Читать книгу Triathlon - Erfolg auf der Langdistanz - Mario Schmidt-Wendling - Страница 56

5.3.1Die Off-Season

Оглавление

Nach einer (hoffentlich) erfolgreichen Saison sollte eine Phase der vollständigen Erholung, die sogenannte Off-Season, eingeplant werden. Dieser Zeitraum ist elementar wichtig, um eine physische und mentale Entlastung zu gewährleisten. Gerade Anfänger im Triathlon haben dabei jedoch große Angst, durch diesen Zeitraum mit fehlendem Training an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Die nachfolgenden Punkte sollen die wichtige Bedeutung der Off-Season verdeutlichen.

Im Training gesetzte Reize werden in nachfolgenden Ruhephasen im Körper verarbeitet und der Athlet passt sich nach und nach an ein höheres Niveau an. Man kann dabei durchaus sagen, dass Training bewusst provozierten Stress darstellt. Zu diesem Stress kommen dann zusätzlich weitere Stressoren in Form von Familie, Arbeit, Finanzen etc.

Age-Group-Sportler, aber auch Profis, müssen all diese Faktoren in den Griff bekommen. Es kommt zu einem permanenten Abwägen, welcher Aspekt des Lebens gerade wichtiger erscheint. Die Möglichkeiten, bewusst abzuschalten, nichts zu tun, einfach mal „abzuhängen“, werden immer mehr zur Rarität. Insbesondere dann, wenn wir diese Ruhezeiten am meisten brauchen, nämlich in den Phasen mit viel Trainingsvolumen und/oder hohen Intensitäten.

Es kommt mangels ausreichender Ruhezeiten immer mehr zu einer kumulierten Ermüdung im Athletenkörper. Vor den Hauptwettkämpfen wird die Belastung zwar heruntergefahren, aber der Stress durch den Wettkampf sorgt für eine weitere Ermüdung.

Nach diesem Prinzip kippt das sensible Hormonsystem immer mehr ins Negative, das Stresshormon Cortisol übernimmt die Macht und das für die Regeneration und die Anpassungen im Training so wichtige Testosteron nimmt ab.

Wenn am Ende der Saison keine Pause eingelegt wird, wird sich diese hormonelle Dysbalance weiter verschlechtern, die Gefahr von Infekten steigt immens an und weitaus schlimmer, der sogenannte passive Bewegungsapparat (Bänder, Sehnen, Gelenke) bekommt keine Chance, die über die Saison kumulierte Last abzubauen. Sportler, die sich vehement weigern, eine Zeitspanne mit Inaktivität einzubauen, laufen Gefahr, sich über kurz oder lang zu verletzen.

Solche Verletzungen häufen sich, rein empirisch beobachtet nach Missachtung dieser Saisonpause, zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. Es braucht also nach der Saison eine Phase, um sich vollständig zu erholen, wenn ein neues und höheres Leistungsniveau im Folgejahr angestrebt wird. Natürlich kommt es durch eine Phase von Inaktivität initial zu einem Leistungsverlust und der Sportler fühlt sich nach Wiederaufnahme des Trainings schlecht und leistungsfern. Das macht aber nichts, denn die Wettkämpfe sind in der Regel noch Monate entfernt und es besteht also noch mehr als ausreichend Zeit, die vermeintlich verlorene Leistung wieder wach zu kitzeln.

Ich bekomme immer wieder als Rückmeldung von Sportlern zurückgespielt, dass sie sich nach den ersten 2-3 Wochen Trainingsroutine nach der Off-Season frisch, ausgeruht und motorisch viel fitter fühlen.

Triathlon - Erfolg auf der Langdistanz

Подняться наверх