach seiner ersten Vernissage des Jahres, die noch dazu große Aufmerksamkeit erregt hatte, ermordet worden war, konnte kein Zufall sein.

Er hatte Karin gefragt, ob sie bei der Vernehmung helfen könnte, da sein Englisch einfach zu schwach sei.

Das Telefon klingelte, es war Wittberg. Er schien außer Atem zu sein.

»Hallo, ich bin im Hotel Wisby.«

»Und?«

»Mattis Kalvalis ist nicht mehr hier. Sein Agent auch nicht. Sie haben sich heute Morgen ein Taxi zum Flughafen kommen lassen.«

»Was? Sie sind abgehauen?«

Knutas klappte das Kinn herunter.

»Sieht so aus. Ich habe eben bei der Fluggesellschaft angerufen und gefragt, ob sie wirklich nach Stockholm geflogen sind. Und das sind sie. Der Flug ging schon heute Morgen um neun.«

Im Dunkeln der Tod - Ein Schweden-Krimi

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