Читать книгу Im Dunkeln der Tod - Ein Schweden-Krimi - Mari Jungstedt - Страница 20

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Aus dem Besprechungszimmer waren aufgeregte Stimmen zu hören, als Knutas am Sonntagabend zur Besprechung der Ermittlungsleitung ging. Alle hatten sich schon versammelt und beugten sich über einen Computer.

»Dieses verdammte Pressepack«, knurrte Wittberg. »Womit denken die eigentlich?«

Er tippte sich mit dem Finger an die Schläfe.

Knutas drängte sich zwischen die Kollegen, um zu sehen, worum es ging.

Die erste Seite einer Abendzeitung wurde geschmückt von dem in der Dalmansport hängenden Egon Wallin. Die Schlagzeile war schlicht und kurz. »Ermordet«, stand da in dicken schwarzen Lettern.

Der einzige mildernde Umstand war, dass das Gesicht teilweise von einem Polizisten verdeckt wurde, deshalb war es unmöglich, das Opfer zu erkennen.

Knutas schüttelte den Kopf. Wittberg redete weiter.

»Denken die denn überhaupt nicht an die Angehörigen? Herrgott, der Mann hat doch Familie, zum Teufel!«

»Dieses Bild wird doch wohl nicht in der Papierausgabe landen?«, fragte Karin. »Das geht doch wirklich zu weit!«

»Man fragt sich ja schon, ob es überhaupt noch einen Sinn hat, Pressekonferenzen abzuhalten«, sagte Wittberg. »Die scheinen die Journalisten doch nur anzustacheln.«

»Wir waren vielleicht zu schnell«, gab Knutas zu.

Blöderweise hatte er sich von Norrbys Argument überzeugen lassen, dass eine Pressekonferenz die Journalisten zufriedenstellen und der Polizei größere Arbeitsruhe geben würde. Aber das Ergebnis schien das genaue Gegenteil zu sein.

Er spürte, wie seine Verärgerung wuchs. Im Hintergrund machten sich hartnäckige Kopfschmerzen bemerkbar.

»Die Zeit vergeht, wir müssen anfangen, über das Wesentliche zu reden«, sagte er und setzte sich an seinen festen Platz an der Querseite des Tisches.

Alle nahmen Platz, und die Besprechung konnte beginnen.

»Wir können jetzt ganz sicher sein, dass es Mord ist. Ich habe die ersten Ergebnisse des Gerichtsmediziners, der Sohlman darin zustimmt, dass die Verletzungen eine deutliche Sprache sprechen. Der Leichnam wird heute Abend mit der Fähre aufs Festland gebracht und von dort in die Gerichtsmedizin geschafft. Morgen bekommen wir dann hoffentlich einen vorläufigen Obduktionsbericht. Egon Wallin hatte einige seltsame Verletzungen im Gesicht, für die wir gern eine Erklärung hätten. Aus Rücksicht auf die Familie warten wir noch mit der Durchsuchung von Wohnhaus und Galerie. Ich hatte übrigens vorhin ein interessantes Gespräch mit einer der Angestellten, einer gewissen Eva Blom. Sie hat erzählt, dass in der Galerie eine Skulptur fehlt. Und zwar eine kleine Skulptur aus gotländischem Kalkstein. Sie heißt ›Sehnsucht‹ und stammt von der Bildhauerin Anna Petrus. Offenbar ist es ein kleineres Modell einer Skulptur, die im Garten von Muramaris steht. Ihr wisst doch, dieses Künstlerhaus gleich bei Krusmyntagården.«

»Wann ist sie verschwunden?«

»Am Samstag. Eva Blom sagt, dass die Skulptur noch an ihrem Platz stand, als die Vernissage um eins eröffnet wurde. Sie kann sich ganz besonders gut daran erinnern, weil sie eine Runde gedreht hat, um sich davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war.«

»Wann hat die Galerie zugemacht?«

»Einige Besucher waren noch bis sieben oder acht dort. Dann gingen Egon Wallin, seine Frau, der Künstler und die Angestellten zum Essen im Donners Brunn. Sie schlossen die Galerie ab und schalteten wie üblich die Alarmanlage ein.«

»Ist sie sich da sicher?«

»Hundertprozentig.«

»Das bedeutet, dass die Skulptur während der Vernissage verschwunden ist?«

»Sieht so aus.«

»Ist sie wertvoll?«

»Nein, sie ist offenbar ziemlich klein, und das Material ist ja nicht sonderlich exklusiv. Die Künstlerin ist relativ unbekannt, also meint Eva Blom, sie kann nicht gestohlen worden sein, weil der Dieb sie verkaufen und damit Geld verdienen will.«

»Warum dann aber sonst?«

Die Frage blieb unbeantwortet.

Im Dunkeln der Tod - Ein Schweden-Krimi

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