Читать книгу Triathlon - Erfolg auf der Langdistanz - Mario Schmidt-Wendling - Страница 61
5.4.2Vlamax oder glykolytische Power
ОглавлениеDie maximale Laktatbildungsrate ist im Gegensatz zur VO2max noch nicht vielen Sportlern geläufig. Dieser Wert galt lange als geheimes Werkzeug im Werkzeugkasten der weltweit erfolgreichsten Trainer im Ausdauersport.
Im glykolytischen Stoffwechsel entsteht Laktat beim Abbau aus Kohlenhydraten. Diese Form der Energiegewinnung erfolgt deutlich schneller als im aeroben Fettstoffwechsel. Die gewonnene anaerobe Energiemenge ist deutlich geringer, zumal die Kohlenhydratspeicher limitiert sind und nicht längerfristig aufrechterhalten werden können.
Wegen der sehr raschen Bereitstellung der Energie durch Zucker kann man ableiten, dass diese Form primär bei sehr explosiven und hochintensiven Belastungen vonnöten ist. Da wir uns aber im Ironman®-Triathlon alles andere als genau in diesem Bereich aufhalten, wird klar, dass die Menge an anfallendem Laktat bzw. die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten eher eine untergeordnete Rolle spielen sollte.
Einfach gesprochen, kann man sagen, dass die Vlamax die Menge an verbrannten Kohlenhydraten widerspiegelt, also auf der Langdistanz möglichst niedrig sein sollte, um die körpereigenen Kohlenhydratspeicher in Form von Glykogen möglichst lange schonen zu können. Ziel sollte es sein, die Leistung durch das Training so weit zu steigern, dass bei dem im Ironman® relevanten Belastungsbereich die dazu notwendige Menge an zu verbrennenden Kohlenhydraten möglichst gering ist.
Ein weiterer Punkt an dieser Stelle ist, dass eine höhere Laktatbildungsrate den Fettstoffwechsel in seiner Funktion herabsetzt, ein Punkt, der im Langzeitausdauerbereich ganz klar zu vermeiden wäre. Eine niedrige VLamax spüren Athleten durch eine langsamere Energiebereitstellung. Antritte und Sprintleistungen werden zusehends schlechter, sie fühlen sich immer mehr als „Diesel“. Dieser Effekt ist im Hinblick auf die Langdistanz absolut gewünscht, um ein effektives Energiemanagement im Wettkampf zu gewährleisten. Es zeigt aber auch, dass in einer Langdistanzsaison nur schwer persönliche Bestzeiten über 5 km zu Fuß entwickelt werden können, denn dazu bräuchte man eine größere anaerobe Kapazität in Form einer höheren Laktatbildungsrate.